Gartenpflanzen schneiden - warum, wann, wie und womit?

Mit unseren Profi-Tipps vermeiden Sie die häufigsten Fehler beim Schneiden von Gartenpflanzen!

Gartenbesitzer können ein Lied davon singen. Egal ob Bäume, Sträucher, Bodendecker, Gräser oder Stauden, das Gartenpflanzen schneiden sollte regelmäßig auf dem Programm stehen. Warum, wann, wie und womit sind die wichtigen Fragen. Die Antworten für den großen Überblick gibt es hier.

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In Abhängigkeit von der Pflanzenart gibt es vielfältige Gründe für das Gartenpflanzen schneiden

Viele Sträucher vergreisen und verkahlen ohne einen regelmäßigen Rückschnitt. Das Auslichten und Einkürzen der Triebe regt die Pflanze zur Bildung neuer, kräftiger Zweige an. Diese sind jung, vital und setzen viele neue Blütenknospen an.
Beispiele hierfür sind einiger der beliebtesten Blütensträucher im Garten (Falscher Jasmin, Felsenbirne, Forsythie).
Der richtige Zeitpunkt für die Rückschnitte richtet sich vor allem nach dem Blütenzeitpunkt der Gehölze. Im Frühjahr blühende Gattungen (Forsythie, Zierjohannisbeere, Kornelkirsche) haben bereits im Sommer des letzten Jahres ihre Blütenknospen angesetzt. Hätten Sie diese Sträucher im Herbst geschnitten, wären die meisten Knospen vernichtet worden. Diese Gattungen schneiden Sie am besten direkt nach der Blüte im späten Frühjahr.
Genau andersherum verhält es sich mit im Spätsommer oder Herbst blühenden Sträuchern. Diese bilden ihre Blüten im Laufe des diesjährigen Frühlings und brauchen daher einen herbstlichen Rückschnitt.

Auch Hecken-Gartenpflanzen wollen regelmäßig geschnitten werden

Wer eine dichte und gepflegte Formhecke erhalten will, kommt an einem jährlichen Heckenschnitt nicht vorbei. Ganz gewissenhafte Gartenbesitzer schneiden sogar zweimal jährlich.
Der Hauptschnitt sollte Ende Juni/Anfang Juli, nach dem sogenannten Johannistrieb (rund um den Johannistag am 24.6.) erfolgen.
Wollen Sie zweimal im Jahr schneiden, sind die richtigen Zeitpunkte Anfang Juni nach dem ersten Austrieb und im August. Achten Sie dabei unbedingt auf brütende Vögel!

Beetrosen, Edelrosen und Stauden richtig schneiden

Beet- und Edelrosen gehören zu den blühenden Gehölzen, die klassischerweise zwingend einen jährlichen Rückschnitt benötigen. So bleiben sie vital und zeigen jedes Jahr aufs Neue üppige Blüten. Der beste Hinweis für den perfekten Schnitt-Zeitpunkt ist die beginnende Forsythien-Blüte.
Bei remontierenden (öfterblühenden) Rosensorten (Leonardo da Vinci, Bonica 82, Rose de Resht) entfernen Sie jede Blüte direkt, nachdem sie braun wurde. Nach ein paar Wochen hat die Rose neue Blüten gebildet.

Das Gleiche gilt für einige Staudenarten (Margeriten, Schafgarbe, Sonnenhut). Aber auch bei allen anderen Stauden sollten Sie verblühte Blütenstände entfernen. Dadurch verhindern Sie die Samenbildung und eine unnötige Kraftverschwendung der Stauden, sowie ein unkontrolliertes Vermehren der Pflanzen.

Diese Gartenpflanzen sollte man nicht schneiden

Einige Laubgehölze und Koniferen vertragen keinen Rückschnitt. Sie treiben entweder nicht mehr aus, oder bilden sehr viele Wassertriebe. Andere Gehölze sind nicht in der Lage, Wunden ausreichend zu verschließen. Die Folgen sind Fäulnis und Eintrittspforten für viele Pilzerkrankungen oder Bakteriosen. Beispiele hierfür: Magnolien, Walnuss, Zaubernuss, Goldregen, Kiefern.

Darum ist eine gute Gartenschere beim Gartenpflanzen schneiden so wichtig

» Alle Gartenscheren von Schnittzeiten

Je nach der Beschaffenheit des Materials gibt es unterschiedliche Schnittwerkzeuge. Weiche Blumen-Stengel und Zweige bis zu etwa zwei Zentimetern Durchmesser schneiden Sie am einfachsten mit einer klassischen Rosen- oder Gartenschere. Achten Sie dabei auf eine geeignete, ergonomische Form von Griffen und Schneiden. Auf den Innenseiten der Griffe sollten Gummipuffer angebracht sein, um den Impuls beim Zusammentreffen abzufangen und so die Handgelenke zu schonen.

Werden die zu schneidenden Pflanzenteile härter und dicker, verwenden Sie eine Astschere. Diese besitzen lange Griffe, über die mit Hebelkraft bequem auch starke Äste mit bis zu vier Zentimetern Durchmesser entfernt werden können. Astscheren mit variablen Teleskop-Griffen verstärken die Hebelwirkung noch und führen gleichzeitig zu deutlich größeren Reichweiten.

Bei noch dickeren Ästen bietet sich der Einsatz von speziellen Baum-Handsägen an. Besonders praktisch sind Baumsägen mit einem verstellbaren Sägeblatt. Dadurch kann die Säge für jeden Säge-Winkel individuell eingestellt werden - auch in dichten Baum- und Strauchkronen.
Speziell sind ebenfalls die praktischen Klappsägen. Bei ihnen bilden Griff und Sägeblatt eine Linie. Sie sind sehr schmal konstruiert und schneiden nur in Zugrichtung, was die Kraftübertragung besonders effektiv macht und Arbeiten auf engem Raum zulässt.