Knöterich schneiden, pflegen oder bekämpfen?

Ob und wie man einen Knöterich schneiden muss, hängt von der jeweiligen Pflanzenart ab.

Die Pflanzengattung "Knöterich" umfasst unterschiedliche Pflanzenarten mit komplett differenzierten Wuchs-Merkmalen. Ob Klettersträucher oder Stauden, Knöteriche punkten durch positive Eigenschaften, wie Robustheit und Langlebigkeit. Hier erfahren Sie, wie man, je nach Plfanzenart, den Knöterich schneiden sollte.

» Unsere Empfehlung:
die besten Gartenscheren zum Schneiden des Knöterich

Knöteriche (Persicaria, früher Polygonum) bilden eine Pflanzengattung in der Familie der Knöterichgewächse (Polygonaceae). Es gibt rund 100 Arten, die in den gemäßigten Breiten der Nordhalbkugel vorkommen. Sie erhielten in der Vergangenheit recht häufig neue botanische Namen und Einordnungen.

Knöterich schneiden mit einer kompakten Gartenschere

Der Schlingknöterich ist ein starkwüchsiger, unempfindlicher Kletterstrauch.

Er begrünt problemlos Pergolen, Rankgitter und bis zu 15 Meter hohe Wände. Dazu benötigt er allerdings immer eine Rankhilfe, die kräftig genug dimensioniert sein muss. Der sommergrüne Strauch fasziniert mit seinen überschwänglich ausgebildeten, kleinen, aber leuchtend weißen Blüten. Von Juni bis in den Oktober hinein stellt der Schlingknöterich eine sehr gehaltvolle Bienenweide dar und lockt unzählige Insekten an.

Idealer Zeitpunkt zum Stauden-Knöterich schneiden

Durch ihr schnelles, robustes Wachstum eignen sich die meisten Stauden-Knöteriche hervorragend als verlässliche Bodendecker. Sehr beliebt ist der Wiesenknöterich (Bistorta officinalis), auch Schlangenknöterich genannt. Er ist in ganz Mitteleuropa heimisch und fühlt sich vor allem in Bergregionen, an feuchten Wiesen und den Ufern von Flüssen und Seen sehr wohl. Dort bildet er großflächige, geschlossene Bestände.
Schon früh war die beruhigende und blutstillende Wirkung der Rhizome bekannt. Er wurde auch eingesetzt gegen Durchfall und Entzündungen. Seine zart rosafarbigen Blüten erscheinen im Juni/Juli in zahlreichen Scheinähren.

Der Wiesenknöterich mag frische, kalkhaltige Böden in sonnigen bis halbschattigen Lagen

Der Standort sollte stets feucht sein. Eine kurze Trockenheit wird verkraftet, längere trocken-heiße Sommerphasen sind jedoch mit regelmäßigen Bewässerungen zu überbrücken.
In gemischten Staudenbeeten sorgt der Scheckenknöterich (Polygonum affine) mit seinen gleichmäßig gebildeten Flächen für optische Ruhe. Zusätzlich unterdrückt er unerwünschte Wildkräuter.

Wasserknöterich für den heimischen Teich

Teichbesitzer finden mit dem Wasserknöterich (Persicaria amphibia) eine robuste Wasserstaude, die die Wasserqualität im Teich nachhaltig verbessert. Die Staude kann sowohl am Teichrand als auch in Wassertiefen von 30 bis 100 Zentimetern eingesetzt werden. Aber Vorsicht, wie alle anderen Knöteriche auch, ist der Wasserknöterich sehr wüchsig und kann in kleinen Teichen schnell lästig werden, andere Pflanzen verdrängen und die Wasserfläche vollständig abdecken.

Knöterich richtig schneiden - die fachgerechten Rückschnitte:

» Alle Gartenscheren von Schnittzeiten

Die Pflege des Wasserknöterichs beschränkt sich auf das Abfischen der abgestorbenen Pflanzenteile im Herbst. Sollten die Pflanzen zu üppig geworden sein, ist es sinnvoll bis zu zwei Drittel der Triebe zu entfernen. Der Neuaustrieb erfolgt im späten Frühjahr bei entsprechender Wassertemperatur.

Bei den Stauden und Bodendeckern der Knöterichgattung erfolgt der jährliche Rückschnitt im zeitigen Frühjahr vor dem Austrieb. Hierbei werden vertrocknete Blüten und abgestorbene Pflanzenteile entfernt. Sie haben den Wurzelstock der Stauden über die Wintermonate vor Frost geschützt und Unterschlupf für Insekten und Kleintiere geboten. Jetzt sorgen Sie durch den Rückschnitt für eine verstärkte Regeneration und Verjüngung der Pflanzen.

Der kletternde Schlingknöterich wächst sehr kräftig und muss in der Regel jährlich zurückgeschnitten werden. An engen Standorten kann ein eindämmender Schnitt auch mehrmals jährlich notwendig sein. Gehen Sie dabei ruhig beherzt vor. Die Pflanze ist völlig schnittverträglich und sehr robust. Sie treibt auch aus alten Pflanzenteilen wieder kräftig aus. Der Hauptschnitt sollte im frühen Frühjahr, Anfang/Mitte März, erfolgen.
Am bequemsten ist dabei die Verwendung einer scharfen Heckenschere, bei höheren Exemplaren hilft der Einsatz einer Teleskop- Heckenschere. Ist die Pflanze im Laufe der Jahre unten verkahlt, dürfen Sie mit einer Handsäge direkt an dem oder den Haupttrieben einkürzen.
Dadurch verjüngen Sie den Knöterich und sorgen für frische Austriebe und eine rundum dicht belaubte, grüne Pflanze.

Achten Sie bei einem Rückschnitt in den Monaten März bis Oktober unbedingt auf brütende Vögel. Bei vorhandenen Nestern muss der Rückschnitt in den Frühherbst verschoben werden.