Mirabellenbaum beschneiden und pflegen - so ernten Sie mehr!

Mit regelmäßigen fachgerechten Rückschnitten steigern Sie die Ernte dieser süßen und aromatischen Früchte

Mirabellen gehören zu den robustesten Obstgehölzen in unseren Breiten. Die Großsträucher fühlen sich an vielen Standorten wohl, Sie trotzen Stürmen und kalten Wintern und bringen regelmäßig viele, schmackhafte und saftige Früchte hervor. Mit ein wenig guter Pflege und wenn Sie regelmäßig Ihren Mirabellenbaum beschneiden, erreichen diese ein hohes Alter und bleiben jung und vital.

» Teleskop-Präsentierschere zum Mirabellenbaum beschneiden

Gartenschere zum Beschneiden von Mirabellenbäumen

Botanische Einordnung der Mirabellenbäume

Die zur Pflanzenfamilie der Rosengewächse (Rosaceae) zählenden Mirabellen (Prunus domestica syriaca) sind eine Unterart der Pflaume. Der Name der Subspezies weist auf das ursprüngliche Verbreitungsgebiet hin. Die Urform der Mirabelle kommt aus Syrien, bzw. Vorderasien.
Erst um 1900 herum wurde das Obstgehölze in Süd- und Mitteleuropa eingeführt. Man geht davon aus, dass die heutige Form der Mirabelle aus einer Kreuzung aus Pflaume oder Schlehe entstand. So wurde sie robust und kältetolerant.

Wuchs und optimaler Standort für Ihren Mirabellenbaum

Die sommergrüne Mirabelle bildet meistens stark verzweigte Großsträucher, seltener Bäume mit erkennbarem Hauptstamm. Die kleinen, weißen Blüten erscheinen sehr zahlreich im April und Mai. Sie locken mit ihrem Angebot an Pollen und Nektar sehr zahlreiche Insekten an. Die im Spätsommer bis Herbst gebildeten Früchte haben einen Durchmesser von etwa drei Zentimetern und schmecken sehr saftig und süß. Je nach Sorte sind sie gelb bis rot gefärbt. Der ideale Standort ist warm und windgeschützt. Der Boden sollte durchlässig, nährstoffreich und stets ausreichend feucht sein. Allerdings ist belegt, dass Mirabellen auch auf bindigen Böden in windexponierten Küstenlagen hervorragend wachsen und regelmäßig Früchte tragen. Hier wird die Pflanze sogar erfolgreich in Windschutzhecken und Vogelschutzstreifen verwendet.

Pflege frisch gepflanzter Mirabellenbäume

Heben Sie das Pflanzloch groß genug aus und lockern Sie auch den Boden der Grube gründlich auf. Die Erde sollte bei Bedarf mit reifem Kompost oder organischem Dünger durchmischt werden. Das Herstellen eines Gießrandes vereinfacht die anschließende regelmäßige Wässerung. Sie stellt im ersten Standjahr die wichtigste Pflegemaßnahme dar!
Befestigen Sie die Pflanze an einem schräg stehenden Baumpfahl, bei großen Exemplare muss ein Zweibock erstellt werden. So kann die Pflanze erste, zarte Wurzeln bilden, ohne dass diese ständig wieder abreißen.
Direkt nach der Pflanzung entfernen Sie sämtliche beschädigte und toten Zweige. Auch Äste, die sich reiben, müssen vereinzelt werden.

Darum sollte ein Mirabellenbaum regelmäßig beschnitten werden

Mirabellen gehören zu den stark wachsenden Obstgehölzen. Die Tendenz geht eher zu Wachstum in die Breite, weniger in die Höhe. Ungeschnittene Mirabellen bilden dichte Kronen und nehmen sich dadurch selber das wichtige Sonnenlicht. Um sämtliche Kronenbereiche ausreichend mit Sonne und Wärme zu versorgen, ist ein regelmäßiger Rückschnitt notwendig. Nur so können zahlreiche, herrlich süße und aromatische Früchte entstehen.

Mirabellenbaum beschneiden - so gehen Sie dabei vor

Die ersten fünf Jahre nach der Pflanzung gehören dem Erziehungsschnitt. In dieser Zeit sollten drei bis vier Haupt- oder Leittriebe herausgearbeitet werden. Diese Triebe werden im zeitigen Frühjahr (März) jeweils um ein Drittel eingekürzt. Quer oder steil aufrecht wachsende Zweige sind komplett zu entfernen, ebenso Totholz und kranke Pflanzenteile.

» Passende Gartenschere von Schnittzeiten

Ab dem sechsten Standjahr setzen die Erhaltungsschnitte ein. Dabei sind ähnliche Schnitte durchzuführen, wie beim Erziehungsschnitt. Allerdings warten Sie damit bis zum späten Frühjahr nach der Blüte. Auch konkurrierende Fruchttriebe werden eingekürzt, oder die schwächeren komplett entfernt.

Ältere, nicht, oder falsch geschnittene Mirabellen benötigen einen kräftigen Verjüngungsschnitt. Hierbei entfernen Sie sämtliche schwachen, sich kreuzenden, steil aufrechten und toten Äste. Sorgen Sie für eine lockere, lichtdurchflutete Krone. Reduzieren Sie die alten Triebe auf maximal drei bis vier Exemplare. Die kräftigsten sollten stehen bleiben, allerdings um mindestens ein Drittel eingekürzt werden.
Ein guter Zeitpunkt für diese radikalen Maßnahmen ist der späte Winter, wenn nicht mehr mit Starkfrösten zu rechnen ist. Suchen Sie sich einen milden, bedeckten Tag aus und verwenden Sie nur scharfe Schnittwerkzeuge. Altes Holz von Obstbäumen ist hart. Sie werden neben Garten- und Astscheren auch Handsägen benötigen.