Hartriegel schneiden: es kommt auf die Pflanzenart an

Je nach Hartriegel-Sorte gilt es wichtige Unterschiede beim Rückschnitt zu beachten

Die Gattung der Hartriegel (Cornus) ist groß und die verschiedenen Arten unterscheiden sich teilweise erheblich in Wuchsverhalten, Habitus, Blütenbildung und Standortbedingungen. Entsprechend sind die Pflegemaßnahmen an die jeweilige Pflanze anzupassen und beim Hartriegel schneiden die jeweiligen Eigenschaften zu beachten. Wie Sie dabei Fehler vermeiden, lesen Sie hier!

» Scheren von Schnittzeiten zum Hartriegel schneiden

Große Vielfalt bei Hartriegel-Pflanzen

Die Pflanzengattung Hartriegel bildet mit ihren etwa 50 Arten eine eigene Familie, die Hartriegelgewächse (Cornaceae). Sie sind in den gemäßigten Klimazonen der nördlichen Halbkugel verbreitet, ein Teil auch in den Subtropen. In Mitteleuropa sind mit der Kornelkirsche (Cornus mas) und dem Roten Hartriegel (Cornus sanguinea) nur zwei Arten heimisch. Diese sind als Nahrungsquelle vieler Kleintiere, Vögel und Insekten ökologisch sehr wertvoll.
Die Kornelkirsche gehört zu den sehr früh im Jahr blühenden Gehölzen. Sie entfalten schon ab Februar bis in den April hinein ihre zarten, gelben, sternförmigen Blüten und zählen so neben Weide, Hasel und Erle zu den ersten Pollen- und Nektarspendern. Beide Arten bilden im Herbst reichlich, von Kleinnagern und Vögeln geschätzte Beeren.

Hartriegel bieten für jeden Garten etwas: von wild und wüst bis zu edel und empfindlich

Die gärtnerische Verwendung heimischer und asiatischer Hartriegel-Arten unterscheidet sich erheblich. Während die in Mitteleuropa vorkommenden Arten sehr starkwüchsig, robust und winterhart sind, zeichnen sich die aus Asien, vor allem aus China und Japan stammenden Arten, durch einen malerischen Wuchs, auffällige Blüten und exotische Früchte aus. Sie sind teilweise allerdings frostempfindlich und benötigen einen geschützten Standort.

Landschaftsgärtner setzen sowohl die Kornelkirsche als auch den Roten Hartriegel in Wild- und Windschutzpflanzungen ein. Naturnah gestalteten Gärten liefern sie in Verbindung mit Schneeball, Holunder und Liguster das gewünschte Flair. Vor allem das zweitgenannte Gehölz wächst sehr stark und bildet ein dichtes Buschwerk. Durch seine Wurzelausläufer dominiert er schnell seinen Standort. Auf dem Boden aufliegende Zweige bilden Wurzeln und treiben dadurch das Breitenwachstum voran. Zwei von der Wildform abstammende Hartriegen-Arten sind Klassiker in der Beetgestaltung. Sie wirken besonders im winterlich unbelaubten Zustand. Der sibirische Hartriegel (Cornus alba "Sibirica") fasziniert durch leuchtend rote Zweige, Cornus stolonifera "Flaviramea" bietet den gleichen Anblick in kräftigem Gelb. Eine Pflanzung als gemischte Gruppe bereichert jeden Garten mit einem Farbspektakel im sonst tristen Winter-Einerlei.

Die aus Asien stammenden Arten der Hartriegelgewächse gehören zu den schönsten Ziersträuchern und Kleinbäumen in unseren Hausgärten. Ihr mitunter malerischer Wuchs, große auffällige Blüten und interessante Rindenmaserungen oder Herbstfärbungen bereichern jede Gartengestaltung und bringen einen Hauch von japanischer Gartenkunst mit sich. Besonders hervorzuheben sind hier die Blumen-Hartriegel (Cornus kousa und C. florida). Die eigentlichen Blüten sind unscheinbar, werden jedoch von vier großen, weiss oder rosa gefärbten Hochblättern umgeben. Aus den Blüten entwickeln sich im Herbst außergewöhnliche, an Himbeeren erinnernde Früchte.

Einen atemberaubenden Anblick bietet ein älteres Exemplar des Pagoden-Hartriegels (Cornus controversa) durch seinen breiten, etagenförmigen Habitus. In Einzelstellung im Rasen oder an einer Terrasse, vielleicht auch über das Wasser eines Teichs ragend wird er zum Highlight Ihres Gartens.

Wie bei allen Arbeiten macht das Hartriegel schneiden erst mit hochwertigem, geeignetem Werkzeug richtig Spaß.

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Hartriegel schneiden: weniger ist oft mehr!

Mit den falschen Schnittmaßnahmen können Sie den Habitus der Hartriegel-Pflanzen im Extremfall komplett und unwiderruflich zerstören. Daher ist es wichtig, zu wissen um welche Hartriegel-Art es sich handelt.
Alle langsam wachsenden Arten und Sorten benötigen im Grunde keinen Rückschnitt. Sie bilden von alleine ihre filigranen, malerischen, leicht asymmetrischen Kronen. Die Schnitte beschränken sich auf das Entfernen von abgestorbenen oder sich zu stark reibenden Zweigen. Da diese Arten in strengen Wintern teilweise zurückfrieren können, ist ein Schnitt im zeitigen Frühjahr anzuraten.

Alle schösslingsbildenden Arten, wie unsere einheimischen roten Hartriegel oder die mit gelb- und rotfarbigen Zweigen ausgestatteten Sorten sollten mindestens alle zwei Jahre kräftig verjüngt oder sogar "auf Stock" gesetzt werden. So bilden sie ständig neue Triebe, die die intensivste Färbung ausbilden. Darüber hinaus verhindern Sie so ein starkes Wuchern dieser leicht ausufernden Gehölze.

Wenn Sie diese Tipps beim Hartriegel schneiden befolgt haben, werden Sie noch lange Freude an Ihren Plfanzen haben.