Mandarinenbaum schneiden - im Herbst oder Frühjahr?

Der ursprünglich aus Indien und China stammende Mandarinenbaum ist vor allem in Südeuropa zu finden. Dort wird er wirtschaftlich angebaut. In Mittel- und Nordeuropa ist er nur bedingt winterhart. Ein Standort im Freiland ist nur in sehr milden Regionen empfehlenswert. Die Regel ist eine Kultur in mobilen Pflanzkübeln, um ein Überwintern in geschützten Räumen zu ermöglichen. Dann stellt sich für heimische Gärtner auch die Frage, wann man einen Mandarinenbaum schneiden sollte? Erst im Herbst oder bereits im Frühjahr?

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Der Mandarinenbaum (Citrus reticulata) zählt zu den Zitruspflanzen in der Familie der Rautengewächse (Rutaceae)

Die Pflanze bildet kleine, etwa zwei bis drei Meter hohe Sträucher mit lederartigen, immergrünen Blättern. Auch die jungen Zweige besitzen eine grüne Rinde, bis sie im Laufe der Jahre eine grau-braune Färbung annehmen.
Die Blüte kann unter idealen Bedingungen mehrmals im Jahr erfolgen, teilweise sogar parallel mit der Fruchtbildung. Sie verströmen einen angenehmen, süßlichen Duft, der sich in warmen mediterranen Witterungen weiträumig ausbreitet.

Es gilt als sicher, dass die ersten Mandarinenbäume Anfang des 19. Jahrhunderts durch Seefahrer und Händler in Europa eingeführt wurden. Aus ihnen züchtete man die noch heute angebauten Mittelmeer-Mandarinen.
In unseren mitteleuropäischen Klimazonen ist jedoch sehr selten mit der Bildung von zum Verzehr geeigneten Früchten zu rechnen.

Standorte und die richtige Pflege für Ihren Mandarinenbaum

Am einfachsten und praktischsten ist es, den Mandarinenbaum in einen Blumenkübel zu pflanzen. Der Kübel sollte groß genug und schwer sein, um ein Umkippen bei Wind zu verhindern. Sehr wichtig ist ein Loch im Boden und eine zirka fünf Zentimeter dicke Drainschicht aus Blähton oder grobem Kies, damit überschüssiges Wasser zügig abfließen kann.
Standsicherer und geschützter vor schneller Austrocknung ist das Einlassen des Kübels in die Gartenerde. Zum Winter hin können Sie den Pflanzkübel wieder ausgraben und zum Winterquartier transportieren.
Natürlich kann die Pflanze im Kübel auch frei auf Terrassen und Balkonen stehen. Der wärmeliebende Mandarinenbaum liebt einen vollsonnigen Standort. Bei zu geringer Licht- und Wärmeausbeute verliert die Pflanze schnell viele Blätter und bildet dünne, lange Triebe aus. Zugluft und stark windige Standorte sind ebenfalls zu vermeiden.

Substrate sorgen für einen gesunden und ertragreichen Mandarinenbaum

Gönnen Sie Ihrem mediterranen Liebling im Idealfall spezielle Substrate für Zitruspflanzen. Düngen Sie zweimal im Monat nur im Frühling und Sommer (Mai bis August) mit speziellem Dünger für Zitruspflanzen. In den übrigen Jahreszeiten wird nicht gedüngt und nur sehr mäßig gegossen. Auch im Sommer erfolgt das Wässern immer erst, wenn die obere Erdschicht deutlich abgetrocknet ist.

Wenn das gesamte Substrat durchwurzelt wurde, ist es Zeit, den Mandarinenbaum umzupflanzen. Der Durchmesser des neuen Topfs sollte vier Zentimeter größer sein. Rauen Sie mit einer stabilen Gabel die Ränder des Topfballens vorsichtig auf.

Mandarinenbaum schneiden, so wird's gemacht

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In unseren Breiten werden Mandarinenbäume rund 120 bis 150 Zentimeter groß. Es schadet der Fruchtbildung nicht und wirkt optisch harmonisch, wenn Sie durch den Rückschnitt eine rundliche Wuchsform ausbilden. Der Habitus sollte nicht zu dicht sein. So kommt möglichst viel Licht und Sonne in sämtliche Bereiche der Krone und die Pflanze kann nach Regenfällen schnell abtrocknen. Pilzerkrankungen und Feuchtigkeit liebende Schädlinge werden dadurch reduziert.

Stellen Sie im Laufe der Jahre vier bis fünf Haupttriebe heraus, die das Grundgerüst der Pflanze bilden.
Kranke, abgestorbene und verletzte Pflanzenteile müssen entfernt werden.
Optimal ist ein Beschneiden der Pflanze kurz vor, oder kurz nach der Blüte. Verwenden Sie nur scharfe, saubere Gartenscheren. Das verhindert gequetschte Schnittstellen und stellt sicher, dass saubere Schnitte entstehen, die gut und schnell verheilen.

Sollte ein Mandarinebaum im Herbst oder Früjahr geschnitten werden?

Der optimale Zeitpunkt für einen Rückschnitt ist kurz vor dem Beginn des neuen Triebwachstums im Frühjahr. Indem Sie die Schnittmaßnahmen in dieser Phase durchführen, ermöglichen Sie der Pflanze, ihre gesamte Energie gezielt in andere Äste zu investieren. Dies fördert ein robustes und gesundes Wachstum während der kommenden Wachstumsperiode.

Ein aufmerksames Augenmerk sollte auch auf der Bewässerung liegen. Wenn die Blätter des Mandarinenbaums unerwünschte braune Verfärbungen zeigen, ist es ein Anzeichen dafür, dass die Pflanze möglicherweise zu viel Wasser erhält. Ein ausgewogenes Bewässerungsschema ist entscheidend, um Staunässe zu vermeiden und die Wurzeln vor Fäulnis zu schützen. Die Anpassung der Bewässerungsmenge entsprechend den Bedürfnissen des Baums ist daher von großer Bedeutung.

Insgesamt ist eine achtsame Pflege im Frühjahr, sowohl in Bezug auf den Rückschnitt als auch die Bewässerung, der Schlüssel zu einem vitalen und ertragreichen Mandarinenbaum. Durch diese Maßnahmen tragen Sie dazu bei, dass die Pflanze ihre volle Pracht entfaltet und Ihnen reichlich Früchte von bester Qualität schenkt.

So können Sie Ihren Mandarinenbaum überwintern

Sobald die Temperaturen unter 10° Celsius fallen, sollte ein sicheres Winterquartier eingerichtet werden. Auch im Winter braucht die Pflanze mindestens sechs Stunden helles Licht. Reduzieren Sie die Wassergaben und achten Sie auf Zugluft. Bewegen und drehen Sie den Baum nicht. Bodenkälte kann durch eine Styroporplatte verringert werden.
Ab Mai kann die Pflanze wieder langsam an den Aufenthalt im Freien gewöhnt werden.