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Bonsai schneiden - diese Schnitttechniken sollten Sie kennen!
Außerdem: unsere Empfehlungen für geeignete Werkzeuge zum Bonsai beschneiden
Was genau versteht man unter einem Bonsai, wie muss er gepflegt und wie sollte man einen Bonsai schneiden? Dieser besondere Baum ist mehr, als eine in Form geschnittene Pflanze. Es ist eine Kunstform, die in Asien großes Ansehen genießt und auf eine Jahrtausende alte Tradition zurückblicken kann. Längst sind Bonsais auch bei uns beliebt, sowohl als Miniaturbaum in speziellen Pflanzschalen, als auch als Formgehölz im Garten.
Wissenswertes zum Bonsai
Ein Bonsai ist die Miniaturausgabe seiner großen, freiwachsenden Brüder und Schwestern. Damit dieser Minibaum auch im Wuchsverhalten, Dickenwachstum und seinem gesamten Habitus nach und nach wie ein hundertjähriger, knorriger Baum in freier Natur aussieht, sind einige Regeln bei Schnitt, Pflege und Standort zu beachten.
Das Wort "Bonsai" kommt aus dem Japanischen und ist zusammengesetzt aus "Bon" für "Gefäß" und "Sai" für "Baum". Ursprünglich kommt diese Kunst- und Kulturform jedoch aus China. Dort erschufen Gärtner schon im 2. Jahrhundert v. Chr. Miniaturbäume und ganze Landschaften mit Felsen, Brücken und Flüssen in flachen Keramik-Schalen.
Die Bonsai-Kunst kam nach Japan und wurde dort weiterentwickelt. Es entstanden differenzierte Gestaltungsformen, wie beispielsweise kleine Wälder, streng aufrecht wachsende, oder windschiefe Baumformen.
Im 20. Jahrhundert wurde die Bonsai-Kunst auch in Europa und Amerika immer bekannter und es entstand zunächst ein Markt für Liebhaber, später auch für schnell herangezüchtete Massenware.
Bonsai schneiden, aber richtig
Die Kunst des Bonsais besteht im Prinzip darin, wilde Baumarten künstlich kleinzuhalten, ein starkes Wachstum zu unterdrücken und trotzdem den Eindruck zu erwecken, als handele sich um einen natürlich gewachsenen Baum "en miniature".
Um dies zu erreichen, sind viel Geduld und regelmäßige Rückschnitte und Umpflanzungen notwendig. Fertig ist ein Bonsai nie. Um eine Pflanze zu modellieren, die nach einem stilvollen Bonsai aussieht, braucht es je nach Baumart und Alter viele Jahre oder sogar Jahrzehnte.
Der Grundschnitt beim Bonsai schneiden
Bevor Sie zur Schere greifen, sollten Sie die gewünschte Wuchsform schon vor Augen haben. Einmal darauf festgelegt, macht es keinen Sinn, nach mehreren Jahren diesen Wuchs-Stil zu ändern. Die Arbeit von vielen Jahren würde so zunichte gemacht und im Extremfall zerstören Sie den gesamten Baum.
Beim Grundschnitt eines jungen Bonsais entfernen Sie sämtliche Äste, die ihre gedachte Grundlinie stören, oder sich reiben. Achten Sie dabei auf die Ausrichtung der Augen (Knospen), da diese die Richtung der Zuwächse angibt. Um saubere Schnitte und exakte Formen zu erzeugen, muss die Gartenschere gut geschärft worden sein! Am besten eignen sich hochwertige, und nicht allzu große, Gartenscheren wie bspw. spezielle Winzerscheren.
Der Erhaltungsschnitt
Nachdem Sie das Grundgerüst der Wuchsform angelegt und die Haupttriebe festgelegt haben, geht es bei den Erhaltungsschnitten darum, die Kompaktheit der Krone zu erhalten und das Dickenwachstum des Stamms anzuregen. Bei Laubbäumen schneiden Sie dazu jedes Frühjahr die letztjährigen Triebe um mindestens die Hälfte zurück und lassen nur zwei bis drei Augen stehen.
Während der Wachstumsphase im Sommer sollten Sie mehrere kleine Korrekturschnitte vornehmen. Verfolgen Sie bei jedem Schnitt streng den zu Anfang festgelegten Wuchs-Stil.
Bei Nadelbäumen bleiben nur die äußersten Nadelquirle stehen. Sämtliche Nebentriebe müssen entfernt werden. Die jährlich neu gebildeten Triebspitzen (Nadelkerzen) knipsen Sie mit den Fingernägeln oder einer kleinen, scharfen Schere heraus.
Der Blattschnitt
Einige Laubbaumarten bilden von Natur aus recht große Blätter (Ahorn, Buche, Hainbuche), die nicht zu den übrigen Miniatur-Proportionen passen. Um die Blattgröße zu reduzieren, können Sie im Frühsommer alle zu großen Blätter halbieren, oder sogar komplett an den Blattstielen entfernen. Diese radikale Entlaubung sollte allerdings nur alle drei bis vier Jahre erfolgen, um der Pflanze nicht zu viel Kraft zu rauben.
Durch diese Maßnahmen schiebt der Baum neue, diesmal kleiner ausfallende Blätter nach.
Der Wurzelschnitt beim Bonsai
Je größer der Wurzelbereich ist, desto kräftiger wächst der oberirdische Teil des Baums. Da dies bei Bonsais gerade vermieden werden soll, stehen Bonsais in möglichst flachen, speziellen Pflanzschalen.
Bei jedem Umtopfen schneiden Sie rundum alle Wurzel zwei bis drei Zentimeter zurück. Das führt darüber hinaus zu einem stärkeren Dickenwachstum der sichtbaren Wurzeln und so zu einem realistischeren Gesamteindruck.
