Geißblatt schneiden, aber wie?

Je nach Wuchsform des Geißblatts (der sog. Heckenkirsche), müssen unterschiedliche Techniken angewendet werden!

Die Pflanzengattung der Geißblätter, auch Heckenkirschen genannt, beinhaltet rund 180 bekannte Arten. Diese unterscheiden sich ganz erheblich durch ihre Wuchseigenschaften und somit auch in ihren Verwendungen und Schnittmaßnahmen. Hier erklären wir die großen Unterschiede und zeigen das richtige Vorgehen beim Geißblatt schneiden auf.

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Allgemeines zum Geißblatt, der sog. Heckenkirsche

Geißblätter (Lonicera) gehören zur Pflanzenfamilie der Geißblattgewächse (Caprifoliaceae). Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich über die gesamte Nordhalbkugel. Hier besiedeln sie ausschließlich die Gemäßigten Klimazonen.
Die Gattung der Geißblätter hat unterschiedliche Wuchsformen hervorgebracht. Die verholzenden Triebe sind, je nach Gattung und Art immergrün oder laubabwerfend. Einige Gattungen bilden aufrecht wachsende Sträucher bis zu etwa drei Metern Höhe, andere entwickeln sich zu Kletterpflanzen und Lianen.
Aufgrund der niederliegenden, flach wachsenden Zweige werden manche Arten zu den Bodendeckern gezählt.

Blütezeit der Geißblätter:

Die Ausbildung der Blüten reicht von den recht unscheinbaren, cremeweißen, nur rund einen Zentimeter großen Exemplaren (Lonicera nitida), bis zu den auffälligen, trompetenförmigen, gelben und rötlichen Kunstwerken der Kletterpflanze (Lonicera henryi). Die Blüten erscheinen im Juni und Juli und stellen eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten dar. Auch die im Herbst gebildeten Früchte sind bei einheimischen Tieren sehr beliebt.

Den idealen Standort für das Geißblatt finden

Grundsätzlich sind Geißblätter genügsam und wachsen in jedem Boden und an den meisten Standorten. Um eine gesunde, vitale und langlebige Pflanze zu erhalten, sollten jedoch folgende optimalen Standortbedingungen bevorzugt werden.
Der Boden muss nährstoffreich und durchlässig sein. Ständige Staunässe ist unbedingt zu vermeiden. Die idealen Lichtverhältnisse reichen von sonnig, über halbschattig bis zu lichtem Schatten. Geißblätter bieten sich so durch ihre Bescheidenheit und Anpassungsfähigkeit als gärtnerische "Allzweckwaffe" an. Wo andere Gehölze nur kümmerlich wachsen, blüht das Geißblatt auf. Durch eine regelmäßige Düngergabe werden Wuchs und Gesundheit zusätzlich gefördert.

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Geißblatt als Rankpflanze schneiden

Einige Arten des Geißblatts bilden Ranker und Schlingpflanzen. Für das Erklimmen von Hauswänden, Pergolen oder Rankgittern benötigen sie zwingend Rankhilfen. Dies können stabile Schnüre, Edelstahldrähte oder Rankelemente sein. Die bis zu vier Meter hoch reichenden Pflanzen überzeugen mit duftenden, bunten Blüten und interessanten Früchten. Lonicera henryi nimmt als immergrünes Rankgewächs eine besondere Stellung ein.
Der Rückschnitt erfolgt im Spätherbst. Er sollte jährlich durchgeführt werden, um verwilderte Pflanzen nicht bis ins alte Holz zurückschneiden zu müssen. Alte Pflanzenteile treiben nur sehr spärlich, oder überhaupt nicht mehr aus. Das Schneiden von grünen Trieben ist problemlos möglich und sorgt für junge, kräftig und dicht wachsende Pflanzen.

Das Geißblatt als Bodendecker schneiden

Die Heckenmyrte (Lonicera nitida) gehört ebenfalls zur Gattung der Geißblätter. Sie kommt als immergrüner, breit wachsender Strauch daher und wird gerne als robuster Bodendecker verwendet. Seine dicht mit kleinen hell- bis dunkelgrünen Blättern bestückten Zweige stehen waagerecht, oder leicht bogig überhängend. Die kleinen, leicht duftenden Blüten sind zwischen den dichten Zweigen kaum zu sehen, locker jedoch viele Insekten an.
Aufgrund ihrer absoluten Schnittverträglichkeit kann die Heckenmyrte in jede Form gebracht werden. Je stärker geschnitten wird, umso dichter entwickelt sich der Pflanzenkörper. Perfekte Voraussetzungen für die Schaffung von pflegeleichten, robusten Gartenbeeten in hinteren Bereichen, oder als widerstandsfähige Straßenbeet-Begrünung.
Der Rückschnitt erfolgt Anfang März mit einer kräftigen Heckenschere. Auch radikale Schnitte ins alte Holz verträgt die Heckenmyrte problemlos.

So schneidet man das Geißblatt bei Strauchpflanzen

Zu den bekanntesten aufrecht wachsenden Geißblättern gehört die Tatarische Heckenkirsche (Lonicera tatarica) und die einheimische Gemeine Heckenkirsche (Lonicera xylosteum).
Beide erreichen Höhen von zirka zwei bis vier Metern, sind sommergrün und beeindrucken mit zahlreichen cremeweißen und rosafarbenen Blüten von Mai bis Juni.
Um die Blüten zahlreich zu erhalten und einem Verkahlen vorzubeugen, sollten die Triebe direkt nach der Blüte zu etwa einem Drittel eingekürzt werden.
Eine regelmäßige Verjüngung sorgt für eine gesunde und kräftige Pflanze. Dazu entfernen Sie im Winter ein Drittel der ältesten Zweige an ihrer Basis. Geißblatt-Sträucher sind sehr schnittverträglich und treiben im Frühjahr verlässlich wieder aus.