Johannisbeeren schneiden - so schneiden Sie Sorten mit roten, weißen und schwarzen Früchten

Ein fachgerechter Rückschnitt verhindert die Überalterung und sorgt für jährlich frische Früchte

Falls Sie sich gefragt haben sollten, ob, wann und wie Sie Ihre Johannisbeeren schneiden müssen, so können wir Ihnen hier all Ihre Fragen beantworten. Johannisbeeren gehören zu den beliebtesten Beerensträuchern in heimischen Privatgärten. Sie benötigen wenig Platz und tragen sehr zuverlässig ihre süßsauren Früchte. Sorten mit roten, schwarzen und weißen Beeren sind im Handel erhältlich. Um eine Überalterung zu verhindern und jährlich frische Früchte genießen zu können, sind regelmäßige, fachlich korrekte Rückschnitte notwendig.

Gemeinsam mit den Stachelbeeren (Ribes uva-crispa) gehören die Johannisbeeren (Ribes) zu der Pflanzenfamilie der Stachelbeergewächse (Grossulariaceae). Die Gattung ist mit rund 150 Arten vor allem in gemäßigten Klimazonen der nördlichen Hemisphäre zu Hause. In Europa sind besonders die Schwarze, die Rote und die Weiße Johannisbeere als Obst bekannt. Aber auch im Bereich der Ziersträucher sind Zuchtformen der Johannisbeere zu finden. Das Zuchtziel dieser Gartensträucher ist die Bildung von zahlreichen, großen Blüten, die teilweise steril sind.

» Gartenschere zum Johannisbeeren schneiden

Johannisbeeren zurückschneiden

So finden Sie den idealen Standort für Johannisbeeren

Wie die meisten Obstgehölze, so möchte auch die Johannisbeere einen möglichst sonnigen Platz mit humosem, durchlässigen Boden. Es sollte stets ausreichend Feuchtigkeit verfügbar sein, ohne Staunässe zu bilden.
Eine zweimalige Gabe (März und Ende Juli) von organischem Dünger erleichtert der Pflanze die Bildung von neuen Blüten und Früchten. Arbeiten Sie den Dünger leicht in den Boden ein, um ihn von den Bodenlebewesen umwandeln zu lassen.

Johannissbeeren schneiden: das müssen Sie bei roten und weißen Beeren beachten

Die zwei- und dreijährigen Triebe der roten und weißen Johannisbeeren tragen besonders viele Früchte. Ab dem vierten Jahr geht der Fruchtansatz merklich herunter. Entfernen Sie daher jedes Jahr, direkt nach der Ernte, die zwei bis drei ältesten Grundtriebe. Lassen Sie keine Reststücke stehen, sondern schneiden Sie unmittelbar am Boden.
Gleichzeitig sollte ein Auslichtungsschnitt für gute Belichtung und ausreichend Durchlässigkeit sorgen. Drei bis vier der im Frühjahr neu gebildeten Grundtriebe dürfen stehenbleiben. Der Rest wird ebenfalls bodennah abgeschnitten. So sorgen Sie dafür, dass sich die Kraft der Pflanze auf wenige Haupttriebe konzentrieren kann. Ein Johannisbeerstrauch sollte nicht mehr als zwölf Haupttriebe besitzen.
Als Nächstes entfernen Sie bis 40 Zentimeter Höhe sämtliche jungen Seitentriebe der Haupttriebe. In diesem unteren Bereich reicht das Sonnenlicht nicht für eine befriedigende Blüten- und Fruchtbildung. Mit dem Entfernen von strikt aufrecht wachsenden Wassertrieben beenden Sie nun den wichtigen Auslichtungsschnitt.

Abgeerntete Seitentriebe schneiden Sie gleich nach der Ernte auf etwa einen Zentimeter lange Stummel zurück. Hieraus entwickeln sich in der nächsten Saison neue Fruchttriebe.
Diesjährige Seitentriebe bleiben ungeschnitten. Sie bilden ebenfalls im neuen Jahr reichlich Früchte. Stehen diese Triebe zu eng, sollten sie allerdings vereinzelt werden.

So schneiden Sie schwarze Johannisbeeren

Anders als bei den weißen und roten Ribes bildet die Schwarze Johannisbeere (Ribes nigrum) die meisten Früchte an den einjährigen, langen Seitentrieben. Diese erkennen Sie an der hellbraunen Farbe der Rinde und einer Länge von über 20 Zentimetern. Die Bildung der ergiebigen Langtriebe unterstützen Sie durch einen regelmäßigen Erhaltungsschnitt im zeitigen Frühjahr (Anfang März). Abgepflückte Langtriebe aus dem letzten Jahr schneiden Sie auf zwei Zentimeter kurze Stummel zurück. Ein Drittel der alten an dunkelbrauner Rinde erkennbaren Haupttriebe sägen Sie bodennah ab. Junge Grundtriebe bleiben ungeschnitten stehen. Schwache, zu dicht stehende Grundtriebe sind komplett zu entfernen.

Geeignete Gartenscheren zum Johannisbeeren schneiden

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Gartenarbeit soll Spaß machen. Ausschlaggebend dazu ist unter anderem die Verwendung von scharfen, ergonomisch geformten Schnittwerkzeugen. Ein regelmäßiges Säubern und Ölen der Geräte verlängert die Lebensdauer und den leichten, kräfteschonenden Gebrauch. Scharfe Klingen garantieren saubere, gut verheilende Wunden.Junge ein- und zweijährige Triebe sind leicht mit einer Rosen- oder Gartenschere zu entfernen. Alte, verholzte oder trockene Grundtriebe erreichen oftmals Durchmesser von mehreren Zentimetern. Verwenden Sie hier Astscheren oder kleine, handliche Handsägen. Ideal für diese Zwecke geeignet sind die beliebten japanischen Klappsägen. Sie sägen in Zugrichtung und kommen mit ihren schmalen Sägeblättern auch zwischen eng stehenden Trieben gut zurecht.