Weide beschneiden - mit der richtigen Technik und passenden Werkzeugen gelingt es garantiert

Je nach Weidenart sind aber einige Besonderheiten beim Beschneiden zu beachten

Wenn sie vor der Aufgabe stehen eine Weide beschneiden zu müssen, geben wir Ihnen hier wertvolle Tipps an die Gärtnerhand. Die Wuchsformen der Weiden reichen von bodendeckenden, holzigen Kleinsträuchern, über fünf bis zehn Meter hoch werdende Büsche bis zu den imposanten 30 Meter Höhe erreichenden Sal- und Trauerweiden. Sie gehören zu den Pionierpflanzen und gedeihen an Standorten, die für andere Baum- und Straucharten ungeeignet sind.
Lesen Sie hier, wie ein fachgerechter Schnitt der wichtigsten, in heimischen Gärten vorkommenden Weidenbäume aussieht.

» Weide beschneiden mit Scheren von Schnittzeiten

Weide beschneiden mit einer Scheren von Schnittzeiten

Botanische Einordnung der Weide

Die Pflanzengattung der Weiden (Salix) bildet mit rund 500 Arten die eigene Pflanzenfamilie der Weidengewächse (Salicaceae). Durch zahllose Kreuzungen innerhalb der Arten entstehen ständig neue Varietäten, sodass die exakte Arten-Anzahl nicht bekannt ist.
Weiden stellen kaum Ansprüche an ihren Standort. Sie gelten als Pionierpflanzen für feuchte bis moorige Böden.
Ihre Heimat sind sämtliche nördliche gemäßigte Klimazonen bis an die Arktis heran. Sie gedeihen an Ufern von Gewässern, an Flussmündungen, in Auen und Moorgebieten.
Die Vermehrung erfolgt durch die sehr zahlreich gebildeten Samen, funktioniert aber auch vegetativ durch Wurzelschösslinge oder abgebrochene Äste, die schnell Wurzeln aus schlafenden Augen bilden können.

Wirtschaftliche und ökologische Bedeutung von Weiden

Die sehr gute Schnittverträglichkeit und das hohe Regenerationsvermögen der Weiden ist den Menschen schon früh aufgefallen. Die Verwendung der biegsamen, langen und geraden Triebe der Salix viminalis in der Herstellung von Möbeln, Körben, sowie im Hausbau gaben der Korbweide ihren Namen. In einigen Gegenden werden noch heute die typischen dicken, alten Stämme mit den jungen Trieben in alter Tradition gepflegt. Kopfweiden entstanden durch das jährliche kräftige Zurückschneiden.
Als einheimisches und mit Hasel und Erle eines der ersten blühenden Gehölze haben die Salweiden (Salis caprea Mas) eine überragende Bedeutung für alle von Nektar und Pollen lebenden Insekten. Sie gelten als erste nennenswerte Nahrungsquellen nach dem Winter.

Weide beschneiden in Abhängigkeit von Verwendung und Wuchsform

Die große, mächtige Bäume bildenden Weidenarten (Trauerweide, Salweide, Silberweide) sind für private Hausgärten in der Regel nicht geeignet. Durch ihren schnellen Wuchs und Höhen von über 20 Metern werden sie in kleinen und mittleren Gartengrößen schnell ein lästiger Störenfried.
Die hier notwendig werdenden Schnittarbeiten gehen zwangsläufig ins alte Holz und hinterlassen große Wunden. Da Weiden zu den Weichholz-Baumarten gehören, sind Faulstellen und Pilzerkrankungen unvermeidlich. Das zieht zwingend weitere Pflegeschnitte nach sich und gefährdet die Bruch- und Standsicherheit der Weiden.

Sehr beliebt sind Zierformen der Weiden, wie beispielsweise die "Harlekinweiden" (Salix integra 'Hakuro Nishiki') oder die veredelte "Hängende Kätzchenweide" (Salix caprea 'Pendula'). Auch die klassischen als Kopfweide geschnittenen Korbweiden können als raumbildende Elemente oder in Vorgärten Verwendung finden.

Für all diejenigen, die nach passenden Werkzeug zum Weide beschneiden suchen, empfehlen wir einen Blick in unseren Online-Shop:

» Unsere Gartenscheren im Online-Shop

So müssen Sie Weiden beschneiden:

"Kopfweiden" formen Sie am einfachsten aus Silber- oder Korbweiden (S. alba oder S. viminalis). Pflanzen Sie einen Baum mit durchgehendem Leittrieb (Stamm) und kappen Sie diesen in der gewünschten Höhe. Nun müsse Sie nur noch jedes Jahr im Winter (es reicht auch alle drei Jahre) sämtliche Stammausschläge und Austriebe am Stammkopf komplett entfernen. Die Weiden bilden immer mehr schlafende Augen, aus denen im Folgejahr neue Triebe entstehen.

Eine "Harlekinweide" zeichnet sich durch die frisch-grün-weiß gefleckten Blätter aus. Diese Färbung ist umso kräftiger, je jünger die Triebe sind. Ältere Exemplare "vergrünen". Daher sollten Sie Ihre "Harlekinweide" jeden Winter so stark zurückschneiden, dass nur noch fünf Zentimeter lange Stummeln am Stamm stehen bleiben. Stammausschläge der Veredelungs-Unterlage müssen sofort entfernt werden!

Eine lange ungeschnittene "Hängende Kätzchenweide" bildet viel Totholz, da sich die frischen Triebe jedes Jahr über die alten schieben. Die Krone wird immer dichter und schwerer, was oft zu einem Schrägstand oder sogar einem Bruch des Stamms führt. Schneiden Sie spätestens alle drei Jahre nach der Weidenkätzchen-Blüte sämtliche Triebe auf kurze Ansätze mit drei bis vier Augen zurück. Die im selben Jahr neu gebildeten Ruten bilden viele Blütenansätze für das nächste Frühjahr. Ein herrlicher Anblick für die Gartenbesitzer und eine willkommene Nahrungsquelle für Insekten.