Hyazinthe schneiden - Tipps und geeignete Gartenscheren

Sobald die letzten Blüten der Hyazinthe verblassen, schneiden Sie die gesamte Blütentraube ab

Im Orient gehörten sie einst zu den beliebtesten Blumen. Ihr Duft und die überschwängliche Blütenfülle inspirierten frühe Dichter wie Homer, Vergil oder Goethe. Ab dem 16. Jahrhundert hielten Hyazinthen auch in Mitteleuropa Einzug und erfreuten sich wachsender Begeisterung. In der heutigen Gartengestaltung müssen sie meistens den klassischen Blumenzwiebeln (Narzissen, Tulpen, Krokusse) den Vortritt geben. Hier erfahren Sie die bewegte Geschichte dieser, den Frühling einläutenden Blumenzwiebel, sowie Wissenswertes über Verwendung, Pflege und zum fachgerechten Hyazinthe schneiden.

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Die Verbreitung der Hyazinthen

Die Stammform der Hyazinthen (Hyacinthus orientalis) ist vom östlichen Mittelmeerraum bis nach Vorderasien beheimatet. Dort wachsen sie auf felsigen Hängen und steinigen Wiesen bis in 2000 Metern Höhe. Nachdem sie ursprünglich zu den Liliengewächsen (Liliaceae) gezählt wurden, ordnen Botaniker sie heute in die Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae) ein.

So kamen die Hyazinthen zu uns

Schon im 13. Jahrhundert erwähnte der persische Dichter Saadi die Schönheit der Hyazinthen in seinen Gedichten. Ebenso begeistert waren holländische Seefahrer und brachten die ersten Hyazinthen-Zwiebeln Mitte des 16. Jahrhunderts nach Mitteleuropa. Dort begannen Züchter zügig mit der Vermehrung und brachten immer neue Farbkombinationen auf den Markt. Im 18. Jahrhundert erreichten die Hyazinthen ihren Höhepunkt an Beliebtheit und Sortenreichtum. Ein holländischer Züchter soll über 1200 Sorten in seinem Katalog angeboten haben. Anschließend wurde es ruhiger um die Frühjahrsblüher. Heute umfasst das Sortiment etwa 200 Sorten in den klassischen roten, blauen, weißen oder rosafarbigen Farbvarianten. Aber auch ausgefallenen Färbungen in apricot, gelb und lila sind nicht selten.

Verwendung der Hyazinthen in modernen Gärten

Blumenzwiebeln stellen in der Gartengestaltung eine wertvolle Ergänzung zu Gehölzen, Stauden und Gräsern dar. Hyazinthen erfreuen Mensch und Natur mit den ersten leuchtenden Blüten im Frühjahr. Ihr Nektar- und Pollenangebot bietet Bienen und anderen Insekten eine lebensnotwendige erste Nahrungsquelle im beginnenden Gartenjahr. Sie nutzen die immer kräftiger werdenden Sonnenstrahlen aus, die noch reichlich durch die unbeblätterten Kronen der Nachbargehölze fallen.

Vor dem Hyazinthe schneiden muss erstmal gepflanzt werden

Setzen Sie die etwa sechs Zentimeter großen Zwiebeln entsprechend in kleinen Dreier- oder Fünfergruppen in die Beete zwischen die Gehölze. Wie alle im Frühling blühenden Blumenzwiebel-Gewächse sollten Hyazinthen ab Oktober bis spätestens Ende November in den Boden gebracht werden. Wichtig ist, dass die Zwiebel vor Wintereinbruch noch Wurzeln bilden kann. Besonders wohlfühlen sich Hyazinthen in durchlässigen Böden. Staunässe muss unbedingt vermieden werden, da die Zwiebeln schnell von Schimmelpilzen befallen und zerstört werden. Als Faustregel gilt eine Pflanztiefe, die etwa der dreifachen Höhe der Zwiebel entspricht. Besonders wirkungsvoll ist eine großflächige Pflanzung.

Hyazinthe schneiden: so funktioniert ein fachgerechter Rückschnitt

Die Blüten der Hyazinthen öffnen sich am Stengel von unten nach oben. Sobald die letzten Blüten verblassen schneiden Sie die gesamte Blütentraube ab, bevor Samen angesetzt werden können und die Zwiebel dadurch unnötig Kraft kostet.
Wichtig ist, die Laubblätter stehenzulassen. Sie sorgen durch Fotosynthese für den Aufbau von Nährstoffen und ermöglichen der Zwiebel Wachstum und die Bildung von Tochterzwiebeln für die Vermehrung. Erst nach vollständigem Vergilben können Sie die Blätter ebenfalls entfernen.

Wie bei allen Arbeiten macht das Hyazinthe schneiden erst mit hochwertigem, geeignetem Werkzeug richtig Spaß.

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Geeignete Pflanzenkombinationen und Beet-Nachbarn der Hyazinthe

Neben einer Kombination mit anderen frühblühenden Zwiebeln, wie Narzissen, Krokussen, Blausternchen oder Tulpen wirken Hyazinthen auch mit Frühlingsstauden sehr apart. Hier sind vor allem Bergenien (Bergenia cordifolia), weiß blühende Schleifenblumen (Iberis sempervirens) und das bodendeckende Lungenkraut (Pulmonaria) zu nennen. Immergrüne Gehölze wie Thuja, Eibe, Kirschlorbeer oder Rhododendren eignen sich hervorragend als grüner Hintergrund und lassen die Farben der Hyazinthen-Blüten noch kräftiger erscheinen.

Beliebt sind Hyazinthen auch als Schnittblumen oder als im Gewächshaus vorgezogene Frühlings-Arrangements in Kübeln und Schalen für Innenraum-Dekorationen.
Der intensive Duft ist für viele Menschen der Inbegriff des herannahenden Frühjahres, andere reagieren allergisch darauf. Die Zwiebel-Schönheiten sind leicht giftig. Der (eher unwahrscheinliche) Verzehr kann zu Unwohlsein und Übelkeit führen, aber auch der direkte Kontakt führt bei empfindlichen Menschen zu Hautreizungen.