Wann und wie sollte man den Oleander fachgerecht schneiden?
Der Oleander liebt Wärme, ist immergrün und bildet herrlich große Blüten, die in der Sonne betörend duften. Leider ist der Oleander (Nerium oleander) in unseren mitteleuropäischen Breitengraden nicht zuverlässig winterhart und muss daher als Kübelpflanze gehalten und im Spätherbst in sein Winterquartier gebracht werden. Wir geben Ihnen nützliche Informationen und Tipps zum richtigen Oleander schneiden, damit Sie Ihre Pflanze trotzdem erfolgreich zum Blühen und Wachsen bringen.
Darum ist besondere Vorsicht ist geboten, wenn Sie einen Oleander schneiden:
Oleander, auch bekannt unter dem deutschen Namen "Rosenlorbeer" ist die einzige Art seiner Gattung "Nerium" und gehört zur Familie der Hundsgiftgewächse (Apocynaceae). Wie der Name schon vermuten lässt, sind sämtliche Pflanzenteile, auch der Pflanzensaft, giftig. Sie sollten daher im Umgang mit Oleander stets Handschuhe tragen. Das gilt besonders während Schnittarbeiten. Da selbst der Rauch giftig ist, vermeiden Sie unbedingt das Verbrennen von Oleander-Schnittgut.
Wissenswertes zum Oleander
Beheimatet ist Oleander im Orient, im gesamten Mittelmeerraum, sowie in Teilen Asiens. Sein natürlicher Standort an Wasserläufen und Talsenken deutet auf seinen hohen Wasserbedarf im Sommer hin. Er erreicht unter idealen Bedingungen Wuchshöhen von bis zu beeindruckenden sechs Metern und ebensolchen seitlichen Ausdehnungen. Seine zahlreichen, in Rispen angeordneten Blüten erscheinen von Juni bis September. Diese ungewöhnlichen, in allen roten und rosa Farbtönen über weiß bis zu gelblichen Varianten vorkommenden Blüten sind der Hauptgrund für die Beliebtheit des Oleanders als Kübelpflanze.
Voraussetzungen für gesunde, üppig blühende Oleander-Pflanzen auf Terrasse und Balkon
Oleander sind Sonnenkinder. Sie benötigen für eine gute Entwicklung einen vollsonnigen Standort, der möglichst vor kalten Winden geschützt sein sollte. Da das Substrat in Pflanzkübeln sehr schnell austrocknet, ist immer auf ausreichend Feuchtigkeit zu achten. Am besten nutzen Sie einen Unterteller, in dem stets ein wenig Wasser steht. Oleander ist sehr hungrig und benötigt in der Haupt-Wachstums- und Blütezeit (März bis Oktober) einmal wöchentlich eine Düngergabe. Diese kann am bequemsten über das Gießwasser erfolgen.
Wie bei allen Arbeiten macht das Oleander schneiden erst mit hochwertigem, geeignetem Werkzeug richtig Spaß.
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Darum sollten Sie Ihren Oleander regelmäßig schneiden
Junge Pflanzen sind meist sehr wüchsig und bilden viele Blüten. Nach wenigen Jahren geht diese Blühwilligkeit jedoch deutlich zurück. Es bilden sich viele quer durch die Pflanze wachsenden Triebe. Das sieht nicht nur unschön aus, es kostet die Pflanze auch unnötig Kraft, die für die Bildung der Blüten fehlt. Es wird Zeit für regulierende Schnittmaßnahmen.
Wie Oleander schneiden, um dichte, gesunde und verlässlich blühende Exemplare zu erhalten?
Grundsätzlich erleichtert Ihnen Oleander die Schnittarbeiten dadurch, dass er selbst kräftige Rückschnitte ins alte Holz nicht übel nimmt und verlässlich wieder austreibt. Da Oleander am zweijährigen Holz blüht, ist der ideale Schnitt-Zeitpunkt nach dem Abfallen der diesjährigen Blüten. So bilden sich neue Triebe, die im nächsten Jahr schon wieder Blütenansätze bilden. Junge, im letzten Jahr gebildete Triebe dürfen nicht geschnitten werden. Nutzen Sie idealerweise die Zeit vor dem Transport in sein Winterquartier für diesen Rückschnitt. So verringern Sie gleichzeitig den Platzbedarf der manchmal recht voluminösen Pflanze.
Führen Sie diese Pflege-Schnitte jährlich durch und entfernen Sie dabei alle sich reibenden, quer wachsenden oder verletzten Zweige.
Radikale Verjüngungsschnitte sind auch beim Oleander möglich und manchmal sogar sinnvoll
Radikale Rückschnitte sind möglich, sollten jedoch eine Ausnahme bleiben. Oleander-Exemplare, bei denen über einen längeren Zeitraum Pflegeschnitte versäumt wurden und die wilde Verzweigungen und einen verwachsenen Habitus aufweisen, können mit einem beherzten Verjüngungsschnitt wieder in Form gebracht werden. Gleiches gilt für stark von Schädlingen befallene Pflanzen.
Kürzen Sie sämtliche Haupttriebe auf 20-30 Zentimeter Höhe ein. Dieses "auf Stock setzen" endet damit, dass wirklich nur noch wenige Aststümpfe aus dem Pflanzkübel ragen. Düngen Sie den Oleander kräftig auf oder nutzen Sie die Gelegenheit zum Umtopfen mit einem Teilaustausch des alten Substrats. Der beste Zeitpunkt für diese Arbeiten ist das zeitige Frühjahr (Ende März).
Benutzen Sie dazu nur scharfe Astscheren oder Handsägen, um saubere Schnittflächen zu erhalten, die von der Pflanze einfach zu überwallen und zu verschließen sind. So verringern Sie die Gefahr von Krankheits- oder Pilzbefall.