Haselnuss schneiden und den Ertrag bei der Nuss-Ernte steigern

So verhindern Sie eine Verkahlung und damit eine stetig geringer werdende Anzahl an Haselnüssen

Die Hasel, oder auch der Haselnussstrauch, ist ein in Europa heimischer Großstrauch. Er kommt häufig in der freien Natur vor, wird aber auch sehr gerne in Hausgärten gepflanzt. Ökologisch ist er als Nährgehölz für Insekten und Kleintiere von hoher Bedeutung. Sein Holz wurde früher für die Fassherstellung, Bögen und in Form von geraden Stöcken verwendet, hat heute allerdings keine wirtschaftliche Bedeutung mehr. Lesen Sie hier warum Sie die Haselnuss schneiden sollten und erfahren Sie mehr über Verwendung, richtige Pflege und Nutzung der Hasel.

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Haselnuss schneiden mit unseren Gartenscheren

Herkunft der Hasel bzw. Haselnusssträucher

Die Gemeine Hasel (Corylus avellana) gehört zur Pflanzenfamilie der Birkengewächse (Betulaceae). Sie bildet rund fünf bis sieben Meter hohe Sträucher und wirft im Herbst ihr gesamtes Laub ab. Der Haselnussstrauch wächst basiton. Das heißt, er bildet viele, im Laufe der Jahre sehr kräftig werdende Grundtriebe, die sich wechselständig verzweigen.
Die Heimat der Haselnuss ist ganz Europa (bis an den Polarkreis heran), sowie im Osten bis Anatolien und den Kaukasus.
Schon früh erkannte der Mensch, wie schmackhaft, gesund und energiereich die Früchte der Haselnuss sind. Sie können monatelang gelagert werden und halfen den Bauern und Siedlern, gut durch den Winter zu kommen. Heute weiß man, dass die Nüsse aus bis zu 60 Prozent Fetten und Ölen bestehen, und das größtenteils mit ungesättigten Fettsäuren.

Ökologische Bedeutung der Haselnuss:

Die einhäusigen Pflanzen bilden männliche und weibliche Blütenstände auf demselben Exemplar. Als Frühblüher gehört die Hasel im Februar/März zu den ersten und wichtigsten Pollenspendern für Bienen, Hummeln und Co. Der Haselnussstrauch gilt als phänologische Zeigerpflanze und leitet mit dem Erscheinen seiner männlichen Blüten den Vorfrühling ein. Viele Insektenarten und Kleintiere, wie Mäuse oder Eichhörnchen ernähren sich von Blüten, Blättern und Früchten des Großstrauchs.

Verwendung von Haselnusssträuchern im Hausgarten

Die Gemeine Haselnuss bildet mächtige, bis zu sieben Meter hohe Großsträucher, die entsprechend ausladend werden. Wer ausreichend Platz im Garten hat, gibt der Pflanze einen hervorstechenden Solitär-Standort. Corylus avellana gehört in jede Wind- und Vogelschutzhecke.
Die Bluthasel (Corylus maxima) ist mit ihrem dunkelroten Laub ein echter Hingucker. Im Laufe des Jahres wechselt die Farbe nach und nach ins grünliche, dafür entschädigen sie ihre Besitzer mit besonders zahlreichen und großen Früchten.
Eine züchterische Besonderheit bietet die sogenannte Korkenzieherhaselnuss (Corylus avellana "Contorta"). Die Veredelung besticht durch ihre bizarr gewundenen Zweige. Sowohl im Garten an einer prägnanten Stelle, als auch als Zweig in einem ausgefallenen Blumenstrauß, oder als Vasenschmuck zieht diese Rarität Aufmerksamkeit auf sich.

Haselnuss schneiden, so sieht ein fachgerechter Schnitt aus

Aufgrund ihres basisorientierten Wachstums bildet die Haselnuss jährlich viele neue Grundtriebe. Im Laufe der Zeit entstehen so sehr dichte, sich gegenseitig auseinanderschiebende, sich reibende Starkäste. Ein altes, ungeschnittenes Exemplar wird zu einem weit überhängendem Großstrauch, in dessen Inneres kaum noch Sonnenlicht fällt. Die Folgen sind Verkahlung und geringe Anzahl an Blüten und Früchten.
Um dies zu verhindern, sollten Sie regelmäßig (jedes zweite oder dritte Jahr) die ältesten Triebe bodennah absägen. Lassen Sie nur so viele junge Austriebe stehen, dass diese sich nicht behindern und nach dem Dickenwachstum reiben.

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Ältere Haselnusssträucher schneiden

Haben Sie zu lange mit dem Rückschnitt gewartet, oder wollen Sie ein sehr altes Exemplar von Grund auf verjüngen, ist ein radikaler Schnitt zu empfehlen. Dieses "auf Stock setzen" ist für gesunde Haselnusspflanzen kein Problem. Schneiden Sie sämtliche Triebe etwa 15 bis 20 Zentimeter über dem Boden ab. Düngen Sie die Pflanze kräftig, als Ausgleich für den Verlust von gespeicherten Nährstoffen.
Achten Sie während des folgenden Jahres darauf, zu dicht entstehende Zweige zu entfernen, um so ein robustes, neues Grundgerüst zu formen.

Wann Sie die Haselnuss schneiden sollten

Der ideale Zeitpunkt für die Rückschnitte ist der Winter. Schneiden Sie nicht zu spät, da die Haselnuss als eines der frühesten Gehölze zeitig aktiv wird. Ende Februar sollten die Schnittarbeiten abgeschlossen sein. Perfekt geeignet sind bedeckte Tage mit Temperaturen nicht unter 0 Grad. Ein Wundverschluss ist nicht notwendig und eher kontraproduktiv.