Kirschbaum schneiden: so schneiden Sie richtig!

Standort - Wuchsformen - Pflege - Rückschnitte

Grundsätzlich gibt es zwei Gruppen von Kirschbäumen: Zierkirschen und Kirschen als Obstbäume (Süß- und Sauerkirschen). Beide Gruppen gehören zur Pflanzenfamilie der Rosengewächse (Rosaceae) und bilden essbare Früchte. Funktion, Verwendung und Pflege der Gehölze unterscheiden sich teilweise erheblich. Hier wollen wir uns mit dem fachgerechten Schnitt von Kirschbäumen als Obstgehölze beschäftigen und geben Ihnen Tipps zum fachgerechten Kirschbaum schneiden.

» Kirschbaum schneiden - am Besten mit Scheren von Schnittzeiten

Den richtigen Standort für einen Kirschbaum finden

Wie jedes Obstgehölz mag die Kirsche einen Standort mit ungehinderter, langer Sonneneinstrahlung und ausreichendem Platz für ein ungehindertes Wachstum. Kirschen wachsen schnell (bis zu 50 Zentimeter pro Jahr) und bilden große, beeindruckende Bäume. Baumschulen und Gartencenter bieten unterschiedliche Wuchsformen und Veredelungs-Unterlagen an. So gibt es auch für kleine Gärten die passenden Kirschgehölze.

Kirschbäume gibt es in verschiedenen Wuchsformen

  • Hochstamm: Mit einer Stammhöhe von zwei Metern und einer stark wachsenden Unterlage eignet sich diese Wuchsform nur für große Gärten oder Streuobstwiesen. Platzbedarf ca. 100 m² pro Baum. Er kann über 100 Jahre alt werden, fruchtet jedoch frühestens nach 5 bis 10 Jahren.
  • Halbstamm: Stammhöhe bei 120 bis 140 cm. Veredelung auf mittelstark wachsenden Unterlagen mit Erträgen schon nach drei bis fünf Jahren. Platzbedarf ca. 30 bis 40 m² pro Baum. Lebenserwartung 60 Jahre.
  • Buschbaum: Mit einer Stammhöhe von 60 cm und einer schwachwachsenden Unterlage erreicht diese Wuchsform eine maximale Höhe von vier Metern und ist auch für kleine Gärten geeignet. Schon nach zwei Jahren beginnt die Ernte. Platzbedarf ca. 20 m² pro Baum. Lebenserwartung 20 bis 25 Jahre.

Den Kirschbaum richtig pflegen

Nach der Pflanzung (Oktober bis Ende März) benötigen die Gehölze eine Anbindung mit Baumpfählen, um ein erfolgreiches Anwachsen zu gewährleisten. Das notwendige regelmäßige Wässern wird durch Anlegen eines Gießrandes erleichtert.

Kirschbaum schneiden, der richtige Rückschnitt je nach Sorte:

Wenn Sie Ihren Kirschbaum lange physiologisch jung und vital erhalten wollen und die Kirschernte nach vielen Jahren noch reichlich ausfallen soll, müssen Sie regelmäßig zu Schere, Säge und Astschere greifen. Da sich Süßkirschen und Sauerkirschen sowohl im Wuchsverhalten als auch im Fruchtansatz unterscheiden, differenzieren wir die Schnittmaßnahmen entsprechend. Grundsätzlich gilt für beide Kirscharten, je kräftiger der Rückschnitt, desto stärker die vegetative Gegenbewegung der Bäume. Soll heißen, vitale Bäume mit starkem Zuwachs sollten weniger radikal beschnitten werden als schwach wachsende.

Wie bei allen Arbeiten macht das Kirschbaum schneiden erst mit hochwertigem, geeignetem Werkzeug richtig Spaß.

» Unsere Gartenscheren im Online-Shop

So schneiden Sie einen Süßkirschenbaum:

Süßkirschen werden im Sommer direkt nach der Ernte geschnitten, um ihr starkes Wachstum zu begrenzen. Hierbei ist unbedingt auf den Erhalt des dominierenden Haupttriebes zu achten. Konkurrierende, ebenfalls strickt aufrecht wachsende Äste sind zu entfernen. Süßkirschen werden deutlich moderater geschnitten als Sauerkirschen. Sie bilden die Fruchthölzer an einjährigen Trieben und den, "Bukett-Sprossen" genannten, Kurztrieben, welche zwingend erhalten bleiben müssen. Zur Ausbildung von Blüten und reifen Früchten benötigt die Kirsche viel Sonnenlicht. Daher ist das Auslichten der Krone das wichtigste Schnittziel. Entfernen Sie tote, kranke und sich reibende Äste.

So werden Sauerkirschbäume geschnitten:

Auch bei den Sauerkirschen ist die Krone lichtdurchlässig und nicht zu buschig zu halten. Geschnitten wird die Sauerkirsche zwischen November und März, wobei Tage mit starkem Frost zu vermeiden sind. Sauerkirschen wachsen mehr strauchartig als Süßkirschen. Daher sind mehrere Leittriebe in der Krone akzeptabel und gleichwertig zu behandeln.

Kirschbaum schneiden: Unterschiede bei Schattenmorellen und Weichselkirschen beachten!

Sauerkirschen unterteilt man in zwei Wuchs-Typen: den Schattenmorellen-Typ und den Weichselkirschen-Typ.

  • Schattenmorellen: Kürzen Sie direkt nach der Ernte sämtliche abgeernteten Zweige ein, um die Bildung neuer, starker Fruchttriebe zu fördern. Ohne entsprechenden Schnitt verkahlen die dünnen äußeren Triebe jedes Jahr mehr. Schattenmorellen tragen nur an den einjährigen Trieben Früchte. Schwach verzweigte, in die Jahre gekommene Kronen können durchaus auch kräftiger bis ins alte Holz eingekürzt werden. Merksatz: drei Viertel der Fruchttriebe zu mindestens drei Vierteln einkürzen.
  • Weichselkirschen: Der Blüten- und Fruchtansatz der Weichselkirsche ist dem der Süßkirschen ähnlich. Auch hier bilden sich am mehrjährigen Holz Kurz- und Bukett-Treibe, die zu erhalten sind. Die Schnittarbeiten sind daher wie bei den Süßkirschen beschrieben auszuführen.