Baumschnitt - Maßnahmen zu Aufbau & Erhaltung gesunder Baumkronen

So schneiden Sie Ihren Baum richtig: die wichtigsten Schnittmaßnahmen und Schnitttechniken

Bäume können zu beeindruckenden Exemplaren heranwachsen, sie spenden Schatten und Kühle im Sommer und bieten Schutz vor Windböen und Extremwetter. In der heraufziehenden Klimakrise kommt Bäumen eine wichtige Rolle als Kohlendioxid-Speicher und Sauerstoff-Lieferant zu. Entsprechend sorgsam und behutsam sollten wir alle mit diesen Lebewesen umgehen und dazu gehört auch der regelmäßige Baumschnitt.
Bei den meisten Bäumen ist ein fachgerechter Rückschnitt sinnvoll, um die Pflanzen gesund alt werden zu lassen. Die Grundzüge dieser Schnittmaßnahmen wollen wir hier darstellen.

» Die besten Astscheren für den Baumschnitt

Gartenschere für den Baumschnitt

Bäume existieren seit über 200 Millionen Jahren

Erdgeschichtlich entwickelten sich im Perm, vor etwa 200 Millionen Jahren, die ersten Bäume als Nacktsamer. Es waren vor allem immergrüne Nadelgehölze. Vor 60 Millionen Jahren wurden diese nach und nach von den Bedecktsamern in ihrer Bedeutung abgelöst. Heute kennt man ungefähr 30000 Arten von verholzenden Gehölzen mit deutlicher Stammbildung. Nur etwa 800 davon sind Nacktsamer (Gymnospermen).

Natürlich gab es in prähistorischen Zeiten keine Menschen, die sich mit Gartenbau, Pflanzenzüchtung oder ähnlichem beschäftigten. Die Bäume entwickelten sich hervorragend, ohne menschliches Dazutun. Doch sobald der Mensch begann, Pflanzen zu kultivieren, zu züchten und Gartengestaltung zu betreiben, mussten sich die Bäume den gewünschten Eigenschaften und Standortbedingungen anpassen.

Erst der Baumschnitt macht das Zusammenleben mit Bäumen in unserer zivilisierten Gesellschaft und Siedlungsform möglich.

Diese Baumschnitt - Maßnahmen führen zum Aufbau und Erhaltung einer gesunden Baumkrone:

Der Pflanzschnitt

Vor dem Einsetzen der Pflanze in die Pflanzgrube wird der junge Baum das erste Mal geschnitten. Beim
sogenannten Pflanzschnitt entfernen Sie sich reibende und beschädigte Äste, ebenso wie Totholz. Achten Sie bei
Bäumen darauf, dass das Exemplar einen freistehenden Leittrieb besitzt. Dieser muss deutlich höher
herausragen, als sämtliche anderen Abzweigungen. Stellen Sie sicher, dass immer ein Außenauge stehen bleibt,
um eine lockere Krone zu gewährleisten. Bei wurzelnackten Pflanzen sollten beschädigte, gequetschte oder
ausgefranste Wurzeln beseitigt bzw. eingekürzt werden.

Ein Baumschnitt zur Erziehung

Bäume, die im Umfeld und Lebensbereich von Menschen angepflanzt werden, sollen unterschiedliche
Funktionen erfüllen. Ob als Gestaltungselement, Schattenspender, Obstlieferant oder zur Erzeugung eines
angenehmen Mikroklimas, immer muss der Baum durch Erziehungsschnitte mit den Jahren seiner Aufgabe
angepasst werden. Erziehungsschnitte sind Pflegemaßnahmen in den jungen Jahren eines Baumes. Sie werden
in den ersten zehn bis fünfzehn Standjahren ausgeführt. Nur in diesem jungen (für den Baum) Wachstums-
Stadium kann die Formgebung der Krone durch die Entfernung oder Einkürzung von dünnen Ästen erfolgen.
Dadurch reduziert der Baumpfleger die Größe der Wunden auf ein Minimum. Der Baum ist jung und vital genug,
um diese kleinen Wunden schnell und zuverlässig schließen zu können. Ziel des Erziehungsschnitts ist die
Bildung einer lockeren Krone, ohne sich in ein paar Jahren reibende Äste oder Konkurrenztriebe. Bei
Straßenbäumen muss ein vorgeschriebenes Lichtraumprofil erzeugt werden, damit zu tief hängende Zweige
keine Gefahr für den Fuß- und Straßenverkehr darstellen.

Der Baumschnitt zur Erhaltung

Nachdem die Baumkrone in den ersten Standjahren durch regelmäßige Erziehungsschnitte in den Grundzügen
gebildet wurde, beginnt nun die Zeit der Erhaltungsschnitte. Sie werden etwa alle fünf Jahre durchgeführt und
beschränken sich auf das Entfernen von Totholz und kranken Ästen, sowie kleineren Korrekturen im
Kronenaufbau. Bei Bedarf muss auch das Lichtraumprofil wieder hergestellt werden.

Gartenwerkzeuge und Gartenscheren für den Baumschnitt

» Alle Gartenscheren von Schnittzeiten

Jeder Schnitt in gesundes Holz bedeutet eine neue Wunde für den Baum. Jede Wunde stellt eine Eintrittspforte bereit für Pilze, Bakterien, Viren und Schädlinge. Daher ist es sehr wichtig, diese Wunden möglich kleinzuhalten und durch einen sauberen Schnitt die Verletzung einfach und schnell durch den Baum verschließen lassen zu können.
Schnittwerkzeuge müssen daher immer scharf und sauber sein. Je nach Aststärke werden einfache Gartenscheren, Astscheren oder Handsägen verwendet. Besonders exakte Schnitte hinterlassen sogenannte Japansägen, handliche, sehr scharfe Sägen mit einklappbaren Sägeblättern, die nur in Zugrichtung schneiden.

Teleskop-Astscheren mit ausziehbaren Griffen ermöglichen das Erreichen höherer Äste und schneiden aufgrund der Hebelwirkung auch bis zu vier Zentimeter dicke Äste mit geringem Kraftaufwand.