Palmen schneiden leicht gemacht!

Was es beim Palmen beschneiden zu beachten gibt und welche Lebensbedingungen sie besonders mögen.

Für die meisten von uns bringt der Anblick von Palmen Erinnerungen an den letzten Urlaub in südlichen Gefilden hervor. Aber auch das Palmen schneiden will gelernt sein oder geübt werden.
Palmen gehören in die mediterranen, subtropischen und tropischen Klimazonen. In Mitteleuropa gedeihen sie vor allem als Zimmerpflanzen oder in Tropenhäusern mit entsprechend künstlich erzeugten Klimabedingungen.

» Palmen schneiden mit Scheren von Schnittzeiten

Palmen, seit 70 Millionen Jahren erfolgreich

Palmen (Palmae) gehören mit ihren 183 Arten zu einer eigenen Familie, den Palmenartigen (Arecaceae). Schon in der Kreidezeit vor etwa 70 Millionen Jahren existierten die ersten Palmengewächse. Zusammen mit Farnen waren sie weit verbreitet. Botaniker zählen Palmen zu den Einkeimblättrigen Pflanzen (Monokoyledonen). Das heißt, der erste sichtbare Austrieb aus dem Samen besteht aus nur einem Blatt. Dies hat schon die gleiche oder zumindest sehr ähnliche Form, wie die folgenden Blätter der Pflanze. Die meisten heute existierenden Pflanzen bringen zwei Keimblätter zum Vorschein, deren Form sich extrem von der eigentlichen, für die jeweilige Pflanzenart typischen Belaubung unterscheiden und daher für eine sichere Bestimmung nicht geeignet sind.
Auch der innere Aufbau der Sprossachsen von Ein- und Zweikeimblättrigen weist große Differenzen auf. Dies hat gravierende Auswirkungen auf das Wuchsverhalten, das Dickenwachstum und somit auf die fachgerechten Schnittarbeiten.

Bevor Sie mit dem Palmen beschneiden starten

Schneidet man den Stamm einer Palme und eines Laubbaums in Scheiben und vergleicht diese unter einem Mikroskop, fällt sofort eine komplett unterschiedliche Anordnung der Leitungsbahnen im Querschnitt auf. Leitungsbündel bestehen aus dem Bastteil (Phloem) und dem Holzteil (Xylem).
Bei zweikeimblättrigen Bäumen (Linde, Eiche, Ahorn, etc.) liegt der Holzteil innen und der Basteil außen. Getrennt werden diese Teile von einer Schicht aus teilungsfähigen Zellen, dem Kambium.
Das Kambium ist verantwortlich für das jährlich im Spätsommer stattfindende Dickenwachstum der Bäume und Sträucher.
Einkeimblättrigen Pflanzen fehlt dieses Kambium. Holz- und Bastteil bilden jeweils einzelne Leitungsbündel, welche im gesamten Stammquerschnitt wild verteilt sind. Daher findet bei Palmen kein sekundäres Dickenwachstum statt. Sie sind durch das Fehlen des Kambiums nicht in der Lage, Wunden zu verschließen oder neue, seitliche Treibe zu bilden. Sie werden daher nicht zu den Bäumen gezählt und bilden kein echtes Holz.

Ein falscher Schnitt kann eine Palme zerstören!

Echte Palmen wachsen nur von einem einzigen Punkt aus, dem Palmherzen in der Mitte der Palmen-Spitze. Dadurch entsteht der gewohnte Wuchs einer Palme mit kahlem Stamm und Wedeln an seiner äußersten Spitze. Würde dieser Punkt, zum Beispiel durch einen radikalen Rückschnitt, entfernt, stirbt die Pflanze unweigerlich ab.

Aber wie soll man dann eine Palme schneiden?

Fasst man alles bisher gesagte zusammen, kommt man zu der Erkenntnis, dass echte Palmen zu den Pflanzen zählen, die ohne Rückschnitt besser gedeihen. Schnittmaßnahmen dienen vor allem der Optik. So können Sie eingetrocknete Palmwedel aus ästhetischen Gründen nahe am Stamm entfernen. Das Absterben der ältesten Wedel ist ein natürlicher Vorgang. Um mehr Nährstoffe für das Wachstum an der Spitze zu generieren, stellt die Palme nach und nach die Versorgung der unteren Wedel ein. Die Palme zieht die dort enthaltenen Stoffe ein und verwendet diese am Ort des Wachstums. Daher sollten Sie mit dem Entfernen der Wedel bis zum vollständigen Abtrocknen warten.Eine Ausnahme stellen von Pilzen befallene Blätter dar. Entfernen Sie diese umgehend, um ein Ausbreiten des Befalls zu verhindern.

Wie bei allen Arbeiten erzielt man beim das Palmen schneiden mit hochwertigem, geeignetem Werkzeug die besten Ergebnisse.

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Zimmerpalmen schneiden

Bei Palmen als Zimmerpflanze vertrocknen oft die einzelnen Blattspitzen der Wedel. Gründe hierfür können Wassermangel, Wasserüberschuss oder zu trockene Raumluft sein. Schneiden Sie die braunen Spitzen mit einer scharfen Schere ab, aber achten Sie dabei darauf, nicht ins grüne, gesunde Gewebe zu schneiden. Anderenfalls geht die Braunfärbung vom Schnitt aus weiter das Blatt entlang und es können Keime und Pilzsporen eindringen.