Oregano schneiden und pflegen: wann und wie?

Hier erfahren Sie, wie Sie auch im Winter nicht auf den Geschmack von Oregano verzichten müssen

In keiner mediterranen Küche darf er fehlen. Sein herber und würziger Geschmack ist typisch für die deftigen Speisen rund ums Mittelmeer. Werden ein paar wenige Grundregeln beim Oregano schneiden beachtet, ist dieser sehr pflegeleicht und bringt jedes Frühjahr wieder kräftige, aromatische Blätter hervor.

» Kleine Gartenschere für das Schneiden von Oregano

Kleine Winzerschere zum Schneiden von Kräutern

Botanisch gehört der Oregano (Origanum vulgare) zu den Stauden.

Umgangssprachlich wird er auch Wilder Majoran oder Echter Dost genannt. Tatsächlich ist er sowohl im Erscheinungsbild, als auch im Geschmack leicht mit der Gewürzpflanze Majoran (Origanum majorana) zu verwechseln. Allerdings ist Majoran, im Gegensatz zu Oregano nicht winterhart. Als Unterscheidungsmerkmal sollten Sie sich daher merken, dass Oregano behaarte Blätter besitzt.

Herkunft und Blütezeit des Oreganos

Seine ursprüngliche Heimat befindet sich im gesamten Mittelmeerraum. Inzwischen wird die Gewürzpflanze in warmen und gemäßigten Klimaregionen auf der ganzen Welt angebaut, wo sie sich nicht selten auch in der freien Natur ausgebreitet hat. Sonnige Standorte und lichte Wälder und Waldränder bieten sehr gut geeignete Voraussetzungen für ein gesundes Gedeihen und entsprechende Ausbreitung von Oregano.

Die zahlreichen kleinen Blüten stehen zu mehreren in sogenannten Teilblütenständen. Sie erscheinen von Juli bis September in rosafarbenen Variationen und locken mit ihrem intensiven Duft viele Insekten an. Der Zuckergehalt des Nektar ist sehr hoch. So lohnt sich ein Besuch der Blüten von Bienen, Hummeln und verschiedenen Schmetterlingsarten für beide Seiten. Die Tiere übernehmen die Bestäubung und erhalten im Gegenzug Nektar und Pollen.

So pflanzen und pflegen Sie Oregano richtig

Oregano ist winterhart und kann sowohl im Freiland, als auch im Topf den Winter im Freien verbringen. Junge Pflanzen sollten allerdings erst Mitte/Ende Mai ins Beet gepflanzt werden. In den ersten sechs Wochen brauchen die Pflanzen eine regelmäßige, aber sparsame Bewässerung. Sind ausreichend Wurzeln gebildet, kommt Oregano in der Regel ohne Wassergaben aus.
Wichtig ist ein durchlässiges Substrat, um Staunässe zu vermeiden. Bei bindigem Boden kann mit einer Drainschicht aus Kies-Sand-Gemisch im Pflanzloch für einen schnellen Wasserabfluss gesorgt werden. Pflanzen im Kübel auf Balkon und Terrasse benötigen aufgrund des begrenzten Wurzelraums ganzjährige Wassergaben. Auf Düngung sollten Sie verzichten, um ein intensives Aroma zu erhalten.

Oregano schneiden und ernten:

» Passende Gartenscheren von Schnittzeiten

Um zu vermeiden, dass die Pflanze unnötige Kraft in die Entwicklung der Samen investiert, schneiden Sie verwelkte Blüten zeitnah ab. Ansonsten benötigt Oregano während der Vegetationsperiode keine gesonderten Rückschnitte. Unterbleibt der Schnitt jedoch komplett, neigt die Staude zum Verholzen und Verkahlen der unteren Pflanzenpartie. Neue Blätter werden nur noch im oberen Drittel gebildet und die Pflanze vergreist.
Dagegen hilft ein jährlicher starker Rückschnitt im Frühjahr. Schneiden Sie dabei sämtliche Triebe etwa 10 Zentimeter über dem Boden ab. Die über die Winterzeit stehen gelassenen Triebe dienen als Frostschutz für den Wurzelballen und Insekten als Rückzugsgebiet.

Woher bekomme ich auch im Winter den Geschmack von frischen Oregano?

Frischen Oregano können Sie den gesamten Sommer über ernten. Besonders viel Aroma besitzen die Pflanzen an sonnigen, trockenen Tagen zur Mittagszeit. Wollen Sie auch im Winter nicht auf den mediterranen Geschmack verzichten, kann das Gewürz auch haltbar gemacht werden. Schneiden Sie dazu ganze Triebe handbreit über dem Boden ab, bündeln sie zu kleinen Sträußen und hängen diese kopfüber an einen trockenen, warmen, aber nicht sonnigen Platz. Nach zirka 10 Tagen sind die Stängel trocken genug. Nun entfernen Sie die kleinen Blätter von den Stängeln und lagern sie in dunklen, verschließbaren Gefäßen.
Oregano-Blätter in Oliven- oder Sonnenblumenöl gelagert, geben ihr Aroma an die Öle weiter und können mehrere Monate aufbewahrt werden.

Zum Ernten der weichen Stängel reicht die Verwendung einer scharfen Haushaltsschere. Der Rückschnitt der verholzten Triebe im Frühjahr sollte mit einer Rosenschere erfolgen.
Auch die frischen Blüten können Sie in der Küche verwerten. Im Salat oder auf Fleischgerichten sorgen sie für eine besonders intensive, südländische Note. Oregano-Blätter als Tee zubereitet soll bei Erkältungskrankheiten lindernd wirken.

Sie sehen, Oregano ist vielseitig einsetzbar und sollte in keinem Küchenbeet fehlen.