Berberitze schneiden und fachgerecht pflegen

Wir geben Tipps, wann der beste Zeitpunkt dafür ist und was Sie dabei beachten müssen

Berberitzen gehören zu den wehrhaftesten Pflanzen in heimischen Gärten und Parkanlagen. Sie besitzen, je nach Art, bis zu vier Zentimeter lange, sehr spitze und harte Dornen. Darüber hinaus sind sie genügsam, anspruchslos und beeindrucken mit leuchtend gelben bis orangefarbenen Blüten. Erfahren Sie hier, wie Sie die Berberitze schneiden und diese besondere Pflanzengattung sinnvoll eingesetzt und fachgerecht gepflegt wird.

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Zeitpunkt für das Berberitze schneiden

Die Artenvielfalt der Berberitze

Mit 400 bis 600 Arten gehören die Berberitzen (Berberis) zu den umfangreichsten Gehölzgattungen im Pflanzenreich. Sie bilden eine eigene Pflanzenfamilie, die Berberitzen- oder Sauerdorngewächse (Berberidaceae).
Die Pflanzen gelten als Pioniergehölze und besiedeln Ödland und Brachflächen. Dabei können sie auch längere Trockenzeiten überdauern. Es gibt sowohl immergrüne als auch laubabwerfende Arten. Sämtliche bei uns gehandelten Berberisarten sind verlässlich winterhart. Die meisten Arten sind in den gemäßigten Breiten Ostasiens und dem Himalaja beheimatet. Die Gemeine Berberitze (Berberis vulgaris) ist die einzige in Deutschland natürlich vorkommende Art.

Verwendung und idealer Standort der Berberitze im Hausgarten

Da es Berberitzen als kleine bis mittelhohe Sträucher gibt, ist die Art ihrer Verwendung vielfältig. Mit den hellen Blüten und den rot bis bläulichen Beeren fallen sie überall positiv ins Auge. Eine einzeln stehende Großblättrige Berberitze (Berberis julianae) bildet am Mai, Juni zahlreiche, hellgelbe Blüten, die mit einem angenehmen Duft viele Insekten anlocken. Frei wachend erreicht sie eine Höhe von etwa drei Metern und bildet lange, elegant überhängende Zweige.
Ähnlich im Wuchs, allerdings mit rotem Laub bietet sich die Große Blutberberitze (Berberis ottawensis "Superba") als Eyecatcher und Solitärgehölz an.

Allgemein mögen Berberitzen sonnige Standorte. Halbschatten wird ebenfalls gut vertragen und ist für immergrüne Arten zu bevorzugen, um im Winter Schäden durch sonniges Frostwetter zu vermeiden. An den Boden stellen die Pflanzen keine hohen Ansprüche. Als Pionierpflanzen kommen Berberitzen fast überall zurecht. Staunässe ist zu vermeiden.

Berberitzen verzeihen beim Schneiden viel

Berberitzen sind sehr schnittverträglich. Daher verwendet man einige Arten als kleine bis mittelhohe, geschnittene Hecken. Besonders geeignet dafür sind die Thunberg-Berberitzen (Berberis thunbergii), die mit grünem und rotem Laub daherkommen können.

Durch ihre kräftigen und zahlreichen Dornen bieten die Berberitzen gute Nistmöglichkeiten für einheimische Vögel. Die Dornen sorgen für einen stabilen Halt der Nester und Schutz gegen Fressfeinde. Berberitzen gehören deshalb in jede gute Vogelschutzhecke.

Bevor Sie die Berberitze schneiden, beachten Sie diese Pflegetipps

Berberitzen brauchen keine spezielle Pflege. Neu gesetzte Pflanzen müssen in den ersten beiden Jahren regelmäßig feucht gehalten werden. Wenn ausreichend Wurzeln gebildet wurden, können sich die Pflanzen in normalen Sommern gut selber helfen. Das Abdecken des Wurzelbereichs mit Rindenmulch sorgt für einen gleichmäßigen Wasserhaushalt des Bodens. Jährlich geschnittene Pflanzen, wie beispielsweise Hecken, sollten nach dem Schnitt eine Gabe organischen Dünger erhalten.

So sollten Sie die Berberitze schneiden

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Jung gekaufte Pflanzen sollten direkt nach dem Einsetzen einen sogenannten Pflanzschnitt erhalten. Kürzen Sie dafür sämtliche Triebe um ein Drittel ein. Dadurch wird das Anwachsen erleichtert und die Verzweigung angeregt. Grundsätzlich benötigen Berberitzen keine Rückschnitte, um ihre natürliche Form zu erreichen und zu behalten. Dennoch sind in manchen Fällen Schnittmaßnahmen erforderlich. Nach starkem Frost oder langen Trockenperioden sterben einige Triebe oder Triebteile ab. Diese müssen komplett entfernt werden, um einen Befall mit Pilzen oder Krankheitserregern zu verhindern. Berberitzen sind sehr schnittverträglich und treiben auch aus altem Holz bereitwillig aus.

Hecken aus Berberitze schneiden

Hecken aus Berberitzen werden ein- bis zweimal jährlich in Form geschnitten. Dies sollte im Spätwinter (bis Ende Februar), oder im Herbst (ab Oktober) erfolgen. Denken Sie daran, dass in den Frühjahrs- und Sommermonaten auf die Bruttätigkeit der Vögel geachtet werden muss!

Hecken sollten immer in eine leicht konische Form geschnitten werden. Die Basis ist dabei etwa drei bis fünf Prozente breiter, als die Oberseite der Hecke. So verhindern Sie ein Beschatten der seitlichen Hecke, was zu einem dichteren und gesünderen Wachstum führt. Bei Schneefall kann dieser an den schrägen Heckenflanken herunterrutschen und bleibt nicht in Mengen auf der Hecke liegen und biegt sie auseinander.