Liguster schneiden wird mit diesen Profi-Tipps zum Kinderspiel

Welche Liguster-Arten eignen sich besonders für unsere mitteleuropäischen Regionen, wo fühlt er sich wohl und vor allem, wie und wann muss er geschnitten werden?

In kaum einem Garten fehlt er. Ob als geschnittene Hecke, Formgehölz oder frei wachsend in Solitär-Form. Der Gewöhnliche Liguster, auch Rainweide genannt, ist beliebt, weil er robust, winterhart und pflegeleicht daherkommt.

» Liguster schneiden mit Scheren von Schnittzeiten

Bevor Sie mit dem Liguster schneiden beginnen, einige Infos zur Pflanze

Liguster (Ligustrum) ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae). Je nach Art bilden sie immergrüne oder laubabwerfende Sträucher und Kleinbäume. Das Hauptverbreitungsgebiet der Gattung liegt im östlichen Asien und hier vor allem in Japan und China. Nur wenige Arten sind in Afrika und Europa heimisch.
Der "Gewöhnliche Liguster" (Ligustrum vulgare) ist die einzige wild vorkommende Art in Mitteleuropa.

Verwendung des Ligusters in der Gartengestaltung

Seine Robustheit und Trockenverträglichkeit haben ihn unter anderem zu einem der beliebtesten Gehölze in heimischen Gärten gemacht. Seine natürlichen Standorte sind meist sonnig und trocken. Liguster gilt als Pioniergehölz und kommt daher mit sämtlichen Böden zurecht. Auch wochenlange Trockenheit sind für gesunde Exemplare kein Problem.

Ligusterhecke schneiden

Wegen seiner extrem hohen Schnittverträglichkeit wird der "Gewöhnliche Liguster" sehr gerne als geschnittene Hecke angepflanzt. Als ballenlose Ware in einer Höhe von 80 bis 100 cm sollten Sie vier Stück pro laufenden Meter einsetzen. Die (halb)immergrüne Sorte Ligustrum vulgare "Atrovirens" behält in milden Wintern ihr Laub. Nur bei kräftigen Frösten verliert sie ebenfalls die Blätter, ist aber verlässlich winterhart.
Da der "Gewöhnliche Liguster" einheimisch ist, bietet er der heimischen Tierwelt viele ökologische Vorteile. Seine Blüten dienen in Frühsommer als Pollen- und Nektarquelle und die Beeren schmecken im Herbst Vögeln und Kleintieren. Durch die starke Verästelung sowohl der oft geschnittenen Heckenpflanzen, als auch der frei wachsenden Solitärsträucher bieten sie Schutz und sehr gute Nistmöglichkeiten. Perfekte Voraussetzungen für die Verwendung als Vogelschutzgehölz in einer freiwachsenden Hecke oder an Feldrändern.

Diese Liguster-Sorten eignen sich besonders

Suchen Sie eine Pflanze, um kleine, schwach wachsende Hecken anzulegen, ist die Sorte "Lodense" empfehlenswert.
Aus der aus Japan stammenden Art Ligustrum ovalifolium wurde ein echter Hingucker gezüchtet: der Goldliguster (L. ovalifolium "Aureum"). Mit seinen gelb-grün gefleckten Blättern zaubert er einen willkommenen Farbfleck in jeden Garten.

Liguster schneiden - so sieht ein fachgerechte Schnitt aus

Das wichtigste zuerst: Sie brauchen keine Angst vor Fehlern beim Rückschnitt von Liguster zu haben! Er verzeiht sämtliche Fehler. Auch grobe Schnitzer gleicht er schnell und zuverlässig aus, sodass nach spätestens zwei Vegetationsperioden nichts mehr davon zu sehen ist.

Eine geschnittene, formale Hecke wird und bleibt erst durch den regelmäßigen Schnitt dicht. Wollen Sie es besonders gut machen, empfiehlt sich ein zweimaliger Rückschnitt pro Jahr. Ende Juni (nach der Blüte) ist der Zeitpunkt für den ersten Schnitt gekommen. Die jungen Triebe werden entfernt und der "Johannistrieb" Ende Juli sorgt für weitere Verzweigungen. Im Juni ist die Bruttätigkeit unserer Vögel ebenfalls auf dem Höhepunkt. Achten Sie als verantwortungsbewusste Gartenbesitzer auf Nester oder regen Flugbetrieb. Im Zweifel sollte der Heckenschnitt verschoben werden!
Der zweite Schnitt erfolgt Ende August bis Ende September.

Wie bei allen Arbeiten erzielt man beim das Liguster schneiden mit hochwertigem, geeignetem Werkzeug die besten Ergebnisse.

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"Oben schlank, unten breit" lautet das Motto beim Liguster schneiden

Beim Rückschnitt jeder geschlossenen Hecke ist es wichtig, diese (von der Stirnseite her gesehen) trapezförmig auszubilden. So beschattet sich die Hecke weniger selbst und in einem schneereichen Winter rutscht die weiße Pracht an der Hecke herunter und bleibt nicht auf einer breiten Oberseite liegen, was im schlimmsten Fall zu einem Auseinanderbrechen der Hecke führen kann.

Frei stehende und freiwachsende Liguster benötigen keinen jährlichen Schnitt. Greifen Sie hier nur zur Garten- oder Astschere, wenn der Strauch verkahlt, auseinanderbricht, oder um Frostschäden zu beseitigen.
Im Extremfall verträgt ein Liguster auch einen radikalen Rückschnitt bis 20 Zentimeter über dem Boden. Dies sollte im zeitigen Frühjahr vor dem Austrieb stattfinden, damit die Pflanze das volle Gartenjahr Zeit zur Erholung hat.