Tipps zur richtigen Pflege der Begonien von unseren Profi-Gärtnern
Sie gehören alljährlich zu den beliebtesten Sommerblumen für Beete, Balkonkästen und Terrassen-Kübel. Wahrscheinlich ist es die Kombination aus ihrer langen Blühfreudigkeit und der Robustheit gegen Witterungseinflüsse. Nur die ersten Fröste bescheren den auch Schiefblatt genannten Pflanzen ein jähes Ende. Wie Sie zumindest Knollen-Begonien über den Winter bringen und ob Man Begonien schneiden muss, klären wir hier.
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Ca. 1.800 verschiedene Begonien-Arten sind bekannt
Die Pflanzengattung der Begonien (Begonia) ist mit rund 1800 Arten erstaunlich groß und gehört zur Familie der Schiefblattgewächse (Begoniaceae). Begonien sind grundsätzlich in tropischen und subtropischen Klimazonen rund um den Erdball heimisch, wobei Südamerika die meisten Arten beheimatet. In diesen frostsicheren Regionen bilden die Begonien ausnahmslos ausdauernde, krautige Pflanzen, die Exemplare bis zu drei Metern Höhe bilden. Sie wachsen aufrecht und niederliegend, als Staude, Halbstrauch oder verholzende Sträucher.
Kann man Begonien überwintern?
Aufgrund der Klimabedingungen in unseren kalt-gemäßigten Regionen können Begonien hier nur als Sommerblumen Verwendung finden. Mit etwas Aufwand sind die ausdauernden Knollen der Knollenbegonien (Begonia x tuberhybrida) recht leicht über den Winter zu bringen. Entfernen Sie dazu die abgestorbenen oberirdischen Teile, graben die Knolle aus und lagern sie frostfrei in dunkler und kühler Umgebung. Im Februar sollten die Knollen an einem hellen, warmen Platz im Haus vorgetrieben werden.
Ab Mitte Mai können die Pflanzen wieder in den nun ausreichend warmen Boden gesetzt werden.
Erscheinungsformen und Wuchsverhalten der Begonien
Die Wuchsformen der Begonien sind sehr vielfältig. Es sind aufrecht stehende, hängende und kletternde Varianten im Handel. Besonders beliebt, weil sehr robust und unkompliziert, sind die Eisbegonien (Begonia-Semperflorens-Hybriden). Wie der botanische Name schon sagt, blühen diese Begonien-Arten den gesamten Sommer hindurch bis zum ersten Nachtfrost. Die unzähligen Blüten erscheinen, je nach Sorte, in weißen, rosa und roten Tönen. Gepaart mit grünen oder braunen Blättern werden sie zu echten Hinguckern in den warmen Monaten.
Hinzu kommt noch die angenehme Eigenschaft, dass vertrocknete Blüten von alleine abfallen und zwischen den Pflanzen verschwinden. Ein regelmäßiges Ausputzen ist daher nicht notwendig.
Beste Standorte für Begonien und deren richtige Verwendung
Die meisten Begonien-Arten mögen einen halbschattigen bis schattigen Platz. Auch volle Sonne wird vertragen. Dann muss allerdings stets genügend Wasser vorhanden sein.
Der Boden sollte nährstoffreich, durchlässig und warm sein. Das regelmäßige Düngen etwa alle drei bis vier Wochen fördert die Blütenbildung und ein gesundes Wachstum. Die einfachste Variante ist die Gabe von Flüssigdünger im Gießwasser. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden.
So werden Begonien richtig eingepflanzt
Vorgezogene, fertige Pflanzen erhalten Sie in Baumärkten, Gartencentern und auf Wochenmärkten. Warten Sie mit dem Pflanzen aber unbedingt so lange, bis Nachtfröste sicher auszuschließen sind.
Der Pflanzabstand sollte zirka 20 Zentimeter betragen. Ansonsten stehen die üppig und schnell wachsenden Pflanzen zu dicht. Das verhindert ein schnelles Abtrocknen und kann rasch zu Pilzinfektionen führen.
Mischen Sie als Langzeitdünger Hornspäne unter das Substrat. So steigern Sie die Widerstandskraft der Begonien.
Muss man Begonien schneiden?
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Einen eigentlichen Rückschnitt benötigen Begonien nicht. Wer kräftige Pflanzen erhalten möchte, kann die ersten Austriebe entspitzen. Einfach mit den Fingernägeln die weichen Triebspitzen abknipsen. Die Bildung der Blüten wird dadurch zwar leicht verzögert, die Pflanzen aber breiter und buschiger.
Wie kann man Begonien am besten vermehren?
Knollenbegonien lassen sich leicht und problemlos vermehren. Eine Möglichkeit ist das Teilen der Knollen im späten Frühjahr beim Wiedereinsetzen in den Boden. Allerdings ist die Anzahl der neu gewonnenen Exemplare nicht sehr ergiebig.
Effektiver ist die Stecklingsvermehrung. Hierbei schneiden Sie mit einem scharfen Messer Triebstücke mit mindestens zwei bis drei Blättern aus der Pflanze heraus und stecken diese mehre Zentimeter in feuchtes Substrat. Jetzt ist es wichtig, die Stecklinge feucht zu halten. Nach wenigen Tagen bilden die Triebteile erste Wurzeln aus. Nach drei bis vier Wochen bei 20 bis 25 Grad Celsius können die nun bewurzelten Stecklingen auseinander gepflanzt werden.
Noch einfacher und spannender zu beobachten ist das Bewurzeln der Stecklinge in einem durchsichtigen Wasserbehälter.