Süßkirschbaum schneiden: so sichern Sie sich eine reiche Ernte!

Fachgerechte & regelmäßige Rückschnitte Ihres Süßkirschbaums sorgen für eine reichhaltige Ernte.

Wer mag ihn nicht, den herrlich süßen Geschmack von reifen Kirschen? Als Obstkuchen, Marmelade oder frisch vom Baum, Süßkirschen sind beliebt und läuten den Sommer ein. Gleichzeitig gehören Süßkirschen zu den starkwüchsigsten Gartengehölzen. Daher kommen Sie (außer auf Streuobstwiesen und großen Gärten) am regelmäßigen Süßkirschbaum schneiden nicht vorbei. Wie und wann die Schnittarbeiten sinnvoll sind, erfahren Sie hier.

» Süßkirschbaum schneiden mit Scheren von Schnittzeiten

Astschere zum Süßkirschbaum schneiden

Die Vogelkirsche als Urform des heutigen Süßkirschbaumes

Als Urform der heute zahlreichen Sorten der Süßkirschen gilt die Vogelkirsche (Prunus avium). Der breit ausladende, bis zu 20 Metern hoch werdende sommergrüne Baum gehört zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Der Artname "Avium" leitet sich vom lateinischen Wort für Vogel ab und deutet auf die Beliebtheit der Früchte bei unseren gefiederten Garten-Mitbewohnern hin.
Das natürliche Verbreitungsgebiet erstreckt sich über die gemäßigten Klimaregionen Europas, sowie im Osten bis zum Kaukasus und den nördlichen Iran.

Die Vogelkirsche fühlt sich in sonnigen bis halbschattigen Lagen von Mischwäldern mit frischen Böden besonders wohl. Waldränder, sowie Gehölzstreifen in der freien Landschaft sind ihre natürlichen Habitate. Sie bilden in Gesellschaft von Weißdorn, Schlehe und Schneeballgewächsen perfekte Lebensbereiche für Vögel und Kleintiere.
Der Nektar ihrer zahlreichen Blüten gilt als extrem zuckerreich und bildet eine der wertvollsten Nahrungsquellen für Bienen, Hummeln und andere blüten-besuchende Insekten im Frühjahr.

Verwendung von Süßkirschbäumen im Garten

Süßkirschen gehören zu den am stärksten wachsenden Obstgehölzen. Ein jährlicher Zuwachs von bis zu 60 Zentimetern ist bei gesunden, auf einer Sämlingsunterlage veredelten Exemplaren keine Seltenheit. Ungeschnitten erreichen sie Höhen von 20 bis 30 Metern. Spätestens in diesen Höhen erweist sich die Ernte als schweißtreibend und gefährlich.

Warum sollten man den Süßkirschbaum schneiden und wann ist der richtige Zeitpunkt?

Da die süßesten Früchte bekanntlich immer ganz oben wachsen, ist es ein vorrangiges Ziel des Rückschnitts, den Baum möglichst klein und kompakt zu formen und dennoch jedes Jahr ausreichend Früchte bequem ernten zu können.
Gleichzeitig ist für eine locker aufgebaute, lichtdurchflutete Krone zu sorgen. So können Blätter und Zweige schnell abtrocknen und die Gefahr von Pilzinfektionen wird minimiert. Die Früchte werden süß und dunkel.

Im Gegensatz zu anderen Obstgehölzen ist bei Süßkirschen (und Sauerkirschen) ein Sommerschnitt zu empfehlen. Dies hat mehrere Gründe und berücksichtigt auch die besondere Art des Wundverschlusses bei Kirschen.
Ideal ist der Rückschnitt direkt nach der Ernte im Sommer. Der Schnitt mitten in der Vegetationsperiode bremst das starke Wachstum des Kirschbaums. Außerdem kann er sofort auf die Wunden reagieren, da er sich nicht im winterlichen Ruhemodus befindet.
Kirschen verschließen ihre Wunden nur an den äußersten Rändern mit neu gebildetem Kallusgewebe. Vielmehr produzieren sie eine antibakterielle, zähe Flüssigkeit, den sogenannten Gummifluss. Dieser verschließt die Wunde flächig. Er kann allerdings nur während der Wachstumsphase gebildet werden, nicht im Winter.

 

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So müssen Sie beim Süßkirschbaum schneiden vorgehen

Süßkirschen fruchten besonders an den zwei- bis dreijährigen Trieben. Um hieran möglichst süße, vollreife Kirschen ernten zu können, muss eine starke Sonneneinstrahlung gewährleistet sein. Der Auslichtungsschnitt der Krone stellt die wichtigste Schnittmaßnahme dar.
Dafür entfernen Sie zwei Drittel der nach innen wachsenden Triebe komplett am Astansatz. Achten Sie dabei darauf, den "Astkragen" stehen zu lassen. Er gehört zu dem jeweiligen Starkast, nicht zum entfernten Zweig.
Anschließend sollte mindestens die Hälfte der überalterten Fruchthölzer eingekürzt werden. Schneiden Sie unterhalb der jüngsten Verzweigung. So leiten Sie die Kraft des Saftstroms in den neu zu bildenden Bukett-Zweig. Dieser sorgt in den nächsten Jahren verstärkt für Kurztriebe mit zahlreichen Blütenständen.

Das sollten Sie beim Schneiden älterer Süßkirschbäumen beachten

Bei älteren, mehrere Jahre nicht geschnittenen Kirschbäumen muss auch ins alte Holz geschnitten werden. Um dem Baum das Verschließen dieser großen Wunden zu erleichtern glätten Sie die Wundränder mit einem scharfen Messer. Dadurch regen Sie das Überwallen der Wunde durch das teilungsfähige Kallusgewebe an. Ein Versiegeln der Wunde mit "Künstlicher Rinde" wird nicht mehr empfohlen und ist eher kontraproduktiv.