Thymian schneiden, pflegen und überwintern

Mit ein wenig Pflege und unseren Tipps zum Überwintern können Sie Jahr für Jahr ernten

Seine kleinen Blüten sind reich an Nektar und sehr beliebt bei Bienen, wir Menschen verwenden seine aromatischen Blätter als Gewürz in der Küche und als Heilkraut in der Medizin und Naturheilkunde. Thymian gibt unseren Gärten und Speisen ein typisch mediterranes Flair. Wie Sie beim Thymian schneiden richtig vorgehen, welche Pflege und Winterschutz ausehen sollten, erfahren Sie hier. Denn mit dem richtigen Rückschnitt ist Thymian auch für mitteleuropäische Regionen robust genug zur Anpflanzung.

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Thymian schneiden und überwintern

Die botanische Einordnung und Herkunft  des Thymian

Die Gruppe der Thymiane (Thymus) gehört der Pflanzenfamilie der Lippenblütler (Lamiaceae) an. Sie bilden bis zu etwa 50 Zentimeter hoch werdende Halbsträucher mit immergrüner Belaubung. Andere Arten wachsen flach am Boden. Das untere Drittel der Pflanze verholzt meistens, während die jungen Triebe krautig bleiben. Die Blätter sind mit einer Größe unter einem Zentimeter sehr klein. Die Blüten stehen zu mehreren an den Enden der Triebe, sind rund zwei Zentimeter groß, blühen rosafarbig und verströmen bei ausreichender Wärme einen angenehmen, aromatischen Duft. Sie sind bei Bienen sehr beliebt, was den Thymian zu einer wichtigen Bienenweide macht und interessante Beobachtungsmöglichkeiten der Insektenwelt im heimischen Garten bietet.

Thymian als Küchenkraut

Vor allem der "Echte Thymian" (Thymus vulgaris) ist bekannt und als Küchenkraut beliebt. Sein ursprüngliches Verbreitungsgebiet ist der gesamte Mittelmeerraum, aber auch Teile Asiens. Dementsprechend liebt er vollsonnige, trockene Standorte mit mageren, durchlässigen, oder sogar felsigen Böden. So bildet er seine intensiven, aromatischen Öle am besten.

Thymian überwintern, anpflanzen und im Garten richtig verwenden

In unseren mitteleuropäischen Breitengraden ist der Thymian nicht hundertprozentig winterhart. Kräftige Fröste können im Extremfall zum Zurückfrieren bis in die Wurzeln hinein führen. Das Auspflanzen ins Freiland ist daher nur in milden Regionen (z.B. Weinbaugebieten) zu empfehlen, wobei auch dort ein Winterschutz anzuraten ist.
Ansonsten wird Thymian in Töpfe und Pflanzkübel mit sehr durchlässigen Substraten gesetzt und so auf Terrassen und Balkonen gehalten. Im Winter können diese dann an geschützten Standorten (an Hauswänden, unter Dächern) aufbewahrt werden.

Thymian schneiden - so sieht der fachgerechte Rückschnitt aus

Thymian hat das Bestreben, von unten her immer stärker zu verholzen. Die Pflanze wächst sparrig, neue Triebe bilden sich nur noch an den Zweigenden und ihre Vitalität lässt stark nach. Um dies zu vermeiden, sind regelmäßige Rückschnitte erforderlich. Nur so bleibt Thymian kompakt und vital.
Jedes Jahr im Frühjahr, nach den letzten Frösten, sollten Sie daher Ihren Thymian schneiden. Kürzen Sie sämtliche Triebe um mindestens ein Drittel, besser bis zur Hälfte. Achten Sie unbedingt darauf, ein paar Zentimeter grüne Triebe stehenzulassen.
Thymian treibt aus den verholzten Pflanzenteilen nicht mehr aus!
Das heißt aber auch, dass Sie möglichst schon junge Pflanzen regelmäßig beschneiden sollten, um ein zu schnelles Verholzen zu verhindern.
Werden die Tage wieder länger und wärmer, treibt der Thymian kräftig aus und in wenigen Wochen können Sie die aromatischen Triebe und Blätter nutzen.

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Thymian ernten - diese Gartenscheren sind ideal

Wenn Sie Ihren Thymian regelmäßig frisch in der Küche nutzen, führen Sie dadurch automatisch den richtigen Sommerschnitt durch. Entfernen Sie immer die längsten Zweige und lassen etwa zwei Zentimeter der grünen Triebe stehen. So bilden sich im Laufe des Sommers immer neue, frische Pflanzenteile.
Besonders aromatisch sind Kräuter am späten Vormittag eines warmen Sommertages. Zu diesem Zeitpunkt ist der Gehalt an ätherischen Ölen am höchsten. Berücksichtigen Sie das beim Ernten und Einlagern größerer Mengen.
Ab Mitte September sollte die Ernte eingestellt werden, um der Pflanze Zeit zu geben, die Wunden verschließen zu können und so Infektionen und Pilzbefall über die Wintermonate zu verhindern.

Als geeignete Schnittwerkzeuge bieten sich einfache Rosenscheren an. Die Scheren sollten immer sauber und scharf sein. Nur so werden Quetschungen der Triebe und Infektionen vermieden. Glatte Wunden werden schneller verschlossen und bieten Keimen und Pilzsporen deutlich weniger Eintrittspforten.