Felsenbirne schneiden

Warum der richtige Pflanzschnitt bei der Felsenbirne so wichtig ist

Zahlreiche weiße Blüten im Frühling, Unempfindlichkeit gegen Frost, Wind und schlechte Böden, darüber hinaus auch noch ein beliebtes Bienen-Gehölz mit essbaren Beeren und wunderschöner Herbstfärbung. Kein Wunder, dass die Felsenbirne zu den beliebtesten Gehölzen in Privatgärten und Parkanlagen gehört. Hier finden Sie ein Porträt der angesagten Pflanze - mit Tipps und Hinweisen für Pflege, Verwendung und lernen Sie, wie Sie Ihre Felsenbirne schneiden müssen.

» Felsenbirne schneiden mit Scheren von Schnittzeiten

Ein Portrait der Felsenbirne

Die etwa 25 Arten umfassende Pflanzengattung gehört zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Die sommergrünen Laubgehölze sind vornehmlich in Nordamerika beheimatet. Sie bilden kleine bis mittelgroße Sträucher, im Alter mit malerischen, schirmförmig überhängenden Kronen, können aber auch zu kleinen Bäumen heranwachsen. Die einzige in Europa wild vorkommende Art, die "Gemeine Felsenbirne" (Amelanchier ovalis) ist in Gebirgen Süd,- Mittel- und Osteuropas zu finden und wagt sich bis auf 2000 Meter Höhe hinauf. Sie kommt mit kargen, kalkhaltigen Böden aus. Fröste und anhaltende Trockenheit sind keine Probleme für gut eingewurzelte Exemplare.

Verwendung der Felsenbirne in der Gartengestaltung

Seit dem 16. Jahrhundert wird die "Gemeine Felsenbirne" in der klassischen Gartengestaltung eingesetzt. Als ebenso robuste, aber mit deutlich größeren Blüten ausgestattete Art, ist die Kupfer-Felsenbirne (Amelanchier lamarckii) aus Nordamerika allerdings heute als Gartengehölz beliebter.
Ihr Laub bildet sowohl beim frischen Austrieb, als auch im Herbst die kräftige, namensgebende Kupferfärbung. Die gleichzeitig erscheinenden zarten scheeweißen, sternförmigen Blüten erschaffen so einen der ersten optischen Höhepunkte im Frühjahr. Bienen, Hummeln und Schmetterlinge sind sehr angetan von den reichlich zur Verfügung gestellten Pollen und dem süßen Nektar. Ende Juni reifen die mittelgroßen dunkelblauen Beeren heran. Sie sind essbar und eignen sich zur Marmeladen-Herstellung und zum frischen Verzehr. In früheren Zeiten wurden Felsenbirnen regelrecht als Obstgehölz angepflanzt und ihre getrockneten Früchte als Rosinen-Ersatz verwendet. Auch in der Vogelwelt sind sie als Vitaminquelle beliebt. Auf diese Weise werden die unverdaulichen Samen weit verbreitet.

Der ideale Standort für die Felsenbirne

Felsenbirnen entwickeln sich in Einzelstellung zu beeindruckenden, bis zu fünf Metern hoch werdenden Großgehölzen. Dabei bilden sich mehrere Grundtriebe. Die Krone nimmt im Alter eine herrlich malerische, leicht überhängende Schirmform an. Eine Unterpflanzung mit Stauden für halbschattige Bereiche vollendet das harmonische Gartenporträt. Als farblicher Kontrast sind beispielsweise die zur gleichen Zeit blühenden Vinca minor (Kleines Immergrün) oder Sorten des Lungenkrauts (Pulonaria) zu empfehlen. Einzelne im Spätfrühling blühende "Tränendes Herz" (Dicentra spectabilis) oder herbstblühende Fetthennen (Sedum "Matrona") sind perfekte Ergänzungen.

Tipps, die Sie beim Einpflanzen der Felsenbirne beachten sollten:

Alle Amelanchier-Arten sind wind- und frostfest und eignen sich durch ihre Robustheit sehr gut für die Verwendung in Vogel- und Windschutz-Pflanzungen. Da sie auch gut mit kargen Böden und längeren Trockenperioden zurechtkommen, benötigen sie kaum Pflege. Das gilt natürlich nur für gründlich eingewurzelte Exemplare. In den ersten Standjahren muss regelmäßig ausreichend gewässert werden!

Wie bei allen Arbeiten macht das Felsenbirne schneiden erst mit hochwertigem, geeignetem Werkzeug richtig Spaß.

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Felsenbirne schneiden und pflegen:

Die klassischen Pflanzzeiten im Frühjahr und Herbst gelten auch für die Felsenbirne. Wählen Sie einen vollsonnigen, höchstens halbschattigen Standort. Im Idealfall sollte der Boden sandig, leicht kalkhaltig und nährstoffreich sein. Die Felsenbirne ist jedoch sehr tolerant und mit ein wenig Bodenverbesserungsmaßnahmen, wie Beimischung von reifem Kompost, organischem Dünger oder Mauersand bei zu bindigen Böden, gibt sie sich zufrieden.
Das Anlegen eines Gießrandes um den Ballen sollte obligatorisch sein und vereinfacht die Wässerung erheblich. Direkt danach erfolgt der Pflanzschnitt. Hierbei entfernen Sie sämtliche beschädigte oder sich reibende Äste. Vor allem zu eng stehende Grundtriebe müssen direkt an der Basis entfernt werden, um ein späteres Quetschen und Auseinanderbrechen zu vermeiden. Als Faustregel gilt, etwa ein Drittel der Zweige zu entfernen.

Vermeiden Sie diese Fehler beim Schneiden der Felsenbirne:

Vermeiden Sie auch bei älteren Exemplaren das Einkürzen sämtlicher Triebe auf eine Höhe ("Hausmeister-Schnitt"). Ein radikaler Rückschnitt fördert weder die Blütenbildung, noch eine Verjüngung. Im Gegenteil, zu stark geschnittene Felsenbirnen verlieren auf Jahre hinaus ihren malerischen Habitus und treiben nur spärlich wieder aus. Bei zu dicht stehenden Ästen entferne Sie diese einfach mit einer Astschere oder Handsäge direkt an der Basis.