Magnolien schneiden oder einfach wachsen lassen?

Ein falscher Schnitt kann die Blütenpracht auf längere Zeit zerstören

Die Magnolien bilden mit ihren etwa 200 bekannten Arten eine eigene botanische Familie, die Magnoliengewächse (Magnoliaceae). Manche Gärtner bezeichnen sie als "lebende Fossilien", da bei Ausgrabungen entdeckte Exemplare auf ein Alter von über 100 Millionen Jahren datiert wurden. Magnolien gehören damit zu den ältesten bekannten Blütenpflanzen und gelten als Ursprung aller heute existierenden Laubgehölze.
Bis zum Beginn der Eiszeiten gehörte auch Mitteleuropa zur Heimat der Magnolien. Die Kälte hat sie vertrieben und seitdem kommen sie natürlich ausschließlich in Ostasien und Mittel- und Nordamerika vor. Ob und wann man Magnolien schneiden soll, erfahren Sie im Folgenden.

» Scheren von Schnittzeiten zum Magnolien schneiden

Bevor Sie mit dem Schneiden beginnen, der Standort einer Magnolie will gut überlegt sein

Der Anblick einer großen in voller Blüte stehenden Magnolie ist unvergesslich. Kein Wunder, dass diese beeindruckenden Gehölze in der Gartengestaltung nach wie vor sehr beliebt sind. Je nach Art und Sorte entwickeln sich die Pflanzen zu klein bleibenden Sträuchern oder weit ausladenden Kleinbäumen. Die kleine Sternmagnolie (Magnolia stellata) eignet sich zur Verwendung in gemischten Pflanzengruppen. Die durch besonders große Blüten auffallende Tulpen-Magnolie (Magnolia x soulangeana) wächst langsam, bildet aber malerische, teilweise asymmetrische Kronen, die im Alter mehr als acht Meter Durchmesser erreichen können. Sie empfehlen sich für eine hervorgehobene Einzelstellung im Vorgarten oder auf einer großen Rasenfläche mit passender Unterpflanzung.

Da die Wurzeln von Magnolien gerne unangetastet bleiben und die Pflanzen sehr schlecht mit einem Standortwechsel zurechtkommen, sollten Sie von Beginn an einen geräumigen Platz im Garten suchen. Die Pflanze kann so ihren typischen Habitus ausbilden und muss nicht ständig geschnitten werden.
Der Tulpenbaum, wie die Magnolie in Deutschland auch oft genannt wird, liebt einen frischen, humosen und immer ausreichend feuchten Boden. Sie wächst sowohl im Schatten, als auch in sonniger Lage. Eine starke Sonneneinstrahlung macht die Versorgung mit Wasser noch wichtiger.

Ihre Blütenfarben reichen von weiß, über gelb, bis zu rosa, roten und tief violetten Tönen. Die in unseren Breiten weitgehend winterharten Arten sind sommergrün. Die im Frühjahr erscheinenden Blüten sind unter den dünnen Knospen-Deckblättern empfindlich gegen Spätfröste.

Optimale Pflanzung und Pflege von Magnolien

Magnolien sollten grundsätzlich im Frühling gepflanzt werden. März und April sind ideale Monate für das Setzen von Ballenware. Im Container gezogene Exemplare können bis in den Sommer gepflanzt werden. Die Magnolien müssen allerdings ausreichend Zeit haben, um vor dem ersten Frost genügend neue Wurzeln bilden zu können. In den ersten Standjahren hat sich ein Mulchen des Wurzelbereichs mit Rindenmulch oder Laub als Frostschutz bewährt. Die Schicht sollte mindestens 10 Zentimeter dick sein. Sie wird durch die Bodenorganismen langsam von unten zersetzt und wirkt so als Langzeitdünger. Achten Sie unbedingt darauf, dass der Stamm frei gehalten wird.

Wie bei allen Arbeiten sollte das Magnolien schneiden immer nur mit hochwertigem, geeignetem Werkzeug durchgeführt werden.

» Unsere Gartenscheren im Online-Shop

Magnolien schneiden: Rückschnitte sollten eine Ausnahme bleiben

An einem idealen Standort mit ausreichendem Platzangebot benötigt die Magnolie keinen Schnitt. Ähnlich wie andere wertvolle Solitärgehölze, wie Zaubernuss, japanischer Fächerahorn oder einzelne Hartriegel-Arten (z.B.: Cornus kousa) gedeiht sie von ganz alleine und bringt regelmäßig prächtige Blüten hervor.

Starke Verjüngungsschnitte sollten Sie vermeiden. Sie führen zu einer Reduzierung der Blütenbildung und zur Ausbildung vieler, unschöner, senkrecht wachsender Wassertriebe, die die Pflanze viel Kraft kosten und die ruhige Optik der Krone empfindlich stören. Diese Treibe müssen im Folgejahr entfernt werden, und es dauert lange, bis sich das Wuchsverhalten wieder beruhigt.
Wird ein älteres Exemplar zu groß und ein Rückschnitt ist nicht mehr zu verhindern, versuchen Sie, ganze Äste zu entfernen oder auf einen starken Seitenast abzuleiten. So verhindern Sie die oben beschriebene Bildung von Wassertrieben. Schneiden Sie nur bis zum sogenannten "Astkragen". Das ist eine leichte Verdickung zwischen Stamm und Ast. Er gehört zum Stamm und muss daher erhalten bleiben. So wird ein Verschließen der Wunde durch Kallusgewebe erleichtert.

Wichtig ist die Verwendung von gut geschärften Handsägen oder Gartenscheren. Dadurch erzeugen Sie saubere Wunden, die schnell überwallt werden können.