Ziersträucher schneiden: die richtige Zeit für den Strauchschnitt

Lesen Sie hier, wie die verschiedenen Ziersträucher geschnitten werden sollten

Gartenbesitzer wollen möglichst lange blühende Gehölze in ihrer grünen Oase bewundern. Voraussetzung dazu ist eine gesunde Mischung von Blütengehölzen, die im Frühjahr, Sommer und Spätsommer/Herbst Farbe zeigen und immergrünen Sträuchern. Ein regelmäßiger Schnitt dient der besseren Blüten- und Fruchtbildung, einem dichteren Wuchs und der Vermeidung von Krankheiten und Schädlingsbefall.

» Hier die passende Formschnittschere von Schnittzeiten finden

Die richtige Zeit für das Ziersträucher schneiden

Entscheidend für den optimalen Zeitpunkt, die unterschiedlichen Gehölze zurückzuschneiden ist deren Blütezeit. Frühjahrsblüher schneiden Sie gleich nach der Blüte. Diese Sträucher blühen am einjährigen Holz. Das heißt, am Ende der Wachstumsperiode im Spätsommer bilden die Pflanzen die Blütenknospen. Schneiden Sie diese im Herbst ab, fehlen im nächsten Jahr die entsprechenden Blüten. Typische Vertreter dieser früh blühenden Sträucher sind Forsythie, Felsenbirne (Amelanchier), Zierjohannisbeere (Ribes) sowie Winterschneeball (Viburnum tinus) und Spierstrauch (Spiraea).

Im Sommer blühende Gehölze bilden Meist lange Jahrestriebe und daran die Blüten. Sie blühen am diesjährigen Holz. Zu dieser Strauchart gehören Sommerflieder (Buddleja), Hortensien, Hibiskus, Weigelien oder Duftjasmin (Philadelphus). Sie sollten im Herbst oder bei frostempfindlichen Gattungen im zeitigen Frühjahr zurückgeschnitten werden.

Die Schnittarten bei Ziersträuchern

Die Gärtner unterscheiden grob gesagt zwischen vier Gehölz-Schnittarten. Die Schnittmaßnahmen verfolgen differenzierte Ziele und richten sich nach dem Alter der Gehölze und deren Standorten.

  1. Pflanzschnitt
    Pflanzen verlieren beim Roden und Ballieren in der Baumschule einen Teil ihrer Wurzeln. Der Pflanzschnitt dient dazu, wieder ein Gleichgewicht zwischen oberirdischen Trieben und Wurzelwerk herzustellen. Kürzen Sie die Haupttriebe um etwa ein Drittel und entfernen Sie sich reibenden oder gebrochene Zweige. Bei Bäumen muss der Mitteltrieb (die Terminale) ungeschnitten erhalten bleiben, um den typischen Wuchs zu erhalten.
  2. Erziehungsschnitt
    Der Erziehungsschnitt setzt ab dem zweiten Standjahr ein. Er soll der Pflanze zu einem gleichmäßigen und arttypischen Habitus verhelfen. Entfernen Sie zu dicht stehende oder sich stark reibende Triebe. Dabei ist wichtig, ein paar Jahre in die Zukunft zu denken und sich vorzustellen, wie die jetzigen Zweige in Länge und Dicke wachsen würden. Der Erziehungsschnitt sollte, je nach Wuchsgeschwindigkeit jährlich oder jedes zweite Jahr erfolgen.
  3. Auslichtungsschnitt
    Wird der Erziehungsschnitt längere Zeit versäumt oder zu zaghaft ausgeführt ist nach spätestens fünf Wachstumsperioden ein umfassenderes Vorgehen notwendig. Beim Auslichtungsschnitt entfernt der Gärtner ein Drittel der Zweige und Äste. Hierbei müssen auch stärkere Astpartien bearbeitet werden. Schneiden Sie sichtbar kranke Äste großzügig heraus und entfernen Sie diese aus dem Garten! Der Auslichtungsschnitt soll zu einer lockeren und schnell abtrocknenden Krone führen. Der Befall mit Krankheiten und Pilzen wird dadurch stark verringert.
  4. Verjüngungsschnitt
    Gehölze wie Echter Jasmin, Forsythie, Liguster, Spierstrauch oder Hasel können sehr alt werden. Dabei verholzen und verkahlen sie im unteren Bereich nach einigen Jahren. Blüten bilden sich nur in den oberen stark überhängenden Partien. Die Sträucher drohen, auseinander zu brechen.
    Es ist Zeit für einen Verjüngungsschnitt. Bei diesen basiton wachsenden Sträuchern erfahren die Seitenknospen an der Basis die stärkste Wuchs-Förderung. Um diese Eigenschaft zu nutzen, entfernen Sie die ältesten, stärksten Äste etwa zehn Zentimeter über dem Boden. Die nun verstärkt austreibenden Triebe geben der Pflanze einen jugendlichen Habitus und neue Blühkraft. Im nächsten Jahr darf der Erziehungsschnitt allerdings nicht vergessen werden.

Ziersträucher schneiden nur mit geeigneten Schnittwerkzeugen

Wie bei allen Arbeiten macht der Strauchschnitt erst mit hochwertigem, geeignetem Werkzeug richtig Spaß.

» Hecken-/Formschnittscheren finden

Zweige bis zu zwei Zentimetern Durchmesser schneiden Sie am bequemsten mit einer Rosenschere. Damit kommen Sie auch in enge Kronenpartien hinein. Starkäste werden mit Astscheren beschnitten. Ausziehbare Teleskop-Griffe erhöhen die Reichweite, sowie durch Hebelwirkung die Kraftübertragung.

Noch stärkere Äste oder Stämmlinge erfordern eine Hand- oder Baumsäge. Einige Modelle können das Sägeblatt verstellen und so verschiedene Schnittwinkel ausführen. Sehr scharf und gut zu bedienen sind die aus Japan stammenden Klappsägen, die nur in Zugrichtung schneiden.