Außerdem wertvolle Tipps zu den verschiedenen Schnitttechniken bei Zwetschgenbäumen
Zwetschgenbäume benötigen am richtigen Standort mit guten Bedingungen wenig Pflege. Nur einen jährlichen Rückschnitt sollten Sie ihm gönnen, um seine Vitalität, Blühwilligkeit und damit den Fruchtansatz zu optimieren.
An welchen Standorten fühlt sich ein Zwetschgenbaum besonders wohl? Wie sieht ein fachgerechtes Zwetschgenbaum schneiden aus? Antworten finden Sie hier!
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Der Zwetschgenbaum gehört zur Gruppe der Pflaumen
Es ist allein schon durch die Ähnlichkeit der Früchte nicht verwunderlich, dass der Zwetschgenbaum (Prunus domestica subsp. domestica) botanisch zu den Pflaumen (Prunus domestica) gezählt wird. Beide gehören der großen Pflanzenfamilie der Rosengewächse (Rosaceae) an. Wie der Artname vermuten lässt, handelt es sich bei der Zwetschge um eine Züchtung, beziehungsweise Kreuzung. Botaniker vermuten, dass es sich um eine Hybride aus wilder Kirschpflaume (Prunus cerasifera) und Schlehe (Prunus spinosa) handelt.
Der besondere Charakter von Zwetschgenbäumen
Ein Zwetschgenbaum bildet eine schmale Krone von sechs bis maximal zehn Metern Höhe. Manche Exemplare besitzen dünne, aber kräftige Dornen an den Seitentrieben.
Die ab April erscheinenden weißen Blüten sitzen in Büscheln an den einjährigen Trieben. Sie gelten als hervorragende Bienenweide. Je nach Sorte werden die Früchte von August bis Oktober erntereif.
Ein Zwetschgenbaum liebt es windgeschützt, warm und sehr sonnig
Der Boden sollte humos und nährstoffreich sein. Lange Trockenphasen können zu starken Wuchsstörungen führen, die oft erst nach ein oder zwei Jahren zum Tragen kommen.
Frisch gepflanzte Zwetschgenbäume benötigen zwingend eine ihrer Größe entsprechende Anbindung. Nur so kann der Baum ausreichend schnell und zahlreich Wurzeln bilden. Erstellen Sie einen Gießrand um die Baumscheibe herum. Dadurch erleichtern Sie sich das Wässern und es wird sichergestellt, dass das Wasser direkt an die Wurzeln gelangt. Im ersten Standjahr muss die Erde stets feucht gehalten werden! Halten Sie die Baumscheibe frei von starkem Wildbewuchs, um die Konkurrenz um Wasser und Nährstoffe zu verringern.
Der fachgerechte Rückschnitt eines Zwetschgenbaumes
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Ein Zwetschgenbaum sollte, wie alle Obstgehölze, regelmäßig geschnitten werden. In den ersten Jahren geht es vor allem um einen geordneten und gleichmäßigen Kronenaufbau, später um den Erhalt dieser gut strukturierten Krone und der Blühfreudigkeit.
Schon vor der Pflanzung sollte der erste Rückschnitt erfolgen
Dabei entfernen Sie zunächst sämtliche toten Zweige und abgebrochene oder verletzte Pflanzenteile. Lassen Sie den mittleren Leittrieb unbeschnitten (es sei denn, er ist verletzt), kürzen Sie die Seitentriebe so weit ein, dass diese mindestens 20 bis 30 Zentimeter niedriger sind, als der Leittrieb. Lassen Sie hierbei nach außen gerichtete Augen stehen! Senkrecht durch die Krone wachsende Wasser- oder Konkurrenztriebe werden komplett entfernt. Ebenso sich reibende Zweige.
Die ersten fünf bis sieben Standjahre erfordern einen jährlichen Erziehungsschnitt
Nach dem aktuellen Austrieb können Sie ab Ende Mai etwaige Wasserschosse entfernen. Diese kosten den Baum viel Kraft und wachsen meistens quer durch die Krone. Im Sommer, wenn der Fruchtansatz deutlich zu erkennen ist, sollten Sie überzählige Seitentriebe ohne Früchte um die Hälfte einkürzen. Triebe im Inneren der Krone, die sich voraussichtlich im nächsten Jahr kreuzen oder konkurrieren sind zu vereinzeln.
Zwetschgenbaum schneiden - der beste Zeitpunkt für den Erhaltungsschnitt
Wenn die Krone in ihren Grundzügen gleichmäßig und locker aufgebaut ist und der Baum "ordentlich" Früchte trägt, geht es bei dem sogenannten Erhaltungsschnitt darum, die Bildung von Fruchtholz zu fördern und unnötige Zweige und Äste einzukürzen, oder komplett zu entfernen. Wasserschosse sind regelmäßig zu entfernen. Dadurch bleibt die Krone luftig und lichtdurchflutet, was die Qualität der Früchte optimiert. Nach vier bis fünf Jahren vergreisen die Triebe. Sie bilden kaum noch Früchte. Entfernen Sie solche Kronenteile, oder leiten Sie alte Triebe auf junge Fruchttriebe ab. Der Rückschnitt kann direkt nach der Ernte erfolgen. Das hat den Vorteil, dass der Baum schnell auf die Verletzungen reagieren kann. Sind Sie noch unerfahren im Obstbaumschnitt, sollte die unbelaubte Periode gewählt werden. Dann ist das Erkennen der Kronenstruktur und das Setzen der richtigen Schnitte deutlich einfacher.