Hainbuche schneiden

Verwendung, Schnitt und Pflege: wie und wann sollte die gemeine Hainbuche geschnitten werden?

Die Hainbuche, auch "Gemeine Hainbuche", Weißbuche oder Hornbaum genannt, ist ein sommergrüner Laubbaum. Eine durch den deutschen Namen naheliegende Verwandtschaft mit der heimischen Rotbuche ist nicht gegeben. Vielmehr bildet Carpinus betulus, so der botanische Name, eine eigene Gattung und gehört zur Familie der Birkengewächse (Betulaceae). Wir verraten Ihnen den besten Zeitpunkt zum Hainbuche schneiden und geben Ihnen wertvolle Hintergrundinformationen:

Während der letzten Eiszeit, die vor etwa 10000 Jahren endete, war die Hainbuche in Südeuropa und dem Kaukasus beheimatet. Anschließend wanderte sie langsam nach Mitteleuropa und gilt daher als einheimisches Gehölz. Die Hainbuche war eines der ersten Laubgehölze, die sich während der beginnenden Warmzeit in ganz Europa ausbreitete. Ihre Widerstandsfähigkeit gegen Kälte und ihre Anspruchslosigkeit, was Boden und Nährstoffe betrifft, machte sie zu einem Pioniergehölz. Carpinus betulus verankerte sich mit ihrem weitreichenden Wurzelsystem sturmsicher im Boden und bildete die ersten kleinen, lockeren Wälder, genannt Haine. So kam der Baum zu seinem Namen. Heute findet sich die Hainbuche oft am Rand der Nutzwälder, die vor allem aus schlanken, hohen Nadelbäumen bestehen. Dort dienen sie als Windschutz für die sturmanfälligen Koniferen. Das sehr harte und dichte Holz (mit 800 kg/m3 das dichteste einheimische Gehölz) diente früher zur Herstellung von Zahnrädern, Schuhleisten, Webstühlen und vielen landwirtschaftlichen Gerätschaften. Heute wird es für Fußboden-Parkett, im Klavierbau und vor allem als Brennholz mit hohen Brennwerten genutzt.

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Die Hainbuche und ihre Verwendung in der Gartengestaltung

Carpinus betulus eignet sich aufgrund ihrer geringen Ansprüche an Boden- und Lichtverhältnisse für jeden Garten. Volle Sonne ist ihr genauso recht, wie ein schattiger Platz unter hohen Bäumen. Ihre tief reichenden zahlreichen Wurzeln finden in jedem Boden ausreichend Halt, Nährstoffe und Wasser. Als frei wachsender Solitärbaum erreicht die Hainbuche maximal 20 Meter Höhe. Die Verzweigung ist sehr dicht mit vielen Astgabeln und dadurch ideal als geschützter Nistplatz vieler Vögel.
Ihre hervorragende Regenerationsfähigkeit und das schnelle und umfangreiche Ausbilden neuer Triebe aus den eng sitzenden schlafenden Augen prädestiniert die Hainbuche zur Verwendung als geschnittene Hecke. Sie gehört damit gemeinsam mit Rotbuche, Ulme und Liguster zu den klassischen formalen Hecken-Gehölzen. Aber auch einzeln stehend kann sie bei regelmäßigen, künstlerischen Formschnitten jede gewünschte Figur darstellen.

Wie und wann wird die Hainbuche fachgerecht geschnitten?

Besitzen Sie eine Hainbuchenhecke und wollen Sie, dass diese gepflegt aussieht und dicht bleibt? Dann sollten Sie die kräftig wachsende Hainbuche zweimal jährlich mit der Heckenschere in Form bringen. Der Hauptschnitt wird idealerweise um den Johannistag (24. Juni) durchgeführt. Suchen Sie sich möglichst einen bedeckten Tag aus, um ein tiefes Eintrocknen der vielen Schnittflächen und einen Sonnenbrand der bis dahin beschatteten Pflanzenpartien zu verhindern. Achten Sie darauf, dass das Heckenprofil nicht rechteckig, sondern trapezförmig ausgebildet wird. So erhält die gesamte Hecke ausreichend Sonnenlicht und in schneereichen Wintern bricht die Hecke nicht auseinander. Der zweite Schnitt kann Ende Februar nach der Frostperiode erfolgen. Danach dauert es nicht mehr lange, bis die ersten frisch grünen Triebe erscheinen und das neue Gartenjahr einläuten. Ab März sollte aus Rücksicht auf die beginnende Bruttätigkeit der Vögel von einem Heckenschnitt abgesehen werden.

Ist die Hainbuchenhecke in die Jahre gekommen, lässt die Verzweigung zu wünschen übrig oder nimmt sie inzwischen zu viel Platz ein? Die Hainbuche verträgt auch starke Verjüngungsschnitte. Die Arbeiten sollten auf zwei Vegetationsperioden (Jahre) verteilt werden. Schneiden Sie im ersten Jahr die eine Hälfte der Hecke auf circa 15 cm Trieblänge zurück, während Sie die andere Seite wie immer behandeln. Im zweiten Jahr wiederholen Sie diese Arbeiten mit der zweiten Seite.

Bei Bedarf können auch frei wachsende Exemplare fachgerecht geschnitten werden. Um Schäden und Pilzbefall zu verhindern, dürfen nur Äste bis maximal fünf Zentimetern Durchmesser abgesägt werden.

Wie bei allen Arbeiten macht das Hainbuche schneiden erst mit hochwertigem, geeignetem Werkzeug richtig Spaß.

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Hainbuche schneiden: diese Werkzeuge sollten Sie dafür benutzen:

Der turnusmäßige Heckenschnitt betrifft nur dünne Zweige und wird mit Heckenscheren mit Elektro- oder Benzinmotor ausgeführt. Für einen Verjüngungsschnitt benötigen Sie kräftige Astscheren oder Handsägen.