Feigenbaum schneiden

Regelmäßige Schnitte fördern die Fruchtbildung Ihres Feigenbaumes

Lesen Sie hier, wie man einen Feigenbaum schneiden sollte und welche Standortbedingungen zu erfolgreichen Ernten führen. Früchte und Blätter des Feigenbaums stehen schon seit der frühen Antike für Fruchtbarkeit, sowie als Symbol der männlichen und weiblichen Geschlechter. Die essbaren Feigen gehören zu den ältesten bekannten Anbaufrüchten der Menschheit. Neue Sorten ermöglichen auch in unseren mitteleuropäischen Gärten einen erfolgreichen Anbau. Um schmackhafte Früchte genießen zu können, müssen ein paar Voraussetzungen bei Standort, Pflege und Rückschnitt beachtet werden.

» Passende Scheren von Schnittzeiten zum Feigenbaum schneiden

Die Geschichte des Feigenbaums

Feigen bilden eine eigene Gattung und gehören zur Familie der Maulbeergewächse (Moraceae). Die ursprüngliche Heimat der "Echten Feige" (Ficus carica) ist nicht genau nachweisbar. Sie wird jedoch im gesamten Mittelmeergebiet und dem Nahen Osten vermutet. Aber auch abseits ihres angestammten Verbreitungsgebietes können sich Feigen wohlfühlen. Sie benötigen warme Sommer und milde Winter. Sämtliche Gebiete mit "Weinbauklima" sind daher gut geeignet für eine Anpflanzung dieser gegen Kahl- und Spätfröste empfindlichen Pflanzen.

Zu den Feigen gehören einige beliebte Zimmerpflanzen, wie die Birkenfeige (Ficus benjamini) und der klassische Gummibaum (Ficus elastica). Wir wollen uns hier ausschließlich auf die "Echte Feige" konzentrieren.

Regelmäßiges Schneiden eines Feigenbaumes fordert die Fruchtbildung

Ausschlaggebend für eine jährlich wiederkehrende üppige Ernte von herrlich süßen und gesunden Früchten ist neben einem milden Klima der professionelle regelmäßige Rückschnitt. Die Reihenfolge der notwendigen Schnittarten richtet sich nach dem Alter der Pflanze und den Jahreszeiten. Ziel ist es, die Feige vital und blühwillig zu erhalten mit einem hohen Anteil von Fruchtholz.

Diese Schnittarten können Sie bei Ihrem Feigenbaum anwenden

Der Erziehungsschnitt beginnt sofort nach der Pflanzung und hat den Aufbau einer harmonischen, stabilen Krone zum Ziel. Tote und abgebrochene Zweige werden entfernt, beziehungsweise unter der Bruchstelle und über dem ersten intakten Auge eingekürzt. Ein schwacher Mitteltrieb sollte durch Stäbe gestützt und geleitet werden, bis die Feige die gewünschte Höhe erreicht hat. Während dieser Zeit bilden Sie vier bis fünf Haupt-Seitentriebe aus. Alle übrigen Seitentriebe sind zu entfernen.

Erreicht der Feigenbaum die gewünschte Höhe mit der passenden Anzahl an Seitentrieben, gehen Sie zum jährlichen Erhaltungsschnitt über. Dieser hat den Zweck, eine lichtdurchlässige Krone mit vielen frischen Fruchttrieben zu erhalten. Einjährige Triebe bleiben stehen, da sich an ihnen die Früchte im diesjährigen Spätsommer bilden. Mehrjährige Triebe kürzen Sie auf wenige Knospen ein. Hieran entwickelt die Feige frisches Fruchtholz für die Ernte im nächsten Jahr.
Zu einem fachgerechten Erhaltungsschnitt gehört das Entfernen von Totholz und die Beseitigung zurückgefrorener Äste. Nach innen wachsende Zweige sind auf zwei Augen zu kürzen, wobei eine nach außen gerichtete Knospe stehen bleiben sollte. Von Konkurrenztrieben (zwei parallel senkrecht wachsende Zweige) entfernen Sie den schwächeren.

Zu welcher Jahreszeit sollte man einen Feigenbaum schneiden?

Der optimale Zeitpunkt für Erziehungs- und Erhaltungsschnitt ist der Spätwinter nach den stärksten Frösten (Anfang März).
In sehr milden Gegenden können Feigenbäume direkt in den Garten gepflanzt werden. Hier muss die Überwinterung nicht im Kübel hinter schützenden Glasscheiben erfolgen. Bei diesen ausgepflanzten Feigen kann ein Sommerschnitt Ende Juli bis Mitte August (nach der Sommerernte) noch einen weiteren Schub für große, aromatische und süße Früchte im nächsten Jahr bedeuten. Hierbei schneiden die Profis sämtliche diesjährigen unverzweigten Seitentriebe auf etwa sechs bis acht Blätter zurück. So wird verhindert, dass die Feige zu viele Kraft kostende Triebe bildet, die nicht genug ausreifen und im Winter sowieso erfrieren.

Austretender Milchsaft kann problematisch werden

Wenn Sie Ihren Gummibaum oder Ficus benjamini auf der Fensterbank schon einmal geschnitten haben, oder aus Versehen ein Blatt abknickt, kennen Sie das Problem. Aus der Wunde tritt Milchsaft aus. Das ist bei der gesamten Gattung Ficus eine normale Wundreaktion und schadet den Pflanzen nicht. Der direkte Hautkontakt des Milchsafts kann allerdings zu allergischen Reaktionen, Juckreiz und Bläschenbildung führen. Das Tragen von Handschuhen ist daher bei Schnittarbeiten sehr zu empfehlen.

Für das Feigenbaum schneiden sowie für alle anderen Schnittarbeiten im Garten empfehlen wir für perfekte Ergebnisse immer hochwertige Werkzeuge.

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Der klebrige Milchsaft setzt sich an Gartenscheren und Sägen fest. Reinigen Sie nach der Arbeit unbedingt verwendete Werkzeuge gründlich mit fettlösenden Reinigungsmitteln.