Zitronenbaum schneiden leicht gemacht!

Diese Tipps zur richtigen Schnitttechnik und passenden Werkzeugen helfen Ihnen beim Überwintern.

Um den Pflanzen die gewünschte Form zu verleihen und mit Glück ein paar Früchte zu ernten, ist das regelmäßige Zitronenbaum schneiden notwendig. Zitronen- und Orangenbäume bringen wir vor allem mit der mediterranen Vegetation der klassischen Urlaubsregionen in Verbindung. Rund um das Mittelmeer, inklusive den nordafrikanischen Ländern, werden Zitrusfrüchte gewerblich angebaut. In unseren Klimaten nördlich der Alpen sind die immergrünen Gehölze nicht winterhart. Nichtsdestotrotz sind Zitronenbäume sehr beliebt und werden als Kübelpflanzen auf Terrassen und Balkonen gehalten.

» Gartenschere zum Zitronenbaum schneiden

Zitronenbaum zurückschneiden

Die Heimat des Zitronenbaumes

Als Heimat der Zitrone wird der Nordosten Indiens vermutet. Schon vor 2000 Jahren waren die Zitrusfrüchte im chinesischen Kaiserreich bekannt. Sie gehört als "Citrus limon" zur Gattung "Citrus" und zur botanischen Familie der Rautengewächse (Rutaceae).
Über Persien und Afrika fand sie schließlich den Weg in die Mittelmeer-Region. Die Existenz von Vitaminen war damals noch nicht bekannt, trotzdem beobachtete man schnell eine positive Wirkung auf die Gesundheit der Menschen bei regelmäßigem Verzehr.

Warum sollte ein Zitronenbaum geschnitten werden?

Der natürliche Wuchs eines Zitronenbaumes ist eher sperrig und ungleichmäßig. Das liegt daran, dass die Pflanze oft seitliche Triebe stärker fördert als die Hauptäste. So kann sich keine symmetrisch aufgebaute Krone bilden. Was in der Natur kein Problem darstellt, ist auf heimischen Terrassen unerwünscht.
Daher greifen Sie am besten im zeitigen Frühjahr zur Schere und bringen den Zitronenbaum in eine gefällige Form. Anschließend hat der Baum ausreichend Zeit, neue Triebe zu bilden und diese verholzen zu lassen.

Der Erziehungsschnitt bei Zitronenbäumen

Wollen Sie Ihren Zitronenbaum in eine harmonische und gleichmäßige Form bringen, machen Sie das idealerweise mit einem jährlichen Erziehungsschnitt. Schon bei junge Pflanzen muss ein Grundgerüst aus wenigen Hauptästen herangezogen werden. Ziel ist es, einen klar erkennbaren Leittrieb mit deutlicher Spitze zu erhalten. Da der Zitronenbaum von Natur aus keinen Leittrieb bildet, sollten Sie den kräftigsten, möglichst zentral stehenden und senkrecht wachsenden Ast um etwa ein Drittel einkürzen und mit einem Bambusstab senkrecht anbinden.
Anschließend müssen gleichwertige Konkurrenztriebe am Astansatz entfernt werden. Nun wählen Sie vier bis fünf stabile Seitenäste, kürzen diese ebenfalls um ein Drittel und achten dabei darauf, nach unten zeigende schlafende Augen stehenzulassen. So erreichen Sie einen ausgewogenen Habitus des Strauchs. Schwache, zu dicht stehende oder sich reibende Feinäste entfernen Sie aus der Krone.
Die Voraussetzung für eine optisch ansprechende und sich selbst möglichst wenig beschattende Krone ist damit gegeben.

Der Erhaltungsschnitt - für ein langes, gesundes Leben Ihres Zitronenbaumes

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Der Erhaltungsschnitt hat seinen Namen nicht umsonst. Hiermit erhalten Sie die anfangs vorgegebene Kronenform und sorgen durch ständige Dezimierung schwacher Seitentriebe für ein gesundes und ausgeglichenes Wachstum. Ein jährlicher Zuwachs an Höhe und Breite sollte trotzdem gewährleistet sein, der Umfang richtet sich allerdings nach dem örtlichen Platzangebot.
Ist der gestäbte Leittrieb nach ein paar Jahren stabil, kann der Bambusstab entfernt, oder nach oben geschoben werden.
Entfernen Sie zu schwache und zu dicht stehende Zweige direkt am Ansatz. Reibende, kranke oder abgestorbene Triebe sind zu entfernen. Zitruspflanzen haben die Angewohnheit, oftmals aus einem Astring zwei dicht stehende Neutriebe zu bilden. Diese müssen vereinzelt werden.
Zweige, die Fruchtbehang hatten, kürzen Sie um die Hälfte ein. So bildet sich neues Fruchtholz.

Verjüngungsschnitt bei älteren Zitronenbäumen

Mehrere Jahrzehnte alte, oder schlecht gepflegte Zitronenbäume weisen oft ein schwaches Wachstum und zunehmend kahle Stellen auf. Blätter sitzen nur noch an den Triebspitzen. Durch einen radikalen Verjüngungsschnitt können Sie solche Pflanzen revitalisieren. Keine Angst, gesunde Zitrusgewächse sind sehr schnittverträglich und treiben wieder kräftig aus. Schneiden Sie im Spätwinter (Ende Februar) sämtliche starken Äste bis auf zehn Zentimeter kurze Stummel zurück. Verwenden Sie dafür nur scharfes Werkzeug, wie Rosenschere, Astschere oder Handsäge, um saubere Wunden zu erzeugen und deren Überwallen zu erleichtern.
In den folgenden Jahren müssen Erziehungsschnitt und Erhaltungsschnitt durchgeführt werden, bis die Krone wieder Ihren Wünschen entspricht.