Aprikosenbaum schneiden - so können Sie mehr Früchte ernten!

Der richtige Schnitt sorgt für ausreichenden Blüten- & Fruchtansatz

Aprikosen, in einigen Regionen auch Marillen genannt, brauchen viel Sonne und Wärme, um ihre Früchte voll ausreifen zu lassen. Neben geschützten Lagen und milden Standorte ist auch der richtige Schnitt für eine gute Kronenbildung und den ausreichenden Blüten- und Fruchtansatz ausschlaggebend. Lesen Sie hier die wichtigsten Tipps zum Aprikosenbaum schneiden.

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Aprikosenbaum mit Gartenschere schneiden

Der botanische Ursprung der Aprikosenbäume

Die Pflanzenfamilie der Rosengewächse (Rosaceae) ist mit rund 90 Gattungen und 3000 Arten eine der umfangreichsten der Flora, die vorwiegend auf der nördlichen Erdhalbkugel vorkommen. Neben den Wild- und Edelrosen gehören ebenso viele Obstarten zu den Familienmitgliedern. Auch die Aprikose (Prunus armeniaca) zählt zu den genießbaren Exemplaren dieser Familie.
Ihr Ursprung ist unter Botanikern durchaus umstritten. Während einige die Heimat der Aprikose in Armenien verorten (worauf auch der Art-Name verweist), deuten genetische Spuren nach China und Indien.
Heute werden Aprikosen in Südeuropa und rund um das Mittelmeer angebaut.

An diesen Standorten fühlt sich der Aprokosenbaum auch in heimischen Gärten wohl

Moderne Aprikosen-Sorten sind relativ winterhart. Trotzdem sollten Sie bei der Standortwahl immer berücksichtigen, dass Aprikosen einen windgeschützten, sehr sonnigen Ort in Ihrem Garten zugewiesen bekommen wollen. Ideal ist eine wärmespeichernde Umgebung, beispielsweise vor Mauern oder an gepflasterten Terrassen. Der Boden sollte durchlässig, fast steinig sein. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden.
Junge, frisch gepflanzte Aprikosenbäume müssen in den ersten drei Standjahren bei Trockenheit bewässert werden. Haben sich die Wurzeln später ausreichend ausgebreitet und auch tiefere Bodenschichten erreicht, kann sich der Baum in der Regel selbst mit Wasser versorgen und übersteht auch längere Trockenperioden.

So schneiden Sie einen Aprikosenbaum richtig

Wenn Sie von Ihrer Aprikose möglichst viele Früchte ernten wollen, ist es, wie bei vielen anderen Obstgehölzen, sehr wichtig, den Baum von Anfang an beim Kronenaufbau und dessen Entwicklung zu lenken.
Ungeschnittene Aprikosenbäume verkahlen mit den Jahren und bilden kaum Fruchtholz.

Grundsätzlich ist es bei Aprikosen, wie bei jedem anderen Steinobst, wichtig zu wissen, dass die Gehölze wenige schlafenden Augen besitzen, aus denen neue Austriebe gebildet werden. Schneiden Sie daher immer bis zum nächsten vorhandenen Zweig. Anderenfalls kann der Bereich über dem Austrieb vertrocknen und dadurch eine Eintrittspforte für Pilzinfektionen und andere Krankheitskeime darstellen.

Die Pflege eines Aprikosenbaumes in den ersten fünf bis sechs Jahren

In den ersten fünf bis sechs Standjahren wird das Augenmerk auf die Bildung einer gleichmäßigen, durchlässigen Krone mit vier bis fünf Gerüstästen gelegt. Es sollte eine luftige und sonnendurchflutete Krone entstehen.
Entfernen Sie jährlich kurz vor der Blüte sämtliche abgestorbenen Äste oder Astteile. Konkurrenztriebe und sich reibende Zweige, sowie senkrecht wachsende Wassertriebe sind im Sommer nach der Ernte zu entfernen. Dadurch reduzieren Sie ein starkes Austreiben des Baums. Außerdem kann der Baum während der aktiven Vegetationsperiode schneller auf Wunden reagieren und die Wundheilung voranbringen. Ein Nachteil ist dabei natürlich, das Verdecken der Äste durch die Belaubung.

So werden ältere Exemplare richtig geschnitten

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Ältere Exemplare erhalten jedes Jahr einen Erhaltungsschnitt. Dabei wiederholen sich die Schnittmethoden der Erziehungsschnitte der ersten fünf Standjahre. Ein Drittel des mehrjährigen, schwächer werdenden Fruchtholzes sollte entfernt werden. Dadurch entsteht Platz für junge Triebe, die in den nächsten Jahren neue Fruchtzweige bilden und ein Vergreisen des Baumes wird verhindert.

Die Verjüngungsschnitt eines alten oder vernachlässigten Aprikosenbaumes

Überalterte Aprikosenbäume entwickeln eine Krone mit knorrigen, verwachsenen Ästen. Sie bilden nur noch wenige junge Neutriebe. Die Anzahl von Blüten und Früchten geht deutlich zurück. Nun ist es an der Zeit, den Baum mit kräftigen Rückschnitten zu verjüngen.
Hierzu müssen Sie beim Sommerschnitt radikalere Rückschnitte durchführen. Kürzen Sie die Hälfte aller Gerüstäste um ein Drittel bis zur Hälfte ein. Achten Sie darauf, keine Stummel stehenzulassen, sondern das Wachstum auf junge Astverzweigungen umzuleiten. Altes Fruchtholz entfernen Sie komplett.
Nach einem Verjüngungsschnitt treibt der Baum sehr stark aus. Obwohl dies der Sinn der Schnittmaßnahme ist, müssen Sie in den nächsten zwei Jahren für einen Neuaufbau der Krone mit Gerüstästen und Fruchtholz sorgen. Dazu wenden Sie wieder die Grundzüge der Erziehungsschnitte an.