Winzerschere - Eine Weiterentwicklung der Rosenschere

Die Winzerschere ist perfekt für krautige Pflanzenteile und filigrane Schnittarbeiten.

Das Schneiden von Stauden, Sträuchern, Bäumen oder Rasenflächen gehört zu den grundlegendsten Arbeiten, die bei der Gartenpflege regelmäßig anstehen. Verwelkte Blüten müssen entfernt und abgebrochene oder störende Äste sauber abgeschnitten werden. Für jeden Verwendungszweck gibt es die passende spezielle Schere.

» Die Winzerschere von Schnittzeiten

Der Weinberg als besonderer Einsatzort für Winzerscheren

Ein Franzose hat sie um 1820 erfunden, angeregt durch die schräge Klinge der Guillotine. Als Garten- oder Rosenschere wurde sie zunächst im Weinbau verwendet und startete Anfang des 19. Jahrhunderts ihre Erfolgsstory in den barocken Parkanlagen und Klostergärten Mitteleuropas.
Schnell stellten die Winzer fest, dass diese klobigen Scheren zwar für grobe Schnittarbeiten geeignet waren, für die Weinlese musste jedoch ein filigraneres Werkzeug her.
Sie entwickelten eine schmale, leichte Schere mit zwei gleich großen spitz zulaufenden Klingen. Mit diesem Gerät können auch innerhalb des Rebstocks auf engem Raum gezielte Schnitte ausgeführt werden. Eine Feder sorgt für ein automatisches Aufklappen der Winzerschere und damit leichteres arbeiten. Allerdings können Sie die Rebschere nur für dünne, weiche, noch kaum verholzte Triebe verwenden.

Eine Gartenschere - viele Einsatzgebiete

Ursprünglich für den Weinbau entwickelt ist die Winzer- oder Rebschere heute auch in weiteren Gartenbau-Bereichen im Einsatz. Als "Lese- oder Ernteschere" ist sie nicht nur bei der Weinlese nützlich, auch bei der Obsternte wird sie regelmäßig verwendet. Mit der schmalen Schere erreichen die Erntekräfte auch Früchte mitten im Rebstock oder Obstbaum. Staudengärtner schätzen ihre schmale Bauweise und entfernen damit weiche, krautige Pflanzenteile. Beim Teilen von Stauden, also der vegetativen Vermehrung, leistet sie gute Dienste mit scharfen Schnitten im Wurzelbereich. Auch im Blumenladen sind Winzerscheren häufig zu finden. Die Floristen verwenden sie ebenfalls für alle weichen Blütenstiele. Dekorationsartikel, wie Kränze oder Gestecke werden so schnell in Form gebracht.
Moderne Winzerscheren besitzen ergonomisch geformte Griffe für Rechts- und Linkshänder. Eine weiche Feder schont Handgelenke und Sehnen .Die echten Winzerscheren zeichnen sich vor allem durch die Klingen mit hohem Kohlenstoffanteil aus. Sie sind zwar anfangs nicht rostfrei, setzen aber nach einiger Zeit eine Schwarzfärbung an und rosten dann auch nicht mehr. Sie lassen sich hervorragend nachschärfen und sind besonders robust und langlebig.

Langlebigkeit und leichtes arbeiten durch gewissenhafte Pflege

Pflanzensäfte enthalten Säuren oder harzige, klebrige Substanzen. Trocknen diese an der Schere und deren Klingen an, ist die Reinigung zeitaufwendig und mühsam! Daher sollten Sie die Winzerschere nach jedem Gebrauch sorgfältig säubern. Harzlösende, ölhaltige Reinigungsmittel sorgen für ein einfaches Entfernen der Rückstände und schützen die Metallflächen vor Rost. Von Zeit zu Zeit ein paar Tropfen Öl auf das Gelenk gegeben, sichert ein leichtes, handschonendes Bedienen der Schere. Wurden kranke Pflanzenteile entfernt, kann es sehr wichtig sein, die Klingen vor der Verwendung an gesunden Pflanzen gewissenhaft zu desinfizieren. Das Eintauchen in hochprozentigen Alkohol genügt in den meisten Fällen.

Vorteile und Einsatzgebiete der Winzerschere

  • leichte Bauweise und dadurch auch arbeiten in dichten Sträuchern möglich
  • präzises Schneiden durch spitz zulaufende Klingen
  • saubere Schnitte bei krautigen Pflanzenteilen durch zwei aneinander vorbei laufende Klingen
  • gehärtete Klingen auch zum Schneiden von dünnen Drähte einsetzbar
  • für Links- und Rechtshänder erhältlich
  • ideal zum Ausputzen von kleinen Gehölzen, Stauden, und allen krautigen Pflanzen und Pflanzenteilen
  • für schonendes ernten von Obst, Weintrauben oder Blütenstielen

Alternativen zur Winzerschere

» Weitere Gartenscheren und Buchsbaumscheren

Müssen Sie kräftige Zweige und Äste schneiden, stoßen Sie mit einer Winzerschere schnell an Grenzen. Die Klingen sind hierfür nicht kräftig genug. Harte, holzige Äste rutschen auf den glatten, geraden Klingen beim Zudrücken heraus. Eine wirksame Kraftübertragung ist nicht möglich.
Universeller einsetzbar ist die klassische Garten- oder Rosenschere. Durch die gebogene Form von Klinge und Gegenklinge können auch Äste bis etwa zwei bis drei Zentimeter Durchmesser fixiert und leicht durchtrennt werden.Bei noch dickeren Ästen muss eine Astschere oder eine kleine Handsäge ran.