Weidenkätzchen schneiden - mit Rücksicht auf die Natur!

Wann ist laut Naturschutzgesetz schneiden verboten?

Die sog. Weidenkätzchen wachsen als kleine, gedrungene Sträucher, können sich aber auch zu mächtigen 30 bis 40 Meter hoch werdenden Bäumen entwickeln. Die sehr ausschlagsfreudigen und regenerationsfähigen Gehölze werfen ihr Laub im Herbst ab. Am richtigen Standort sind sie starkwüchsig. Einige Gattungen bilden Jahrestriebe von über 150 Zentimetern. Die gebildeten geraden, biegsamen Weidenruten wurden früher zum Flechten von Körben und Möbeln verwendet. Die Korbweide (Salix viminalis) hat so ihren Namen erhalten. Um die Bildung der gewünschten glatten Ruten zu fördern, sollten Sie jährlich Ihre Weidenkätzchen schneiden.

» 3er Set mit Gartenscheren zum Weidenkätzchen schneiden

Gartenschere zum Schneiden von Weidenkätzchen

Ökologische Bedeutung der Weidenkätzchen

Weidenkätzchen bzw. Weiden (Salix) sind eine Pflanzengattung, bestehend aus Bäumen und Sträuchern und gehören der Familie der Weidengewächse (Salicaceae) an. Die rund 450 Arten sind auf der gesamten nördlichen gemäßigten Zone beheimatet. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich bis in die Arktis hinein.

Weiden gehören mit Hasel und Erle zu den am frühesten blühenden Bäumen in unseren Breiten. Im März erscheinen die beliebten, zunächst silbrigen Weidenkätzchen. Sie entfalten tausende, leuchtend gelbe Pollen und bilden eine der wichtigsten Bienenweiden nach einem langen, entbehrungsreichen Winter für sämtliche Insekten.
Besonders ausgeprägt sind die Weidenkätzchen der Salweide (Salix caprea). Wollen Sie dieses wertvolle Gehölz im eigenen Garten pflanzen, achten Sie darauf, ein männliches Exemplar zu erhalten. Da Weiden zweihäusig sind, bilden nur die männlichen Pflanzen Pollen. Offiziell lautet der botanische Name daher Salix caprea "Mas".

Ist das Weidenkätzchen schneiden trotz Naturschutz erlaubt?

Weiden in Ihrem Garten dürfen Sie natürlich schneiden, wie Sie mögen. Trotzdem sollten Sie nur einen kleinen Teil der blühenden Triebe abschneiden, um in die Vase zu stellen. Den Rest stellen Sie den Insekten zur Verfügung.
Salweiden in freien Natur sind gerade während der Blüte geschützt. Das Bundesnaturschutzgesetz verbietet das Schneiden von Gehölzen und somit auch von Weidenkätzchen in der freien Natur zwischen dem 1. März und Ende September. So soll gewährleistet sein, dass Tiere ausreichend Nahrung, sowie Brut- und Nistplätze finden. Das Schneiden trotz Naturschutz ist daher nunr in den restlichen Monaten möglich.

Der richtige Rückschnitt von Weidenkätzchen

Weidenkätzchen bilden ihre Blüten (Kätzchen) sehr früh im Jahr. Das heißt, die Anlage der Blüten erfolgt schon im vorausgegangenen Jahr. Die Pflanze braucht die gesamte Vegetationsperiode vom Blattaustrieb bis zum herbstlichen Blattfall, um die Voraussetzung von üppigen Frühjahrs-Blüten zu erfüllen.
Der fachgerechte Schnitt muss direkt nach der Blüte, vor dem Blattaustrieb erfolgen. So können Bienen und Co. den bereitgestellten Pollen und Nektar ausgiebig nutzen und wir uns an deren Anblick erfreuen.
Schneiden Sie sich reibende und verletzte Äste komplett heraus. Die übrigen Triebe können um etwa zwei Drittel eingekürzt werden. Weiden sind sehr regenerationsfreudig. Auch ein kräftiger Schnitt wird schnell durch lange Neuaustriebe ausgeglichen.

Die Hängeform der Kätzchenweide (Salix caprea "Pendula") wird alle zwei bis drei Jahre radikal verjüngt. Dazu entfernen Sie nach der Blüte sämtliche Zweige bis zehn Zentimeter vor dem Stamm. Der neue Austrieb der Weidenkätzchen erfolgt nach wenigen Wochen und die Pflanze bleibt jung und vital. Ohne diesen regelmäßigen Rückschnitt hängen die Zweige irgendwann auf dem Boden und die inneren Äste sterben ab. Dadurch bieten sie Pilzen und Schädlingen leichte Eintrittspforten. Außerdem wird die Krone immer schwerer und die schwach ausgebildeten Wurzeln können die Pflanze nicht mehr halten.

Geeignete Werkzeuge zum Schneiden von Weidenkätzchen

Je nach Härte und Durchmesser der zu schneidenden Pflanzenteile stehen dem Hobbygärtner unterschiedliche Schnittwerkzeuge zur Verfügung. Achten Sie beim Kauf immer auf hochwertige Qualität. Diese zeigt sich unter anderem an der Verwendung nachhaltiger Materialien und ergonomisch sinnvoll geformten Griffen und Schneiden.
Für das Schneiden von krautigen Pflanzen und dünnen Zweigen (bis ca. zwei cm Durchmesser) eignen sich einfache Garten- oder Rosenscheren. Kräftigen Zweigen bis etwa vier cm Durchmesser rücken Sie idealerweise mit Astscheren zu Leibe. Bei Teleskop-Astscheren können die Griffe stufenweise verlängert werden. So erreichen Sie weiter entfernte Äste und bringen durch den längeren Hebel mit weniger Aufwand mehr Kraft auf.

» Alle Gartenscheren von Schnittzeiten

Sehr wichtig: Nur wirklich scharfe Schneidewerkzeuge hinterlassen bei den Weidenkätzchen saubere Schnitte!