Buchsbaum Krankheiten

Seine Beliebtheit wird dem Buchsbaum zum Verhängnis

Schon die Römer verwendeten ihn im Garten. Den endgültigen Durchbruch erfuhr er bei der Verwendung als Hecken- und Formgehölz in der formalen Gartenarchitektur des Barock-Zeitalters.
Der Buchsbaum (Buxus sempervirens) ist noch heute dank seiner Schnittverträglichkeit eine beliebte Garten- und Heckenpflanze. Allerdings bereiten ihm milde Winter und extreme Wetterbedingungen immer mehr Probleme, so dass sich auch der Buchsbaum Krankheiten gegenübersieht, die seiner Verbreitung in den letzten Jahren schweren Schaden zugefügt haben

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Klimawandel begünstigt Krankheiten auch beim Buchsbaum

Der Buxus ist in ganz Mitteleuropa heimisch. Er liebt einen sonnigen Standort, kommt aber auch mit lichtem Schatten zurecht. In den letzten Jahrtausenden hat er sich an das mitteleuropäische Klima perfekt angepasst.
An den sich seit ein paar Jahren dramatisch beschleunigenden Klimawandel mit Extremwetter wie heißen, trockenen Sommern und milden Wintern kann sich aber auch der Buxus nicht schnell genug anpassen. Schädlinge überleben in großer Zahl die frostfreien Winter und vermehren sich exponentiell. Krankheiten finden immer bessere Voraussetzungen zur massenhaften Verbreitung.

Pilzinfektionen und Schädlinge haben leichtes Spiel mit dem Buchsbaum

Wegen seiner vielen Einsatzmöglichkeiten ist der Buchsbaum in nahezu jedem Garten zu finden. Auch auf Friedhöfen und in Parkanlagen ist er als pflegeleichtes Gehölz und klein bleibende Beeteinfassung allgegenwärtig. Pilzinfektionen und Schädlinge, die sich auf Buxus als Wirtspflanze spezialisiert haben finden daher ideale Möglichkeiten der Vermehrung und Verbreitung.

Die Buchsbaum Krankheit Nummer1, der Buchsbaumzünsler

Ein sehr gefürchteter Schädling ist der Buchsbaumzünsler. Die etwa ein Zentimeter langen jungen Raupen des späteren Schmetterlings überwintern im Inneren der Buchsbaumkrone. Hier ernähren sie sich ab dem Frühjahr von den Blättern. Die Grünen Raupen mit hell und dunklen Punkten und schwarzem Kopf sind leicht zu erkennen. Mit etwa fünf Zentimeter Länge verpuppen sie sich und hüllen dabei nicht selten die gesamte Buchsbaum-Pflanze in ihr Gespinst ein. Die Raupen fressen zunächst die Blätter, anschließend nagen sie die Rinde der Triebe ab, was schließlich nicht selten zum Absterben der gesamten Pflanze führt.
Die jungen Raupen bekämpfen Sie erfolgreich mit einem biologischen Spritzmittel, das schmarotzende Bakterien (Bacillus thuringiensis) enthält, die die Raupen angreifen. Rechtzeitig entdeckt, können Sie den Befall durch Abspülen der Raupen mit scharfem Wasserstrahl deutlich reduzieren. Eine andere mechanische Methode ist das Einwickeln der gesamten Pflanze mit schwarzer Folie. Nach wenigen Stunden mit hoher Sonneneinstrahlung verenden die Raupen in der unter der Folie entstehenden Hitze. Um die Pflanze selber nicht zu schädigen, entfernen Sie nachts die Folie als Erholungsphase.

Pilzerkrankungen beim Buchsbaum

Feuchtwarmes Sommerwetter ist perfekt für den Befall und die Vermehrung von Pilzinfektionen. Zu den häufigsten und gefährlichsten gehört das Buchsbaum-Triebsterben (Cylindrocladium buxicola). Bei dunkelbraunen Flecken auf den Blättern und gleichzeitig weißen Pilzsporen-Lagern auf der Blatt-Unterseite müssen Sie aufmerksam werden. Zusammen mit schwarzen Streifen an den Trieben sind die Symptome eindeutig. Nicht oder zu spät bekämpft kann das Triebsterben den gesamten Buchsbaumbestand im Garten in wenigen Wochen vernichten! Schneiden Sie befallene Kronenbereiche großzügig heraus und entfernen Sie das tote Laub unter der Pflanze. Wichtig: alles muss verbrannt oder entsorgt werden! Auf keinen Fall kompostieren! Die Pilzsporen sind sehr ausdauernd und verbreiten sich bei passendem Wetter schnell weiter.
Der Buchsbaumkrebs ist ebenfalls eine pilzliche Erkrankung (Volutella buxi). Er befällt ganze Astpartien und ist an bräunlichen, verdrehten, eng anliegenden Blättern gut zu erkennen. Später sehen Sie deutliche rosa-orange Sporenlager. Die Vorgehensweise ist identisch, wie oben beschrieben.
Pilzinfektionen verhindern Sie am besten durch einen weiten Stand der Pflanzen, damit diese schnell abtrocknen und luftig stehen. Regelmäßige Gaben organischen Düngers sorgen für gesunde, widerstandsfähige Buchsbäume. Schneiden Sie Ihre Buxus nur bei trockenem, bedecktem Wetter. Jede Wunde kann eine Eintrittspforte für Pilzsporen sein.

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Algenkalk als Spezial-Tipp gegen Buchsbaum Krankheiten

Das regelmäßige Bestreuen von Pflanze und Boden mit trockenem Algenkalk hat gute Ergebnisse gegen Pilzinfektionen und Buchsbaumzünsler gezeigt. Der Kalk sorgt für einen hohen pH-Wert auf den Blättern und verhindert den Pilzbefall. Durch Regen abgewaschener Algenkalk macht den Boden krümelig und wirkt als Dünger.