Alle Tipps zum richtigen Lavendel schneiden und zur optimalen Pflege
Wer kennt ihn nicht, den aromatischen Duft von Lavendelblüten? Die sonnenhungrige Staude bringt mediterranes Flair in jeden Garten, ist trockenresistent und vertreibt Schädlinge. Beachten Sie ein paar Regeln beim Lavendel schneiden und für die Pflege, und der Lavendel wird Ihnen jahrelang Freude bereiten.
Lavendel, beliebt seit Jahrtausenden
Schon im antiken Ägypten und bei den Römern war Lavendel als duftende Kosmetik und in der heilenden Kunst bekannt und beliebt. Seine antibakterielle Wirkung nutzten die ägyptischen Priester bei der Einbalsamierung ihrer Mumien. Gleichzeitig überdeckte der aromatische Duft die unangenehmen Gerüche. Der Name Lavendel kommt aus dem lateinischen und bedeutet "waschen". Da die Pflanze keine waschaktiven Substanzen enthält gehen Historiker davon aus, dass die Römer Lavendel als Duftstoff bei der Wäsche einsetzten.
Vom Klostergarten in die Vorgärten bis hin zur Kosmetikindustrie: der Lavendel ist nicht mehr wegzudenken
Benediktiner-Mönche führten den Lavendel in ihre Klostergärten ein und machten ihn auch nördlich der Alpen bekannt. Nach kurzer Zeit war Lavendel aus keinem Kloster- und Bauerngarten mehr wegzudenken. Hildegard von Bingen (1098-1179) untersuchte ihn eingehend und bescheinigte ihm weitreichende medizinische Wirksamkeit.
Bis heute wurden in der Pflanze knapp 2000 Inhaltsstoffe entdeckt. Die Wirkungen reichen von antibakteriell, pilzhemmend, krampflösend und entzündungshemmend bis zu wundheilend, beruhigend und schmerzlindernd.
Die größte industrielle Verwendung findet in der Kosmetik statt. Hier sorgt der intensive, angenehme Duft für unzählige Einsatzmöglichkeiten. Wer kennt nicht die Bilder von kilometerlangen, verschwenderisch blühenden Lavendelfeldern in der französischen Provence. Bei diesem Anblick fragt sich jeder Hobbygärtner und Gartenliebhaber, wie die Landwirte es schaffen, jedes Jahr diese volle Blüte entstehen zu lassen und ein Vergreisen zu verhindern.
Aber dazu später mehr...
Natürliches Vorkommen und gärtnerische Verwendung
Der echte Lavendel (Lavandula angustifolia) gehört zur Familie der Lippenblütler. Die silbrig grau-grüne Farbe weist auf sein natürliches Habitat in einer sonnenreichen, trockenheißen Region hin. Seine Heimat sind die Küstenregionen um das Mittelmeer bis hinein nach Dalmatien, Griechenland und die Toskana. Hier wächst er an warmen und felsigen Hängen.
Neben dem industriell geprägten Lavendel-Anbau für kosmetische und medizinische Verwendungen haben sich auch Staudengärtner erfolgreich mit der Weiterzüchtung beschäftigt. Das Sortiment ist auf etwa 30 Arten angewachsen. Neben den klassischen violett-lila-Farben gibt es auch weiß blühende Sorten (L. angustifolia "Alba") oder den Schopf-Lavendel (L. stoechas) mit auffallend großen Hochblättern in Blütenfarbe. Es werden Wuchshöhen zwischen 30 und 100 Zentimetern erreicht.
Der ideale Standort für den Lavendel
Seine schönsten Blüten und den intensivsten Duft bildet der Lavendel an einem voll sonnigen Standort. Der Boden sollte humos, durchlässig und gerne auch etwas steinig sein. Außer Lavendel stoechas (er sollte mit Stroh oder ähnlichem abgedeckt werden) sind sämtliche Lavendelarten ausreichend hart für mitteleuropäische Winter. Zu feuchte Standorte müssen gemieden werden. Hier kümmert die Pflanze und wird anfällig gegen Schädlinge und Krankheiten.
Die klassische Verwendung in einem gemischten Rosenbeet hat eine unvergessliche Wirkung. Die ätherischen Öle vertreiben Läuse und ähnliche saugenden Insekten. Steinbeete erhalten mit Lavendel nicht nur ein optisches Upgrade, auch Insekten finden in den herrlichen Blüten viel Nahrhaftes.
Wie bei allen Arbeiten erzielt man beim das Lavendel schneiden mit hochwertigem, geeignetem Werkzeug die besten Ergebnisse.
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Lavendel schneiden: berücksichtigen Sie diese Tipps für jahrelange Blütenpracht
Soll Ihr Lavendel noch nach Jahren kompakt wachsen und herrlich üppig blühen? Dann braucht er einen regelmäßigen Schnitt, der ihn physiologisch jung hält. Obwohl als Staude gehandelt und bezeichnet, ist der Lavendel botanisch betrachtet ein Halbstrauch. Er hat die Tendenz, im Laufe der Jahre zu verholzen und verkahlt dabei. Die verholzten Äste bilden selbstständig weder frische Triebe noch Blüten. Die Landwirte in der Provence machen es vor!
Die beste Methode für das Lavendel schneiden
Gleich nach der Blüte schneiden Sie ein Drittel aller jungen Blüten-Triebe ab. Stehen bleiben nur die beblätterten diesjährigen Triebe. Sobald die Frostperiode vorbei ist, sollte der Lavendel um zwei Drittel zurückgeschnitten werden. Es muss unbedingt ein kurzes Stück vom vorjährigen Trieb erhalten werden! So bleibt er viele Jahre jung und treibt jedes Jahr willig aus, bleibt kompakt und verwöhnt das Auge mit seiner Blütenpracht.