Zypressen schneiden oder wachsen lassen?

Hinweise zu geeigneten Werkzeugen und der richtigen Schnittechnik

Zypressen (Cupressus) sind von Laien leicht mit Thujen zu verwechseln. Beide sind immergrün und haben zu Schuppen umgewandelte Nadeln. Verzichtet man auf regelmäßiges Zypressen schneiden, können diese ungeschnitten zu über zehn Meter hohen Bäumen heranwachsen.
Während Thujen auch in Mittel- und Nordeuropa heimisch sind und daher auch starke Winter aushalten, ist die Frostbeständigkeit der Zypressen besonders für junge Exemplare ein Problem. Zypressen sind vor allem in milden Klimazonen zu Hause und rund um das Mittelmeer zu finden. Dort sind sie teilweise sehr Ortsbild prägend. Man denke nur an die typischen Säulenzypressen in den leichten Hügeln der Toskana.
Zypressengewächse (Cupressaceae) bilden eine eigene Pflanzenfamilie unter den Koniferen. Sie sind auf beiden Hemisphären zu finden. Zu ihrer Familie gehört auch der Riesenmammutbaum (Sequoiadendron giganteum), der beeindruckende, über 100 Meter hohe Exemplare bilden kann.

» Gartenscheren zum Zypressen schneiden

Werkzeug für das Schneiden von Zypressenden

Muss man Zypressen als Solitär-Gehölze schneiden?

Einzeln als Solitär-Gehölz gepflanzte Zypressen wachsen zu beeindruckend stattlichen Bäumen heran. Mit zunehmendem Alter nimmt die Frostfestigkeit deutlich zu. Grundsätzlich müssen frei stehende Exemplare nicht geschnitten werden. Sie sollen ja gerade ihre typische Altersform ausbilden und ein Rückschnitt würde diese Form verfälschen.
In jungen Jahren (etwa während der ersten zehn Jahre) kann ein regelmäßiger Rückschnitt jedoch zu einer feineren Verzweigung und schnellerem Verholzen führen. Dadurch erhöht sich die Robustheit und die Frostempfindlichkeit wird herabgesetzt.

Der richtige Schnitt von Zypressen-Hecken

Schon direkt nach der Pflanzung erfolgt der sogenannte Pflanzschnitt. Hierbei wird die Heckenpflanze um ca. ein Viertel eingekürzt. Auch während des Transports und der Pflanzarbeiten beschädigte und gebrochene Zweige müssen entfernt werden.
Ab dem zweiten Standjahr sollten Sie Ihre neue Hecke regelmäßig (mindestens einmal jährlich) zurückschneiden. Auch, wenn die gewünschte Endhöhe noch nicht erreicht wurde, sorgt der Rückschnitt für eine feinere Verzweigung und eine dichtere Hecke. Achten Sie beim Schnitt darauf, den Heckenkörper in eine leichte Trapezform zu bringen. So beschattet sich die Hecke nicht selbst und größere Schneemengen bleiben nicht auf der Hecke liegen und biegen diese auseinander. Kürzen Sie die Hecke oben und an den Seiten um jeweils ein Drittel des letzten Jahreszuwachses.
Schneiden Sie nur einmal im Jahr, ist hierbei entweder das Frühjahr, oder der Spätsommer als Zeitpunkt zu wählen. Bei einem zweimaligen Rückschnitt können Sie zusätzlich noch Anfang Juni zur Heckenschere greifen. Achten Sie dabei bitte unbedingt auf aktive Vogelnester! Im Zweifel verschieben Sie die Schnittarbeiten auf Oktober.

Grundsätzlich gilt, nie bei Frost, starker Sonneneinstrahlung, oder kräftigem Regen zu schneiden. Frost schädigt die Schnittstellen und kann einige Zentimeter in die empfindlichen, weichen Zweige eindringen. Zu viel Sonne führt zu hässlichen Eintrocknungen und braunen Triebspitzen. Bei sehr starkem, lang anhaltendem Regen ist die Ansteckungsgefahr mit Pilzsporen besonders groß.

Geeignete Werkzeuge für den Rückschnitt von Zypressen

Solitär-Exemplare werden meistens mit Gartenscheren, oder bei stärkeren Ästen mit Astscheren bearbeitet. Hierbei sind Teleskop-Astscheren besonders praktisch, da Sie damit bequem auch ohne Leiter höhere Astpartien erreichen und sich durch die größere Hebelkraft weniger anstrengen müssen.
Zypressen-Hecken schneiden Sie sinnvollerweise mit einer Heckenschere. Dabei ist die Antriebsart grundsätzlich nebensächlich.

» Hier passende Gartenwerkzeuge finden

Unabhängig von der Antriebsart müssen sämtliche Schnittwerkzeuge scharfe Klingen und Messer aufweisen. Nur so sind schonende, glatte Schnitte gewährleistet. Die Pflanzen können die Wunden besser und schneller verschließen und die Schnittflächen bilden keine unschönen Verfärbungen oder ausgefranste Enden.