Obstbäume schneiden wie die Profis

Die richtige Technik und passenden Werkzeuge sorgen für ertragreiche Ernten

Alle klassischen Obstbaum-Arten gehören zum Kern- und Steinobst und benötigen einen jährlichen Rückschnitt. Dieser steht bei Birne, Kirsche, Apfel und Co. meist in der ruhigen Winterzeit an. Wenn Sie einige Grundregeln beachten, sind die notwendigen Arbeiten beim Obstbäume schneiden gar nicht schwer und machen mit dem passenden Werkzeug in klarer, sonniger Winterluft sogar Spaß.

» Obstbäume schneiden mit Scheren von Schnittzeiten

Obstbäume schneiden mit Astscheren von Schnittzeiten

Der richtige Moment beim Schneiden von Obstbäumen ist wichtig

Für die Bildung zahlreicher Blüten- und Fruchtzweige ist ein schwaches Wachstum der Obstbäume günstig. Je früher im Jahr allerdings der Rückschnitt erfolgt, umso stärker wird der Austrieb für das nächste Frühjahr angeregt. Stark wachsende Obstbäume sollten daher im späten Winter geschnitten werden. Entgegen der vorherrschenden Meinung, bei Frost dürfe nicht geschnitten werden, schadet dieses Vorgehen den Pflanzen nicht. Ab -5 Grad sollten Sie jedoch vorsichtig sein, da die Äste spröde werden und dadurch leicht an Stellen brechen, wo es nicht vorgesehen ist.

Kirschen wachsen in der Regel besonders stark. Vor allem bei Süßkirschen (aber auch anderem Steinobst wie Mirabellen) ist es sinnvoll, den Rückschnitt direkt nach der Ernte im Spätsommer durchzuführen. Sie verhindern so einen zu starken Austrieb im Frühjahr und geben den bei Steinobst schlechter heilenden Schnittwunden Zeit, aktiv gegen Krankheitserreger und Pilzsporen abzuschotten.
Nur Pfirsiche als Vertreter des Steinobstes werden wegen ihrer Frostempfindlichkeit im Frühjahr kurz vor dem Austrieb beschnitten.

Die Schnittarten unterscheiden sich je nach Alter der Bäume

Neue Obstbäume erhalten noch während der Pflanzung den ersten Rückschnitt. Die Arbeiten sind bequemer vor der eigentlichen Pflanzung auszuführen, da der Baum noch im Liegen bearbeitet werden kann.
Achten Sie bei diesem Pflanzschnitt darauf, beschädigte Zweige zu entfernen oder einzukürzen, parallel wachsende Konkurrenztriebe zu vereinzeln und zu dicht stehende Zweige komplett zu entfernen. Anders als bei den meisten Bäumen darf eine zu lange und kahle Terminale (Leittrieben) bei Obstbäume eingekürzt werden. Das fördert das Breitenwachstum und die Bildung von Kurztrieben.

Die folgenden fünf Jahre dienen dazu, die Krone lichtdurchlässig auszubilden und vier bis fünf Haupttriebe zu erzielen. Der entsprechende jährliche Erziehungsschnitt beschränkt sich darauf, konkurrierende und schwache Äste zu entfernen, um so die Kraft des Baums in die Hauptäste, und dort in die Kurztriebe zu leiten. Achten Sie auch hierbei auf eine sonnendurchflutete Krone und entfernen Sie kranke und tote Zweige.

Die Kronenbildung ist in der Regel nach fünf bis sieben Jahren in den Grundzügen abgeschlossen. Bei den nun folgenden Schnitten geht es um den Erhalt dieser Kronenform und das Formen und Leiten der neu entstehenden Zweige und Zuwächse. Die passend dazu Erhaltungsschnitt genannten Rückschnitte dienen vor allem der Erhaltung der Fruchtbarkeit und sorgen für eine regelmäßige, ertragreiche Ernte.
Entfernen Sie hierbei alle Konkurrenztriebe, die Mitteltrieb und Hauptäste überragen. Strikt senkrecht wachsende Langtriebe (Wasserschosse) sind komplett zu entfernen. Schwache, abgetragene und schlapp nach unten hängende Zweige kürzen Sie ein und leiten die Kraft auf jüngere Astabschnitte ab. Während des Erhaltungsschnitts ist immer darauf zu achten, die Baumkrone locker und lichtdurchlässig zu halten. Das sorgt für ausreichend Sonnenlicht auch im Inneren der Krone und gleichzeitig für ein schnelles Abtrocknen der Äste, was den Beifallsdruck von Pilzerkrankungen stark reduziert.

Werkzeuge zum Obstbäume schneiden

Die dünnen, weichen Triebe junger Obstbäume schneiden Sie bequem mit einer gut in der Hand liegenden Garten- oder Rosenschere. Einige Jahre später ist sicherlich teilweise der Einsatz einer Astschere erforderlich. Ideal zu diesem Zweck sind Teleskop-Astscheren, bei denen sich die Griffe in mehreren Stufen ausziehen lassen. So erreichen Sie zum einen ohne Leiter auch höhere Astpartien, zum anderen kann durch den längeren Hebel mehr Kraft übertragen werden.

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So sollten Sie ältere Obstbäume schneiden:

Bei alten Obstbäumen muss vereinzelt eine Handsäge zu Einsatz kommen. Hier haben sich Klappsägen bewährt, die durch ihr schmales Sägeblatt in jede spitze Astgabelung passen.
In jedem Fall sollten Sie nur scharfe Schnittwerkzeuge benutzen, um saubere Schnitte zu erzeugen.