Indianernessel schneiden, schon im Frühjahr oder erst im Herbst?

So finden Sie den richtigen Zeitpunkt für den Rückschnitt der Indianernessel

Wer auf trockenen, nährstoffarmen Böden wohnt und seinen Hausgarten anlegen will, der kommt an der Verwendung der Indianernessel nicht herum. Anspruchslos, aber optisch bemerkenswert, so kommt die beliebte Staude daher und ziert jedes Staudenbeet. Kein Wunder also, dass sie es zur Staude der Jahres 2023 geschafft hat. Was ist das für eine Pflanze, wann sollte man die Indianernessel schneiden, wo kommt sie überhaupt her und wo fühlt sie sich wohl?
Diese Fragen wollen wir hier klären.

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Indianernessel schneiden mit einer kompakten Gartenschere

Botanische Herkunft der Indianernessel und ihr Ursprung

Die Indianernessel (Monarda) gehört zur Pflanzenfamilie der Lippenblütler (Lamiaceae). Den botanischen Namen erhielt sie wegen des spanischen Arztes Nicolas Monardes, der als einer der ersten Mediziner die heilende Wirkung der Indianernessel beschrieb.
Die Heimat von Monarda ist Nordamerika, wo sie als einjährige Kräuter, aber auch als ausdauernde Stauden wachsen.
Auch wenn die indigenen Völker Nordamerikas offiziell heute nicht mehr so bezeichnet werden, der Name "Indianernessel" leitet sich aus der sehr frühen Verwendung der Staude als Heilpflanze durch die damalige Bevölkerung ab. Aus den aromatischen Blättern mit ihrem hohen Gehalt an ätherischen Ölen wurde Tee aufgebrüht, der gegen Erkältungen wirken soll.

Verwendung der Indianernessel im Hausgarten

Je nach Sorten bilden die Indianernesseln 60 bis 120 Zentimeter hohe Stängel. Die von Juni bis September erscheinenden Blüten sitzen in dichten Quirlen direkt am Trieb. Das menschliche Auge erfreut sich an den von weiß, über rosafarbig bis violett und rot leuchtenden Blütengruppen.
Der Insekten-Welt, allen voran Bienen, Hummeln und Co. dient die Monarda als sehr üppige Nahrungsquelle und gilt daher als Bienenweide.

Die trockenresistenten Stauden mögen durchlässige, nährstoffreiche Böden. Ein bis zwei Düngergaben (März und Juli) aus organischem Dünger oder reifem Kompost sorgen für gesunde und kräftige Pflanzen. Trockene Perioden werden gut vertragen, sollten jedoch nicht die Regel sein. Monarda wachsen sowohl im Halbschatten, als auch in voller Sonne. Je sonniger und heißer der Standort gewählt wird, umso feuchter muss der Boden sein. Staunässe oder winternasse Standorte sind dagegen unbedingt zu vermeiden. Die Pflanzen kümmern dort, oder sterben komplett ab.

Besonders gelungen ist die Verwendung der Indianernessel in Staudenbeeten mit Natur-Charakter, oder in den immer beliebter werdenden und pflegeleichten Steppengärten. Als Nachbarn eignen sich dort beispielsweise Salbei (Salvia), Lavendel (Lanvandula), Woll-Ziest (Stachys byzantina) und Astern. Aber auch Ziergräser, wie Lampenputzergras (Pennisetum), Seggen (Carex) und Reitgras (Calamagristis).

Um die recht kahlen Stängel der Indianernessel zu kaschieren, ist es sinnvoll diese mit halbhohen Stauden zu kombinieren.

Indianernessel schneiden - zu dieser Jahrezeit sollte der Rückschnitt erfolgen

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Wie die meisten mehrjährigen und ausdauernden Stauden, ziehen auch die Indianernesseln im Herbst ihre Nährstoffe in den Wurzelbereich ein. Die oberirdischen Pflanzenteile sterben ab. In kälteren Regionen macht es Sinn, diese Blätter und Triebe über Winter stehenzulassen. So dienen sie als Frostschutz für den Wurzelstock und bieten Insekten und Kleintieren einen Schutz vor der kalten Jahreszeit.
Im zeitigen Frühjahr (Anfang März) wird es Zeit, die toten Pflanzenteile abzuschneiden und zu entfernen. Dadurch kommen die wärmenden Sonnenstrahlen bis an den Boden und geben den Pflanzen, zusammen mit der steigenden Tageslänge, die Impulse, neue Triebe auszubilden.

Indianernessel lassen sich ganz leicht vermehren

Die Zeit des Rückschnitts kann gleichzeitig zur Teilung der Pflanzen genutzt werden. Graben Sie dazu die Wurzelstöcke aus und schneiden Sie mit einem scharfen Messer einzelne Abschnitte heraus. Achten Sie darauf, immer ausreichend Wurzelmasse an jedem Ableger zu belassen.Die so neu gewonnenen Pflanzenteile graben Sie am gewünschten Standort ein und halten ihn die nächsten Wochen feucht. Um möglichst schnell eine optische Wirkung zu erzielen und unerwünschten Aufwuchs zu verhindern, ist es empfehlenswert, rund sieben bis acht Exemplare pro Quadratmeter zu pflanzen.Durch das Teilen können Sie sowohl den Ausbreitungsdrang der Stauden regulieren, als auch eine gezielte Vermehrung vornehmen. Spätestens nach rund fünf Jahren sollte die Indianernessel geteilt werden, da sie im Alter zum Vergreisen neigt und unansehnlich wird.