Ziergräser schneiden - richtig oder gar nicht!

Lesen Sie hier, wie die verschiedenen Ziergräser geschnitten werden sollten

Ziergräser sind aus der modernen Gartengestaltung nicht mehr wegzudenken. Sie vermitteln Leichtigkeit und lockern die Gartenbeete nachhaltig optisch auf. Dutzende von Gattungen mit zahlreich gezüchteten Sorten sind verfügbar. Ob filigrane oder grobe Blattformen, rötliche oder weiße Blütenstände, alles ist denkbar. Aber Achtung: Fehler beim Ziergräser schneiden oder der falsche Schnitt-Zeitpunkt, das verzeihen Gräser nie! Lesen Sie hier grundsätzliches über Sorten, Verwendung und fachgerechte Pflege.

» Hier die passende Formschnittschere von Schnittzeiten finden

Gräser ernähren die Weltbevölkerung und verzaubern unsere Gärten

Die wichtigsten Getreidearten der industriellen Landwirtschaft gehen auf Wildgräser zurück. Jahrtausende intensiver Züchtung haben zu den heutigen, ertragsstarken Sorten geführt, die existenziell zur Ernährung der Weltbevölkerung beitragen.
Ähnlich sind die vielen Arten und Sorten der Ziergräser entstanden. Profis und Hobbygärtner können auf ein reichhaltiges Repertoire zurückgreifen, das kaum Wünsche offen lässt.
Botanisch werden Gräser in drei große Gruppen eingeteilt:

Süßgräser, Sauergräser und Binsen

Hierbei ist nicht die Geschmacksrichtung der Gräser namensgebend, sondern die Bodenbeschaffenheit ihrer natürlichen Standorte. So bevorzugen Sauergräser eher Böden mit einem niedrigen pH-Wert, bei Binsengewächsen kommt noch zwingend eine ausreichende Bodenfeuchtigkeit dazu. Gärtner bezeichnen Binsen daher auch als Zeigerpflanzen für andauernd nasse Bodenverhältnisse und Staunässe.
Süßgräser, zu denen die meisten der bekannten Getreidearten, aber auch gärtnerisch genutzte Ziergräser gehören, lieben alkalische, trockene und humose Standorte.

Standortbedingungen und Verwendung von Ziergräsern

Über die Bodenbeschaffenheit hinaus sollten Sie für die richtige Verwendung der Ziergräser unbedingt die Lichtverhältnisse berücksichtigen. Die meisten Ziergräser mögen einen hellen, sonnigen Platz. Für halbschattige oder sogar schattige Gartenbereiche ist die Gräserauswahl deutlich reduziert. Aber auch hierfür gibt es ein paar geeignete Kandidaten.

So werden Ziergräser richtig geschnitten:

Ziergräser benötigen kaum Pflege. Auf dem richtigen Standort wachsen sie quasi von alleine zu gesunden, teils stattlichen Solitärpflanzen oder verlässlichen Bodendeckern heran. Einzig das regelmäßige Zurückschneiden steht einmal im Jahr an. Hier gelten für immergrüne Arten andere Regeln als bei sommergrünen Gräsern. Einmal zum falschen Zeitpunkt geschnitten, kann die Pflanze großen Schaden nehmen oder sogar komplett absterben.

Die Halme der sommergrünen Gräser (Pampasgras, Chinaschilf, Lampenputzergras, Reitgras) färben sich im Spätherbst braun. Die Pflanzen ziehen Nährstoffe und Chlorophyll der Blätter in den Wurzelstock ein, die Blätter sterben ab und vertrocknen. Widerstehen Sie aber unbedingt der Versuchung, schon jetzt zur Schere zu greifen! Die eng stehenden Blätter helfen nicht nur Insekten (Ohrenkneifer, Asseln) beim Überwintern, sie dienen Vögeln als Winternahrung (Gräsersamen) und im Frühjahr als Lieferant für weiches Nistmaterial.
So schützen sich die Gräser aber auch selbst vor Frost und Austrocknung. Binden Sie langes Laub und Wedel über Winter zusammen, um diesen Effekt zu verstärken und ein Herumfliegen des Laubs zu verhindern.

Schneiden Sie die hohlen Grashalme schon im Herbst, sind diese monatelang offen. Wasser dringt ein, bleibt stehen und fördert ein Faulen der Halmansätze. Diese Fäulnis weitet sich auf den Wurzelstock aus und bringt die Pflanze zum Absterben.
Erst das zeitige Frühjahr ist der richtige Zeitpunkt für den Rückschnitt. Dabei sollten Sie beherzt vorgehen und die gesamte Pflanze etwa fünf bis zehn Zentimeter über dem Boden abschneiden. Warten Sie nicht zu lange. Sie könnten sonst die Spitzen der frisch austreibenden Triebe beschädigen, was das ganze Jahr über zu sehen wäre.
Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, alte, vergreisende Gräser zu teilen und so für neue Vitalität zu sorgen. Denken Sie dabei an eine kräftige Gabe von organischem Dünger und Gesteinsmehl (Bodenaktivator). Beides gut mit dem Boden vermischt, bringt das Bodenleben in Schwung und beseitigt die sogenannte Bodenmüdigkeit (Befall mit Nematoden).

Je nach Halmstärke und Pflanzengröße sind Gartenscheren, Heckenscheren oder sogar Astscheren geeignete Werkzeuge.

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Immergrüne Gräser (Seggen "Carex", Waldmarbel "Luzula") benötigen im Frühjahr nur einen leichten Pflegeschnitt. Hierbei entfernen Sie nur abgestorbene oder beschädigte Pflanzenteile. Ein starker Rückschnitt regt die Immergrünen nicht zum Wachstum an. Er kann die gesamte Pflanze stark schädigen.