Efeu schneiden

Portrait, Verwendung, Pflege und Schnitt der Efeu Kletterpflanze

Der Gemeine Efeu (Hedera helix) ist die einzige in Mitteleuropa heimische immergrüne Kletterpflanzen. Der Bodendecker und Wandbegrüner eignet sich auch für große Flächen. Am richtigen Standort fühlt er sich schnell wohl und kommt auch in tief schattigen Gartenbereichen zurecht.
Aber Achtung! Efeu kann leicht ausufern und langsamer wachende Pflanzen ersticken. Daher ist es wichtig, die optimalen Schnittmaßnahmen zu kennen.

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Der Efeu - ein kurzes Portrait

Die natürlichen Lebensräume des "Gemeinen Efeus" sind Eichen- und Buchenwälder, sowie feuchte Auwälder. Er bedeckt sowohl den Waldboden, als auch Felswände und Baumstämme. Bis zu 20 Metern Höhe erklimmt er mühelos selbst glatte Wände. Efeu ist ein sogenannter Selbstklimmer. Mit seinen zahlreichen Haftwurzeln hält er sich in feinen Rissen von Wänden und Rinde. Auf einem humosen, feuchten Boden bilden sich dichte Geflechte aus Trieben und Wurzeln, die kaum Konkurrenz zulassen. Der Gemeine Efeu kann bis zu 500 Jahre alt werden. Dabei bildet er beeindruckende baumartige Stämme von über einem Meter Durchmesser.
Ab einem bestimmten Alter bildet die Pflanze plötzlich dickere, aufrecht wachsende Triebe mit deutlich differenzierten, glänzenden, ungelappten Blattformen. Gärtner haben aus Stecklingen dieser Altersform eine neue Sorte gezüchtet. Als Hedera helix "Arborescens" (baumähnlich) ist sie im Handel erhältlich. Obwohl immergrün, zeigt das Efeublatt im Herbst eine leicht bronzene bis dunkelrote Färbung.
Nur die Altersform des Efeus bildet Blüten aus. Es sind kleine gelbliche Dolden, die sehr viel Nektar erzeugen. Da die Blüten erst spät (September) erscheinen sind sie eine wichtige und willkommene Nahrungsquelle für Bienen und andere Nektar sammelnde Insekten. Nach dem Winter, von Februar bis April erscheinen kleine schwarze Beeren, die gern von Amseln und Drosseln als erste Vitaminquellen verspeist werden. Für Menschen sind die Beeren allerdings giftig und können unter anderem Kopfschmerzen, Erbrechen, Magenkrämpfe und Herzrasen auslösen. Auch der Hautkontakt mit den anderen Pflanzenteilen kann zu leichten allergischen Hautreaktionen führen.

Die artgerechte Verwendung des Efeus

Sein natürliches Verbreitungsgebiet, der Wald, zeigt die Komfortzone des Efeus. Mit reichlich Schatten kommt er hervorragend zurecht und bietet sich so zur Verwendung auf zahlreichen Problemflächen deutscher Gärten an. Feucht und humos sollte der Standort sein. Je feuchter der Boden ist, desto mehr Sonne verträgt der Gemeine Efeu. Einmal gut eingewachsen gedeiht er sogar auf stark durchwurzelten, kargen Böden direkt unter Birken. Der herbstliche Laubfall macht ihm nichts aus, da seine Blätter an langen Stielen über der Laubschicht stehen.
Bei der Pflanzung sollten Sie das Frühjahr wählen. Der Efeu hat dann Zeit, bis zum Herbst reichlich Wurzeln zu bilden. Kürzen Sie die Triebe bei der Pflanzung um mindestens ein Drittel, um von Anfang an eine gute Verzweigung anzuregen. In den ersten zwei Wachstumsperioden wird sich oberirdisch nicht viel tun. Nach der Bildung von ausreichender Wurzelmasse legt der Efeu aber mächtig los. Jahrestriebe von über einem Meter Länge sind keine Seltenheit! So kann ein sich sichtlich wohl fühlender Efeu lästig werden und erfordert regelmäßige Pflege- und Schnittmaßnahmen.

Pflege und Schnitt von Efeu

Wenn Efeu einen perfekten Standort hat, wächst er sehr stark. Dabei kann er mit seinen Haftwurzeln auch an glatten Oberflächen beachtliche Höhen erreichen und stattliche Stämme ausbilden. Efeu ist ein Lichtflüchter. Er dringt mit seinen Wurzeln gern in dunkle Bereiche (unter Dachpfannen) und enge Fugen ein. Durch Dickenwachstum entstehen extreme Kräfte, die im Laufe der Zeit die stärkste Mauer auseinanderdrücken.

Wie bei allen Arbeiten macht das Efeu schneiden erst mit hochwertigem, geeignetem Werkzeug richtig Spaß.

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Nutzen Sie zum Efeu schneiden am besten besonders scharfe Scheren oder Handsägen

Schneiden Sie die Efeutriebe rechtzeitig mit einer scharfen Rosenschere oder Handsäge kräftig zurück, um Schäden an Gebäuden und Bäumen zu verhindern. Efeu ist nahezu unverwüstlich und treibt verlässlich auch aus altem Holz wieder aus. Gegen Efeu an Baustämmen ist nichts einzuwenden. Erreicht er aber die Baumkrone konkurriert er mit dem Baum um Licht und schädigt ihn stark.
Beachten Sie bei einem starken Rückschnitt bitte die gesetzlich geregelten Schnittzeiten wegen des Vogelschutzes!