Geldbaum beschneiden oder einfach wachsen lassen?

Diese Gründe sprechen für einen Rückschnitt Ihres Pfennigbaumes.

Der Geldbaum (Crassula ovata), auch Pfennigbaum genannt, gehört mit seinen dicken, Wasser speichernden Blättern und Stammachsen zu den beliebtesten Zimmerpflanzen. Ob man einen Geldbaum beschneiden sollte, klären wir hier für Sie.
Die Pflanzen gehören zur Gattung Dickblatt (Crassula) aus der Familie der Dickblattgewächse (Crassulaceae).
Die immergrünen fleischigen Blätter sitzen in kurzen Stilen gegenständig an den grau-grünen, ebenfalls sukkulent ausgebildeten Trieben. Diese können bis zu sechs Zentimetern Durchmesser erreichen und verholzen im Alter.

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Gartenschere zum Geldbaum beschneiden

Was bedeutet "sukkulent" im Zusammenhang mit einem Geldbaum?

"Sukkulent" kommt aus dem Lateinischen und bedeutet "Saft" beziehungsweise "saftreich". Der Begriff beschreibt in der Botanik Pflanzen, deren Pflanzenorgane große Mengen Wasser speichern können und sich dadurch an besonders trockene Klima- und Bodenverhältnisse anpassen.
Speicherorgane können hierbei Blätter, Stamm oder Wurzeln sein. Zu den bekanntesten sukkulenten Pflanzen gehören Kakteen, Aloe vera, oder Agaven.

In seiner Heimat Südafrika erreicht der Geldbaum Höhen von bis zu 250 Zentimetern. Dabei ist die Pflanzenbasis oft nur sehr spärlich mit Zweigen ausgestattet. Dadurch wird der Eindruck eines Miniatur-Baums verstärkt. Die zarten, weißen, süßlich duftenden Blüten bildet der Strauch nur in seiner Heimat und den südafrikanischen Wintermonaten (Juni - August). In unseren klimatischen Breiten müssen wir leider darauf verzichten.

Muss man einen Geldbaum zurückschneiden?

Eigentlich muss der Geldbaum nicht geschnitten werden. In manchen Fällen kann es jedoch sinnvoll sein, durch einen Rückschnitt sein Wuchsverhalten zu beeinflussen und eine bessere Verzweigung anzuregen.
Verwenden Sie für den Schnitt nur sehr scharfe Messer. Mit einer Rosenschere besteht die Gefahr, die weichen Pflanzentriebe zu quetschen und so unnötig zu verletzen.

Wann sollen Geldbäume geschnitten werden?

Grundsätzlich können Sie einen Geldbaum ganzjährig zurückschneiden. Besonders zu empfehlen ist das frühe Frühjahr, kurz bevor die Pflanze neu austreibt. So kann der Geldbaum direkt auf die Schnitte reagieren und Sie sehen das Ergebnis innerhalb weniger Wochen.
Gesunde Exemplare treiben schnell und üppig wieder aus. Um die Verluste auszugleichen, geben Sie dem Geldbaum nach dem Rückschnitt eine zusätzliche Gabe Flüssigdünger. Er wird es Ihnen mit gesunden, kräftig grünen Neutrieben danken.

Diese Gründe sprechen für einen Rückschnitt:

Wie schon gesagt, ist ein regelmäßiger Schnitt bei Geldbäumen grundsätzlich nicht notwendig. Folgende Gründe können dennoch einen Rückschnitt erfordern:

  • Ein ungleichmäßiger, asymmetrischer Wuchs
  • Mangelhafte Verzweigung der gesamten Pflanze, kümmerlicher Wuchs
  • Entfernung von kranken oder abgestorbenen Zweigen und Trieben
  • Ein zu schwacher Stamm, der die Standfestigkeit der Pflanze gefährdet
  • Vermehrung durch Stecklinge

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Durch gezielte und überlegte Schnittmaßnahmen können Sie die Wuchsrichtung einer Pflanze beeinflussen. Starker Rückschnitt verursacht in der Regel ein kräftiges Austreiben an den sogenannten "schlafenden Augen" in der betroffenen Pflanzenregion. Die obersten dieser schlafenden Augen erhalten den höchsten Saftdruck der Pflanze und wachsen dadurch deutlich schneller und länger, als die darunter liegenden Augen. So können Sie mit der Auswahl des letzten stehenbleibenden Auges die Hauptrichtung der Neuaustriebe festlegen.

Um den kümmerlichen Wuchs eines Geldbaums zu beenden, können Sie sich der zuvor genannten Eigenschaften bedienen. Ein entsprechend kräftiger Rückschnitt aller Pflanzenpartien bewirkt einen gleichmäßigen, üppigen Austrieb neuer Zweige. So verjüngen Sie das Exemplar und sorgen für feine Verästelungen und dicht stehende Triebe. Gleichzeitig regt dieser radikale Rückschnitt das Dickenwachstum des Stamms an. Dieser wird kräftiger und tragfähiger für eine große Krone.

Geldbäume oder Pfennigbäume vermehren

Crassula lassen sich sehr einfach vermehren. Da die Blütenbildung in unseren Breiten nicht stattfindet, muss man auf eine vegetative Fortpflanzung setzen. Dazu trennen Sie kleine Triebe an der Basis ab. Nun können Sie diese Stecklinge für ein paar Tage bis Wochen in Wasser stellen. Nach kurzer Zeit bilden sich kleine Wurzeln. Bei einer Wurzellänge von vier bis fünf Zentimetern setzten Sie den Steckling in einen Topf mit Blumenerde. Wichtig ist letzt das regelmäßige Befeuchten des Substrats.

Der abgetrennte Steckling kann auch direkt in Erde gesteckt werden, muss aber permanent feucht gehalten werden. Bei dieser Methode befallen oft Fäulnis-Pilze den Steckling und lassen ihn absterben.