Robinien schneiden & pflegen: Tipps & Anleitungen

Wie die Pflege und der richtige Rückschnitt aussieht, erfahren Sie hier.

Die Gemeine Robinie, auch Scheinakazie, Silberregen, oder einfach nur Robinie genannt, ist seit rund 400 Jahren in Mittel- und Südeuropa ein fester Bestandteil der in Parks, Gärten und als Straßenbaum verwendeten Baumgemeinschaft. Da sie zu mächtigen, etwa 25 Meter hoch werdenden Exemplaren heranwachsen, sollten man hin und wieder seine Robinien schneiden. Durch Züchtung und Veredelung sind aber inzwischen auch kleinere und praktischere Wuchsformen erhältlich.

» Beste Astschere zum Robinien schneiden

Beste Gartenschere zum Robinien schneiden

Herkunft und besondere Merkmale der Robinien

Der sommergrüne Laubbaum kommt ursprünglich aus Nordamerika, wurde aber von Seefahrern und Händlern weit verbreitet. Heute kommt die Robinie (Robinia pseudoacacia) ebenso in Nordafrika, Europa und Ostasien vor und hat sich dort sogar ausgewildert. Sie gehört der Pflanzenfamilie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae) an.

Auffällig ist der Baum durch seine tief gefurchte Borke, die gefiederten Blätter und vor allem seine großen, stark duftenden und leuchtend weißen Blütenstände. Diese erscheinen im Mai und Juni. Sie ziehen als wertvolle Bienenweide große Mengen an blütenbesuchenden Insekten an.  Die Nektarproduktion ist so reichhaltig, dass Imker daraus den Sortenhonig "Akazien-Honig" herstellen können. Ihre Zweige besitzen harte, empfindlich spitze und zirka drei Zentimeter lang werdende Dornen.
Die robuste Robinie ist winterhart. Sie ist sehr anspruchslos und gilt als Pionierpflanze auf kargen, humusarmen Böden. Robinien werden zu den Leguminosen gezählt. Das heißt, sie sind in der Lage, aufgrund einer Symbiose mit Knöllchenbakterien den Stickstoff aus der Luft zu binden und in den Wurzeln einzulagern. Dadurch wachsen sie auch auf kargen Böden und machen diese fruchtbarer.

Sind Robinien giftig?

Achtung, alle Pflanzenteile der Robinie (mit Ausnahme der Blüten) sind stark giftig. Der Verzehr von Blättern, Zweigen oder Früchten kann bei Haustieren (Pferde, Kühe, Ziegen, etc.) zu gefährlichen Vergiftungen führen. Selbst das Verwenden von Robinienholz im Stallbau ist problematisch.

Welche Robinie ist für den Hausgarten am besten geeignet?

Die Gemeine Robinie wächst zu einem stattlichen Baum heran und ist für eine Verwendung im Privatgarten in der Regel ungeeignet. Für eine Pflanzung in beengten Hausgärten hat sich die Kugelrobinie einen Namen gemacht. Diese Züchtung und Veredelungsform ist sehr beliebt als kleinbleibender Hausbaum im Vorgarten, oder als Bepflanzung entlang der Auffahrt mit Allee-Charakter.
Die Kugelrobinie (Robinia pseudoacacia "Umbraculifera") bildet ganz ohne Formschnitt, wie der Name schon andeutet, eine gleichmäßig kugelförmige Krone. Durch ihre feine Verzweigung sind Kugelrobinien bei Vögeln sehr beliebt als Nistplatz. Sie bildet leider keine Blüten aus, ist dafür aber auch komplett dornenlos.

Muss man Robinien schneiden?

» Passende Gartenscheren von Schnittzeiten

Die Gemeine Robinie benötigt keinen Erziehungs- oder Formschnitt. Sie wächst recht skurril und sperrig, mit zahlreichen krummen Ästen und großem Feinast-Anteil. Da das Holz der Robinie spröde und bruchgefährdet ist, müssen vor allem in der Öffentlichkeit stehende Exemplare regelmäßig kontrolliert werden und gegebenenfalls Totholz mit einem Durchmesser, größer fünf Zentimeter, entfernt werden. Durch ihre gute Schnittverträglichkeit sind auch radikalere Rückschnitte vertretbar.

Kugelrobinie schneiden - so erhalten Sie die Form

Einen Sonderfall stellt die Kugelrobinie dar. Sie bildet aufgrund der Züchtung selbstständig eine kugelige Krone. Die Krone erreicht nach mehreren Jahren einen Durchmesser von bis zu fünf Metern. Stellt diese Größe kein Problem dar, genügt ein jährlicher Auslichtungsschnitt. Hierbei entfernen Sie tote, kranke und sich reibende Äste.
Um eine Verkahlung der inneren und unteren Kronenbereiche zu verhindern, kann alle vier bis fünf Jahre ein kräftiger Rückschnitt erfolgen. Kürzen Sie dabei die gesamte Krone um zwei Drittel ein. Das gute Regenerationsvermögen der Robinie sorgt im Frühjahr wieder für einen kräftigen Austrieb mit jungen, gesunden Zweigen.
Ein radikaler Rückschnitt bis auf 20 Zentimeter lange Stummel über der Veredelungsstelle ist möglich, jedoch mit einem gewissen Risiko des Absterbens der Robinie verbunden. Daher sollte nur in extremen Fällen (starke Verletzungen, nach Krankheit) so verfahren werden.
Nach einem radikalen Schnitt müssen in den Folgejahren Auslichtungsschnitte durchgeführt werden, um eine lockere, durchlässige Krone ohne sich reibende Äste zu bilden.

Wann sollte man eine Robinie schneiden?

Während der Vegetationsruhe, ab Spätherbst bis vor dem Neuaustrieb, können Sie Ihre Robinien schneiden.