Zaubernuss schneiden - sinnvoll oder eher schädlich?

Vermeiden Sie diese Fehler beim Zurückschneiden der Zaubernuss

Die Zaubernuss gehört zu den edlen Ziergehölzen mit ihren filigranen, ungewöhnlichen und auffallenden Blüten. Sie überzeugt unter anderem mit den schon im Winter erscheinenden Blüten und verabschiedet sich mit einer fantastischen Herbstfärbung in gelb und rot in die Ruheperiode. Erfahren Sie hier, wie eine Hamamelis verwendet, gepflanzt und gepflegt werden will. Auch beim Zaubernuss schneiden sollte einiges beachtet werden, um nicht den gesamten Habitus der Pflanze zu zerstören.

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Kleine Gartenschere zum Schneiden der Zaubernuss

Die Zaubernuss gehört zur Pflanzenfamilie der Zaubernussgewächse (Hamamelidaceae)

Sie ist damit verwandt mit anderen, sehr edlen und schönen Gehölzen (Amberbaum (Liquidambar), Scheinhasel (Corylopsis), oder Eisenholzbaum (Parrotia)). Beheimatet sind die sechs Arten auf der nördlichen Halbkugel, genauer in Nordamerika und Asien. Sie bilden bis zu vier Meter hoch werdende Großsträucher mit einem offen trichterförmigem Habitus. Das Laub wird nach einem "Indian Summer" vor dem Winter abgeworfen. Die fadenförmigen, leuchtend gelben bis dunkelroten Blüten erscheinen schon mitten im Winter (Januar/Februar) und versorgen die wenigen, dann schon aktiven Insekten mit Pollen und Nektar.

Verwendung und Pflanzung der Zaubernuss im Hausgarten

Die Zaubernuss mag sonnige bis absonnige Standorte mit ausreichender Bodenfeuchte. Obwohl die Hamamelis sehr winterhart ist, wäre ein vor kalten Winden geschützter Platz zu empfehlen. Vor einer wärmespeichernden Wand oder schützender Hecke sind ideale Gartenplätze.
Ihre größte optische Wirkung kann die Zaubernuss in solitärer Einzelstellung entfalten. Sie sollte auch für kommende Jahre einen ausreichenden Platz für Zuwächse zugestanden bekommen. Nur so entwickelt sie ihren ureigenen Habitus. Gehen Sie dabei von einer bis zu fünf Metern Durchmesser erreichenden Krone aus. Umgerechnet benötigt eine Hamamelispflanze also rund 20 Quadratmeter Fläche, damit sie sich ungestört entwickeln kann.   Rückschnitte sollten die Ausnahme bleiben. Als Nachbarpflanzen eignen sich kleinbleibende Gräser (Lampenputzergras, Molinia, Carex morrowii) und flach wachsende Stauden (Waldsteinia, Astilbe chinensis "pumila", Geranium "Spessart").

So finden Sie einen geeigneten Standort für die Zaubernuss

Die Wurzeln der Zaubernuss wachsen langsam und sind wenig konkurrenzfähig. Dies ist ein weiterer wichtiger Grund für eine Einzelstellung. Der Boden sollte sehr humusreich und durchlässig sein. Staunässe ist ebenso zu vermeiden, wie lange Trockenphasen. Lehmige, bindige Böden müssen durch Zugabe von Kiessand und reifem Kompost verbessert werden.
Zur Pflanzung eignet sich die Herbstzeit am besten. Lockern Sie die Pflanzgrube kräftig mit dem Spaten auf und verbessern Sie den Boden bei Bedarf, wie oben beschrieben. Mischen Sie dem Aushub organischen Dünger und Hornspäne bei. Achten Sie darauf, die Pflanze auf keinen Fall zu tief einzusetzen.
Anschließend legen Sie um die Pflanze einen Gießrand an, um dadurch zu verhindern, dass das kostbare Nass bei der Wässerung abfließt. Die so entstehende Pflanzscheibe kann zusätzlich noch mit einer etwa acht Zentimeter dicken Schicht aus Rindenmulch abgedeckt werden. Sie verhindert das schnelle Austrocknen und fördert das wichtige Bodenleben.

Wählen Sie den Standort Ihrer Zaubernuss mit Bedacht. Pflanzen, die länger als drei bis vier Jahre dort stehen, lassen sich nur noch schwierig umpflanzen.

Darum sollte das Schneiden der Zaubernuss nur in Ausnahmen erfolgen

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Die Zaubernuss muss nicht regelmäßig geschnitten werden. Im Gegenteil, ein zu häufiger und kräftiger Schnitt zerstört den gesamten Habitus der Pflanze nachhaltig. Die Auswirkungen sind nicht mehr zu korrigieren.
Hamamelis bilden von Natur aus gleichmäßige, lockere Kronen. Erziehungs- und Formschnitte werden nicht benötigt. Auch die Blütenbildung hängt nicht von Pflegeschnitten ab.
Sollten Sie doch einmal zur Gartenschere greifen müssen, führen Sie nur leichte Einkürzungen durch. Besser ist das komplette Entfernen von ganzen Zweigen. Haupttriebe dürfen grundsätzlich nie kräftig beschnitten werden. Als Folge würde die Pflanze zahlreiche, lange und gerade Wassertriebe bilden, die das typische Erscheinungsbild der Zaubernuss auf Dauer zerstören.

Begrenzen Sie den Rückschnitt auf kosmetische Maßnahmen. Beispielsweise sollten Totholz und kranke Triebe regelmäßig entfernt werden. Ebenso sich kreuzende und reibende Zweige. Schneiden Sie Ihre Zaubernuss nach der Blüte im zeitigen Frühjahr, bevor das Laub erscheint. Zu diesem Zeitpunkt ist nicht mehr mit Spätfrösten zu rechnen.